Rhetorische Figuren und ihre Anwendung in der Gedichtanalyse
Dieser Abschnitt bietet eine detaillierte Übersicht über wichtige rhetorische Figuren und sprachliche Mittel, die in der Gedichtanalyse eine zentrale Rolle spielen. Die Tabelle präsentiert 14 bedeutende stilistische Elemente, die Schüler kennen und anwenden sollten, um eine fundierte Gedichtanalyse durchzuführen.
Definition: Rhetorische Figuren sind sprachliche Gestaltungsmittel, die in der Literatur, insbesondere in der Lyrik, verwendet werden, um bestimmte Wirkungen zu erzielen und die Ausdruckskraft des Textes zu erhöhen.
Die Tabelle umfasst folgende rhetorische Figuren:
- Alliteration
- Anapher
- Antithese
- Parallelismus
- Paradoxon
- Oxymoron
- Hyperbel
- Inversion
- Ellipse
- Euphemismus
- Klimax
- Symbol
- Neologismus
- Akkumulation
Jede dieser Figuren wird mit einer präzisen Erläuterung und einem anschaulichen Beispiel versehen, um das Verständnis zu erleichtern und die praktische Anwendung zu fördern.
Example: Für die Alliteration wird das Beispiel "Milch macht müde Männer munter" angeführt, das die Wiederholung des Anfangslautes 'm' in benachbarten Wörtern demonstriert.
Der Leitfaden betont nachdrücklich, dass es bei einer Gedichtanalyse nicht darum geht, lediglich möglichst viele rhetorische Figuren aufzuzählen. Vielmehr sollten die identifizierten sprachlichen Besonderheiten hinsichtlich ihrer Wirkung und Bedeutung im Zusammenhang des Gedichtes erläutert werden.
Highlight: Die zentrale Frage bei der Analyse lautet: WAS wird WIE gesagt und welche Wirkung wird dadurch erzielt?
Um die Anwendung der rhetorischen Figuren in der Praxis zu veranschaulichen, werden konkrete Beispiele für die Interpretation gegeben:
Example: "Durch die Metapher 'er bricht ihr das Herz' (V. 6) wird hervorgehoben, wie schmerzhaft Liebeskummer ist."
Example: "In der zweiten Strophe wird die Emotionalität des lyrischen Ichs durch die Verwendung zahlreicher negativ konnotierter Adjektive wie 'furchtbar' (V. 8) und 'grausam' (V. 9) hervorgehoben."
Abschließend bietet der Leitfaden nützliche Formulierungshilfen für die Interpretation der sprachlichen Besonderheiten. Diese Wendungen können Schülern helfen, ihre Analysen präziser und flüssiger zu formulieren:
- "...dient der Verstärkung/der Hervorhebung von..."
- "...hebt ...hervor, ...veranschaulicht..., ...unterstreicht..., ...verdeutlicht..."
- "Die Aussage '........' lässt das Bild/ die Vorstellung entstehen, dass..."
- "Die Aussage wird durch ....... unterstützt/ gestützt/ untermauert/ veranschaulicht/ verstärkt/ abgeschwächt."
Example: "Durch die Personifikationen 'Die Sonne lacht' (V. 1) und 'Die Bäume tanzen' (V. 3) wird eine positive Stimmung vermittelt und die Natur scheint zum Leben zu erwachen."
Diese umfassende Zusammenstellung von rhetorischen Figuren, Erläuterungen, Beispielen und Anwendungshinweisen bietet Schülern eine solide Grundlage für die Durchführung einer fundierten und aussagekräftigen Gedichtanalyse. Sie ermöglicht es, die sprachlichen Mittel in Gedichten nicht nur zu identifizieren, sondern auch ihre Wirkung und Bedeutung im Kontext des gesamten Werkes zu verstehen und zu interpretieren.