Seite 1: Einführung und Aufbau der Kurzgeschichte
Die Kurzgeschichte "Liebe Mom, lieber Dad" von Irene Dische aus dem Jahr 2009 behandelt einen wiederkehrenden Konflikt zwischen der Protagonistin Sarah und ihren Eltern. Der Kern des Konflikts dreht sich um die mangelnde Akzeptanz von Sarahs Partner Ralph durch ihre Eltern.
Die Geschichte ist in Briefform verfasst und in zwei deutlich unterschiedliche Teile gegliedert. Im ersten Teil schildert Sarah einen vermeintlich schweren Autounfall, bei dem ihre beste Freundin und eine indische Familie ums Leben gekommen sind. Sie selbst habe überlebt, müsse sich aber mehreren Operationen unterziehen.
Highlight: Die dramatische Unfallschilderung dient als Mittel, um die Eltern aufzurütteln und ihre wahre Botschaft vorzubereiten.
Im zweiten Teil des Briefes offenbart Sarah, dass die Unfallgeschichte erfunden war. Sie möchte, dass ihre Eltern die tatsächlichen Neuigkeiten - ihr glückliches Leben mit Ralph in Maine - in einem positiveren Licht sehen.
Die Kurzgeschichte ist in der Ich-Perspektive und im Präteritum verfasst, was dem Leser ermöglicht, sich mit Sarahs Gefühlen und Sichtweise zu identifizieren. Der Sprachstil ist einfach gehalten, mit vielen kurzen, aufeinanderfolgenden Sätzen (Parataxe), was zur Dramatisierung beiträgt.
Rhetorische Mittel: Die Kurzgeschichte Eltern-Kind Beziehung wird durch die Verwendung von Parataxen und einem einfachen Sprachstil intensiviert, um die emotionale Wirkung zu verstärken.
Sarah's Motivation für diesen ungewöhnlichen Brief wird deutlich: Sie möchte die Beziehung zu ihren Eltern aufrechterhalten, gleichzeitig aber ihre Enttäuschung und Wut über deren Vorurteile gegenüber Ralph zum Ausdruck bringen. Die erfundene Unfallgeschichte dient als Schockmoment, um die Eltern wachzurütteln und ihnen die Bedeutung von Akzeptanz und Unterstützung vor Augen zu führen.
Quote: "Bitte entschuldigt, dass ich mich nach unserem letzten Gespräch nicht gemeldet habe." (Z. 1-2)
Diese einleitenden Worte verdeutlichen Sarahs Wunsch nach Versöhnung und familiärer Harmonie, trotz des bestehenden Konflikts.