Die Nachkriegsliteratur prägte die deutsche Literaturgeschichte von 1945 bis etwa 1968 maßgeblich. Diese literarische Epoche war stark von den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs und seinen Folgen geprägt.
Die wichtigsten Motive der Nachkriegsliteratur waren die Verarbeitung der Kriegserlebnisse, Schuld und Verantwortung, Heimkehr und Neuanfang sowie die "Stunde Null". Die sprachlichen Merkmale zeichneten sich durch einen nüchternen, kargen Stil aus - die sogenannte "Trümmerliteratur". Bekannte Autoren wie Heinrich Böll, Wolfgang Borchert und Günter Grass prägten mit ihren Werken diese Zeit. Besonders die Kurzgeschichte entwickelte sich zur charakteristischen Textform, da sie die Fragmentierung der Nachkriegszeit optimal widerspiegelte.
Die Deutsche Nachkriegsliteratur lässt sich in verschiedene Phasen einteilen: Die unmittelbare Nachkriegszeit (1945-1949) war von der "Kahlschlagliteratur" geprägt, während die 1950er Jahre eine zunehmende Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit brachten. In den Gedichten dieser Zeit finden sich häufig Themen wie Heimatlosigkeit und Orientierungslosigkeit. Die BRD Literatur entwickelte dabei einen eigenen Stil, der sich von der DDR-Literatur deutlich unterschied. Wichtige historische Ereignisse wie die Währungsreform 1948, die Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 und der Beginn des Wirtschaftswunders beeinflussten die literarische Produktion maßgeblich. Die Merkmale der Lyrik dieser Zeit zeigten sich in einer bewussten Abkehr von traditionellen Formen und einer Hinwendung zu freien Versen und experimentellen Ausdrucksweisen.