Historischer Kontext und Entstehung

Der Sturm und Drang Historische Hintergrund ist geprägt von einer Zeit des Umbruchs in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Während der Geist der Aufklärung noch präsent war, formierte sich mit dem Sturm und Drang eine Gegenbewegung junger Intellektueller.

Die Entstehung der Bewegung ist eng mit der Ablehnung der Aufklärung verbunden. Die Sturm und Drang Vertreter sahen die Notwendigkeit eines radikalen Wandels in Gesellschaft und Kultur. Sie lehnten die strengen Regeln und Konventionen ab, die sie als einengend empfanden.

Definition: Sturm und Drang - Eine literarische Bewegung, die Gefühle, Individualität und künstlerische Freiheit in den Vordergrund stellte und sich gegen die rationalen Ideale der Aufklärung wandte.

Wichtige Aspekte der Entstehung waren:

1. Die Bewegung entstand ausschließlich in Deutschland.
2. Sie entwickelte sich parallel zur Epoche der Aufklärung.
3. Junge Autoren setzten sich kritisch mit bestehenden Werten und Traditionen auseinander.
4. Gefühle wurden über den Verstand gestellt.
5. Helden dienten als Vorbilder für die Bewegung.
6. Eine ausdrucksstarke Sprache wurde bevorzugt, besonders in Dramen.

Example: Ein typisches Beispiel für die Ideale des Sturm und Drang ist Goethes "Die Leiden des jungen Werther", ein Roman, der die emotionalen Qualen des Protagonisten in den Mittelpunkt stellt.

Stilistische Merkmale und Sprache

Die Sturm und Drang Sprache zeichnete sich durch besondere stilistische Merkmale aus, die die emotionale Intensität und den rebellischen Geist der Bewegung widerspiegelten. Zu den wichtigsten stilistischen Elementen gehörten:

1. Ellipsen: Verkürzte Satzstrukturen, die Unmittelbarkeit und Emotionalität vermitteln.

2. Neologismen: Neuschöpfungen von Wörtern, um neue Ideen und Gefühle auszudrücken.

3. Hyperbeln: Übertreibungen, die die Intensität der Gefühle unterstreichen.

4. Freie Rhythmen: Abkehr von strengen metrischen Formen in der Lyrik.

5. Missachtung alter Konventionen: Bewusste Verstöße gegen traditionelle Syntax und Grammatik.

6. Leidenschaftliche Sprache: Verwendung von emotionsgeladenen Ausdrücken und Ausrufen.

Highlight: Die Sprache des Sturm und Drang war darauf ausgerichtet, die Gefühlswelt der Charaktere möglichst authentisch und intensiv darzustellen.

Die Autoren strebten nach einer ausdrucksstarken Sprache, die die Empfindungen und den Tatendrang ihrer Charaktere widerspiegelte. Oft endeten ihre Werke tragisch, was die Intensität der dargestellten Konflikte noch verstärkte.

Example: Ein Beispiel für die typische Sturm und Drang Sprache findet sich in Goethes Gedicht "Prometheus", das freie Rhythmen, emotionale Ausrufe und eine rebellische Haltung gegenüber Autoritäten zeigt.

Die Sturm und Drang Autoren nutzten diese sprachlichen Mittel, um ihre Kritik an gesellschaftlichen Normen und ihre Forderung nach individueller Freiheit auszudrücken. Die Sprache wurde so zu einem kraftvollen Instrument des Protests und der künstlerischen Innovation.