Der Tempelherr in "Nathan der Weise"
Der Tempelherr ist eine der männlichen Hauptfiguren in Lessings Drama "Nathan der Weise". Sein eigentlicher Name ist Curd von Stauffen und er ist von Beruf Kreuzfahrer. Im Stück wird er zum Retter, als er Nathans Tochter Recha aus einem brennenden Haus rettet.
Highlight: Der Tempelherr wurde vom Sultan gefangen genommen, aber als einziger begnadigt, da er dem Bruder des Sultans ähnlich sieht.
Die Figur des Tempelherrn steht in Beziehung zu mehreren anderen Charakteren:
- Zum Sultan, der ihn begnadigt hat
- Zu Recha und Nathan, da er Recha gerettet hat
Recha sieht in ihm zunächst einen Engel, während Nathan ihm sehr dankbar ist. Der Tempelherr selbst hat jedoch anfänglich Vorbehalte gegenüber Juden und findet Nathan aufdringlich.
Quote: "Ich bin ein Jude. - Gut! Und ich ein Christ. / Und stolz darauf." (1. Aufzug, 6. Auftritt, V. 776-779)
Im Laufe des Dramas entwickelt sich der Tempelherr weiter. Nach einem Gespräch mit Nathan, in dem dieser die berühmte Ringparabel erzählt, erkennt der Tempelherr seine Vorurteile und die beiden werden Freunde.
Charakterisierung: Der Tempelherr zeigt sich als moralisch integre Figur, als er die Aufgabe des Klosterbruders ablehnt, eine Mauer zu inspizieren und an der Tötung eines Mannes beteiligt zu sein.
Die Charakterisierung des Tempelherrn in Nathan der Weise offenbart eine komplexe Figur, die eine Entwicklung von Vorurteilen hin zu Toleranz durchläuft.