Weitere Hilfsversuche und Begegnungen
Im Verlauf des Romans begegnet Josef K. weiteren Personen, die ihm potenzielle Hilfe in seinem rätselhaften Prozess versprechen. Die Pflegerin Leni wird zu einer emotionalen Stütze für K., während ein Kunde ihm ein Treffen mit dem einflussreichen Maler Titorelli vermittelt.
Titorelli weckt in K. die Hoffnung, unbeschadet aus dem Prozess hervorzugehen, da er angeblich großen Einfluss auf die Machthabenden der Gerichtsinstanz besitzt. Diese Hoffnung erweist sich jedoch als trügerisch, da K. letztendlich seinem Schicksal nicht entgehen kann.
Vocabulary: Gerichtsinstanz - Die Institution oder Ebene eines Gerichts, die für bestimmte Verfahren zuständig ist.
K. scheut auch nicht davor zurück, sich von Personen beraten zu lassen, die bereits weiter in ihrem eigenen Prozess fortgeschritten sind. So lässt er sich vom Kaufmann Block über die Vorgänge informieren, in der Hoffnung, daraus einen Vorteil für sich selbst zu ziehen.
Definition: Der Prozess in Kafkas Roman steht symbolisch für die existenzielle Auseinandersetzung des Individuums mit undurchschaubaren Machtstrukturen und der eigenen Schuld.
Eine letzte, unerwartete Hilfestellung erhält der bereits ermüdete Josef K. durch den Gefängniskaplan im Dom. Dieser projiziert K.s Prozess auf eine alte Parabel und gibt ihm Ratschläge, die sein Verfahren möglicherweise noch positiv beeinflussen könnten. Diese Begegnung markiert den letzten Versuch einer Intervention zugunsten K.s, bevor er sich seinem Schicksal ergibt.
Quote: "Nur auf diesem Wege gibt es für mich Besserung" - Diese Aussage Kafkas zu Beginn der Arbeit an "Der Prozess" verdeutlicht den psychoanalytischen Charakter des Romans.