Die Entwicklung der DDR-Literatur und ihre Phasen spiegelt die komplexe Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik wider. Von 1945 bis 1990 durchlief die Literatur verschiedene bedeutende Epochen, die stark von der politischen und gesellschaftlichen Situation geprägt waren. Die Reglementierung und Zensur in der DDR-Literatur spielte dabei eine zentrale Rolle - Autoren mussten ihre Werke vor der Veröffentlichung den staatlichen Kontrollinstanzen vorlegen.
Der Einfluss der Sozialistischen Einheitspartei auf die DDR-Literatur war allgegenwärtig. Die SED forderte von den Schriftstellern eine positive Darstellung des sozialistischen Aufbaus und der neuen Gesellschaftsordnung. Dies führte zur Entwicklung des "Sozialistischen Realismus" als dominante Kunstform. Viele Autoren bewegten sich in einem Spannungsfeld zwischen künstlerischer Freiheit und staatlicher Kontrolle. Einige passten sich an, andere entwickelten versteckte Kritik durch metaphorische Sprache und Andeutungen.
Die Literatur der DDR lässt sich in mehrere Phasen einteilen: Die Aufbauliteratur der Nachkriegszeit (1945-1949) beschäftigte sich mit der Vergangenheitsbewältigung und dem Neuanfang. In den 1950er und 1960er Jahren dominierte die Produktionsliteratur, die den sozialistischen Aufbau thematisierte. Die 1970er Jahre brachten eine neue Subjektivität und kritischere Töne. Die 1980er Jahre waren geprägt von zunehmender Systemkritik bis zum Fall der Mauer 1989. Wichtige Vertreter waren unter anderem Christa Wolf, Heiner Müller, Volker Braun und Sarah Kirsch, die auf unterschiedliche Weise mit den Bedingungen des Schreibens in der DDR umgingen.