Charakterisierung der Hauptfiguren in Büchners "Woyzeck"
Die Woyzeck Charakterisierung zeigt die komplexe Darstellung der Hauptfiguren im sozialen Drama. Friedrich Johann Franz Woyzeck erscheint als tragische Figur, die unter den gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Zeit leidet. Seine prekäre wirtschaftliche Situation als Fußsoldat mit niedrigem Dienstgrad zwingt ihn zu Nebentätigkeiten beim Hauptmann und als Versuchsperson beim Doktor. Die Mangelernährung führt zu körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen, dennoch zeigt er hohes Engagement für seine Familie.
Definition: Die soziale Stellung Woyzecks wird durch seine bescheidenen Lebensverhältnisse charakterisiert: kleine Wohnung, spärliche Einrichtung, kein Kinderzimmer für sein Kind.
Marie, Woyzecks Geliebte, verkörpert eine komplexe Frauenfigur der Vormärz-Epoche. Trotz ihrer ärmlichen Verhältnisse bewahrt sie sich ihre Selbstbestimmtheit und sehnt sich nach sozialem Aufstieg. Ihre Anziehung zum Tambourmajor resultiert aus der Enttäuschung über Woyzecks Unfähigkeit, ihr ein besseres Leben zu ermöglichen. Ihre innere Zerrissenheit zeigt sich in den Schuldgefühlen gegenüber Woyzeck.
Der Tambourmajor repräsentiert den Gegenpol zu Woyzeck. Seine männliche, kräftige Erscheinung wird mit Naturmetaphern wie "Baum" und "Löwe" beschrieben. Seine Annäherung an Marie erfolgt zunächst durch materielle Zuwendungen, später durch energisches, fast primitives Werben. Er verkörpert die gesellschaftliche Macht und sexuelle Dominanz, die Woyzeck verwehrt bleiben.