Was ist Sprache?
Die deutsche Sprache zeichnet sich durch eine Vielzahl von Sprachvarietäten aus, die jeweils spezifische Funktionen und Merkmale aufweisen. Im Zentrum steht die Standardsprache, die als überregionales Kommunikationsmittel dient und durch festgelegte Grammatik, Stil und Normen charakterisiert ist. Sie unterliegt einem langsamen, aber stetigen Wandel und spiegelt die Kultur und Geschichte einer Sprachgemeinschaft wider.
Definition: Sprachvarietäten sind Ausprägungen einer Einzelsprache, die diese ergänzen, erweitern oder modifizieren, ohne unabhängig von ihr zu existieren.
Dialekte oder Regionalsprachen stellen eine starke Abweichung von der Standardsprache dar. Sie sind primär mündlich und regional begrenzt, was ihre Reichweite einschränkt. Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit gelten sie als älteste Form der Sprache, wobei eine Annäherung an die Standardsprache und ein Rückgang reiner Dialekte zu beobachten sind.
Soziolekte sind gruppenspezifische Sprechweisen, die sich durch expressive Ausdrücke und einen differenzierten Wortschatz auszeichnen. Sie können den Zusammenhalt innerhalb sozialer Gruppen stärken und ein Zugehörigkeitsgefühl schaffen.
Highlight: Die Unterscheidung zwischen restringiertem und elaboriertem Code in Soziolekten weist auf Unterschiede in der Sozialisation hin.
Die Umgangssprache wird im Alltag verwendet und zeichnet sich durch Partikel, Füllwörter und Abweichungen in Grammatik und Wortschatz aus. Die Jugendsprache als Soziolekt ist besonders variabel und durch spielerische Variationen, Vulgarismen und Codeswitching gekennzeichnet.
Fachsprachen oder Technolekte sind berufsgebunden und dienen der Verständigung unter Fachleuten in spezifischen Bereichen. Kiezdeutsch als Soziolekt oder Ethnolekt entsteht durch die Vermischung verschiedener Sprachen und zeichnet sich durch Vereinfachungen und Auslassungen aus.
Beispiel: In der Jugendsprache sind Interjektionen wie "oh", "pfui" oder "pst" häufig, ebenso wie Allerweltswörter und lautliche Kontraktionen.