Sprachursprungstheorien
Woher kommt Sprache überhaupt? Diese Frage spaltete schon vor 300 Jahren die Gelehrten in drei Lager.
Condillac entwickelte ein Stufenmodell: Erst schrien Menschen nur, dann kamen Gesten dazu, schließlich verschwanden die Gesten und echte Sprache entstand. Seine Theorie war revolutionär, weil sie ohne Gott auskam – Sprache entwickelte sich natürlich durch Erfahrung.
Die Rationalisten wie Süßmilch glaubten: Sprache kommt von Gott, perfekt und vollständig. Die Empiristen sagten: Nein, Sprache entsteht durch Erfahrung und Lernen.
Herder brachte den entscheidenden Durchbruch: Sprache ist typisch menschlich. Tiere schreien nur instinktiv, Menschen nutzen reflektierte Wahrnehmung – sie denken über ihre Worte nach. Seine Erkenntnis: Ohne Instinkte brauchen Menschen Sprache als Ersatz.
Denk dran: Diese historischen Theorien zeigen, wie komplex Sprache ist – sie verbindet Denken, Gesellschaft und menschliche Natur!
Rousseau erkannte das Problem der drei Zirkel: Für Sprache braucht man Gesellschaft, für Gesellschaft Sprache – ein endloser Kreislauf ohne klaren Anfang.