Mündlichkeit vs. Schriftlichkeit und Sprachvarietäten
Mediale Dimension ist einfach: entweder gesprochen oder geschrieben. Die konzeptionelle Dimension ist komplexer – sie liegt auf einem Kontinuum. Konzeptionelle Schriftlichkeit bedeutet monologisch, objektiv, informationsdicht (wie Fachaufsätze). Konzeptionelle Mündlichkeit ist dialogisch, vertraut, emotional wieWhatsApp−Chats.
Grice'sche Konversationsmaximen helfen bei gelungener Kommunikation: Sei so informativ wie nötig (Quantität), sage die Wahrheit (Qualität), bleib beim Thema (Relevanz) und drücke dich klar aus (Modalität).
Deutsche Sprachvarietäten schaffen innere Mehrsprachigkeit: Du beherrschst Standardsprache, vielleicht einen Dialekt, Jugendsprache und verschiedene Fachsprachen. Das Code-Switching zwischen diesen Varietäten machst du automatisch je nach Situation.
Helmut Hennes Konzept zeigt: Die Standardsprache steht im Zentrum, aber alle Varietäten beeinflussen sich gegenseitig. So entwickelt sich die Sprache dynamisch weiter.
Wichtig: Alle Sprachvarietäten sind gleichwertig – es kommt nur darauf an, welche in welcher Situation angemessen ist.