Vertiefung der Pflegetheorien
Im Beruflichen Gymnasium Gesundheit und Soziales wird besonderer Wert auf das tiefgreifende Verständnis verschiedener Pflegetheorien gelegt. Diese Theorien bilden das Fundament für eine evidenzbasierte und patientenorientierte Pflegepraxis.
Hildegard E. Peplau - Theorie der zwischenmenschlichen Beziehungen:
- Entstehung: Fokus auf den Aufbau einer Beziehung zwischen Pflegekraft und Patient
- Denkschule: Interaktionstheorie
- Definition: Pflege als therapeutischer interpersoneller Prozess, der sowohl die Entwicklung der Person fördert als auch als pädagogisches Instrument fungieren kann
Highlight: Peplaus Theorie betont die Bedeutung der Kommunikation und Beziehungsgestaltung in der Pflege.
Dorothea Orem - Selbstpflegedefizitmodell:
- Entstehung: Basiert auf drei zentralen Aspekten - Selbstpflege, Selbstpflegedefizit und Pflegesystem
- Denkschule: Bedürfnistheorie
- Definition: Pflege als sozialer Dienst, der auf die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen und seine Fähigkeiten zur Selbstpflege ausgerichtet ist
Beispiel: Nach Orems Modell könnte eine Pflegekraft einen Patienten mit Diabetes dabei unterstützen, seine Blutzuckermessung und Insulingabe selbstständig durchzuführen.
Monika Krohwinkel - Fördernde Prozesspflege:
- Entstehung: Entwicklung eines umfassenden Modells der Pflege
- Fokus: Ganzheitliche Betrachtung des Pflegeprozesses
Die Ausbildung am Beruflichen Gymnasium Gesundheit Bremen ermöglicht es den Schülern, diese Theorien kritisch zu reflektieren und in der Praxis anzuwenden. Dies fördert eine professionelle Pflegepraxis, die sowohl auf wissenschaftlichen Erkenntnissen als auch auf individuellen Patientenbedürfnissen basiert.
Vocabulary: Pflegeprozess - Ein systematischer Ansatz zur Planung und Durchführung von Pflegemaßnahmen, der Assessment, Planung, Implementierung und Evaluation umfasst.
Die Vermittlung dieser Pflegetheorien am Beruflichen Gymnasium Gesundheit und Soziales trägt dazu bei, dass angehende Pflegefachkräfte ein tiefes Verständnis für die komplexen Zusammenhänge in der Pflege entwickeln und in der Lage sind, ihre Arbeit theoretisch zu begründen und zu reflektieren.