Merkmale einer Kurzgeschichte am Beispiel "Laura"
Kurzgeschichten haben einige typische Merkmale, die sie von anderen literarischen Formen unterscheiden. Am Beispiel der Geschichte "Laura" können wir diese gut erkennen:
Eine Kurzgeschichte ist kurz genug, um sie in einer Sitzung zu lesen - "Laura" ist nur wenige Seiten lang und braucht etwa 10 Minuten Lesezeit. Der Anfang einer Kurzgeschichte wirft dich direkt ins Geschehen: Bei "Laura" beginnt es gleich in einem überfüllten Restaurant, wo alle Laura anschauen.
Bei den Charakteren beschränkt sich eine typische Kurzgeschichte auf wenige Hauptfiguren - in "Laura" sind es nur Laura und der Mann. Auch das Setting ist meist überschaubar und alltagsnah: ein Restaurant, ein Ort, den jeder kennt.
Gut zu wissen: Das offene oder überraschende Ende ist ein klassisches Element vieler Kurzgeschichten. Bei "Laura" bleibt es ein Rätsel, wer der Mann ist und warum Laura so wütend ist.
Die Erzählperspektive (narrative perspective) bestimmt, wer die Geschichte erzählt und welche Einblicke der Leser erhält. Es gibt drei Haupttypen:
- Ich-Erzähler First−personnarrator: Der Erzähler ist selbst Teil der Geschichte und berichtet aus seiner Sicht.
- Allwissender Erzähler Third−personomniscientnarrator: Der Erzähler steht außerhalb, kennt aber alle Gedanken und Gefühle der Charaktere.
- Personaler Erzähler Third−personlimitednarrator: Der Erzähler berichtet von außen, kennt aber nur die Gedanken und Gefühle einer bestimmten Figur.
Die Wahl der Erzählperspektive hat großen Einfluss darauf, was der Leser wann erfährt und wie nah wir den Figuren kommen.