Analyse zur Rede „Ich schäme mich" von Konrad Weiß
Die Rede von Konrad Weiß im Deutschen Bundestag am 8. Oktober 1992 ist eine kraftvolle Anklage gegen die zunehmende Fremdenfeindlichkeit und rechtsradikale Gewalt in Deutschland. Weiß beginnt seine Rede mit dem wiederholten Satz "Ich schäme mich", was die emotionale Intensität seiner Botschaft unterstreicht.
Highlight: Weiß' Eröffnungssatz "Ich schäme mich, Deutscher zu sein" ist ein rhetorischer Schock, der die Aufmerksamkeit des Publikums sofort fesselt.
Er beschreibt Deutschland als ein Land, das eine "Mauer der Gewalt, der Gefühllosigkeit, der Selbstsucht" um sich baut. Diese Metapher erinnert an die kürzlich gefallene Berliner Mauer und suggeriert, dass Deutschland nun eine neue, unsichtbare Barriere errichtet.
Beispiel: Weiß erwähnt konkrete Zahlen: "Zehn Menschen wurden in diesem Jahr vom Rechtsradikalen getötet. Hunderte wurden geschlagen, getreten, verletzt."
Diese statistischen Angaben verleihen seiner Argumentation Gewicht und Glaubwürdigkeit. Er kontrastiert die Massenproteste gegen Infrastrukturprojekte mit der "kollektiven Lähmung" angesichts der Gewalt gegen Ausländer, was die Prioritäten der Gesellschaft in Frage stellt.
Zitat: "Es gibt keine Entschuldigung für das, was heute in Deutschland geschieht und was wir heute in Deutschland dulden."
Mit dieser klaren Aussage lehnt Weiß jegliche Rechtfertigung für die Fremdenfeindlichkeit ab und fordert die Zuhörer auf, Verantwortung zu übernehmen.