Inhalt und Konfliktentwicklung
Der Roman "Rote Linien - Ritzen bis aufs Blut" erzählt die Geschichte von Kitty, einem Mädchen in der 8. Klasse, das zunächst als "normales" Teenager-Mädchen erscheint. Sie ist anständig, fröhlich und hat gute Noten, was keinen Anlass zur Sorge gibt. Doch unter der Oberfläche kämpft Kitty mit schwerwiegenden psychischen Problemen.
Die Konfliktentfaltung beginnt, als Kitty zunehmend unter Ängsten, Panikattacken und Wahnvorstellungen leidet. Sie beginnt, die Schule zu schwänzen, was zu Enttäuschung bei ihren Eltern führt. Die familiäre Kommunikation bricht zusammen, und es herrscht Stille am Esstisch. Kitty fühlt sich unverstanden und als "verrückt" abgestempelt, ohne dass jemand nach den Gründen für ihr Verhalten fragt oder ihr Hilfe anbietet.
Highlight: Die Geschichte zeigt eindrücklich, wie wichtig es ist, bei Verhaltensänderungen von Jugendlichen genau hinzusehen und das Gespräch zu suchen, anstatt vorschnell zu urteilen.
In ihrer Verzweiflung beginnt Kitty, sich selbst zu verletzen und unternimmt sogar Suizidversuche. Sie verleugnet ihr Verhalten und findet Ausreden für ihre Verletzungen. Die Situation ändert sich, als sie Sven kennenlernt, der ihr Problem erkennt und sie in seiner WG aufnimmt. Zunächst scheint sich Kittys Zustand zu verbessern, doch kurz vor einem Schulbesuch überkommen sie erneut ihre Ängste, und sie flieht.
Der Höhe- und Wendepunkt der Geschichte tritt in Kapitel 10 ein, als Kitty einen schweren Suizidversuch unternimmt. Sie schneidet sich die Adern auf und hört auf zu atmen. Dieser dramatische Moment markiert sowohl den Höhepunkt als auch den Wendepunkt der Erzählung, da Kitty daraufhin in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen wird.
Quote: "Sie atmete nicht mehr." (S. 92)
Diese Szene wird nicht aus Kittys Perspektive geschildert, was den Vorfall für den Leser besonders unerwartet und erschütternd macht.