Die Literatur in der BRD (1945-1989): Historischer Einblick
Die Literatur der BRD nach 1945 ist eng mit den historischen Ereignissen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Nachkriegszeit verknüpft. Nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 wurde das Land in vier Besatzungszonen aufgeteilt. In Westdeutschland führten Ernährungsprobleme und der Wiederaufbau zu einer schwierigen Ausgangssituation für die Literaturszene.
Mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 und der Wahl Konrad Adenauers zum ersten Bundeskanzler begann eine neue Ära, die auch die Literatur prägte. Die BRD Literatur dieser Zeit war stark von der sogenannten Trümmerliteratur beeinflusst.
Definition: Trümmerliteratur bezeichnet die literarische Strömung der unmittelbaren Nachkriegszeit, die sich mit den Erfahrungen des Nationalsozialismus und dem Leben in den zerstörten Städten auseinandersetzte.
Ein wichtiges Merkmal der Literatur der BRD war der Versuch einer "Reinigung" von der NS-Ideologie, auch als "Kahlschlag" bezeichnet. Autoren strebten nach einer unpolitischen, auf das Menschliche fokussierten Literatur unter dem Motto "Wahrheit statt Schönheit".
Highlight: Die Gruppe 47, gegründet 1947 in Bayern, wurde zur einflussreichsten literarischen Vereinigung der Nachkriegszeit. Sie förderte junge Autoren und prägte die BRD Literatur maßgeblich bis in die 1960er Jahre.
Die Gruppe 47 zielte darauf ab, eine neue deutsche Literatur zu etablieren und vergab ab 1950 den "Preis der Gruppe 47", der Karrieren von Autoren wie Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann und Günter Grass lancierte. Die Gruppe löste sich 1967 aufgrund politischer Spannungen und der Forderung nach stärkerer gesellschaftlicher Positionierung auf.