Einleitung und Aufbau der textgebundenen Erörterung
Die Einleitung einer textgebundenen Erörterung hat die Aufgabe, den Leser in das Thema einzuführen und grundlegende Informationen zum Ausgangstext zu liefern. Sie beginnt mit einem sogenannten "Ohröffner", der das Interesse weckt. Dies kann beispielsweise ein passendes Zitat, ein aktueller Bezug, eine persönliche Erfahrung oder eine rhetorische Frage sein.
Darauf folgt der Basissatz, der die wichtigsten Eckdaten des zu erörternden Textes enthält:
- Autor
- Titel
- Textsorte
- Erscheinungsjahr
- Quelle
- Thema
Abschließend wird in der Einleitung die zentrale These bzw. Intention des Autors genannt.
Der Hauptteil gliedert sich in zwei Abschnitte: Analyse und Erörterung.
In der Analyse wird der Inhalt kurz zusammengefasst und der Text in Sinnabschnitte unterteilt. Die Argumentation des Autors wird genau untersucht:
- Welche Argumente werden angeführt?
- Wie werden die Thesen belegt?
- Welche Argumenttypen kommen zum Einsatz?
- Gibt es Zusammenhänge oder Widersprüche zwischen den Argumenten?
Zudem werden die sprachlichen Gestaltungsmittel analysiert und ihre Wirkung erläutert. Wichtig ist hier, stets mit korrekten Textbelegen zu arbeiten und noch keine eigene Meinung einzubringen.
Highlight: In der Analyse ist es entscheidend, objektiv zu bleiben und den Text präzise zu untersuchen, ohne bereits zu werten.
Im erörternden Teil folgt dann die eigene Stellungnahme zu den Hauptargumenten des Textes. Hier gibt es drei mögliche Vorgehensweisen:
A) Begründeter Widerspruch: Die Gegenposition wird vertreten und mit Gegenargumenten und -beispielen gestützt.
B) Begründete Zustimmung: Die Position des Autors wird unterstützt und durch eigene Argumente ergänzt.
C) Teilweise Übereinstimmung: Einige Thesen werden befürwortet, andere kritisch hinterfragt.
Example: Bei teilweiser Übereinstimmung könnte man z.B. dem Hauptargument zustimmen, aber Einwände gegen Nebenaspekte erheben.
Unabhängig von der gewählten Vorgehensweise ist es wichtig, die eigene Position überzeugend zu begründen und mit aussagekräftigen Beispielen zu untermauern.