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Ernährung und Haushaltsökonomie /
Soziokulturelle und sensorische Einflüsse auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten
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Eine Zusammenfassung über Soziokulturelle und sensorische Einflüsse auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten
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Soziokulturelle und sensorische Einflüsse auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten Die Esskultur gibt den Rahmen vor Die Ausbildung der Essgewohnheiten von Kindern wird entscheidend durch die sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen vor Ort gesteuert. Es gibt durch Vererbung verankerte Vorlieben für Speisen und Getränke und solcher, die bereits im Mutterleib neu erworben werden. Diese quasi „vererbten" Vorlieben werden ab Geburt durch ei- nen lebenslangen soziokulturellen Lernprozess ausgeformt. Dabei spielen zunächst einzelne durch die Evolution begründbare Programme eine wichtige Rolle, wie der Mere Exposure Effect oder die Spezifisch-sensorische Sättigung (s. u.). Zeitgleich setzen Lernprozesse ein und beeinflussen die Entwicklung des Essverhaltens immer stärker. Durch Ernährungserziehung wird versucht, das kindliche Essverhalten zu beeinflussen. Kognitive Faktoren wie Ernährungswissen spielen jedoch nur eine untergeordnete Rolle bei der Speisen- und Getränkewahl von Kindern und Jugendlichen. Sozioökonomische und strukturelle Faktoren Fehlende finanzielle Ressourcen. Für die Analyse schichtspezifischer Ernährungsweisen ist bedeutsam, dass energiedichte und dadurch teilweise ungesunde Lebensmittel (viele Kalorien pro Gewichtseinheit, z. B. Süßigkeiten) meist preiswerter sind als gesunde Lebensmittel mit geringer Energiedichte (wenig Kalorien pro Gewichtseinheit, z. B. Gemüse, Fisch) und diese preislichen Differenzen die Lebensmittelwahl insbesondere bei sozial Benachteiligten beeinflussen. Es gilt als gut dokumentiert, dass der Preis beim Lebensmittelkauf bei Benachteiligten das entscheidende Kaufkriterium darstellt und die Qualität der Ernährung mit sinkenden Ausgaben für Lebensmittel tendenziell abnimmt. Soziokulturelle Faktoren Körperbild. Bezüglich Körperidealen lassen sich interessante Schichtspezifitäten beobachten: WARDLE und GRIFFITH...
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zeigen, dass Privilegierte im Vergleich zu sozial Benachteiligten höhere Anforderungen an das Erreichen des Schlankheitsideals stellen, mehr Bemühungen zur Gewichtskontrolle unternehmen und häufiger mit ihrem Körpergewicht unzufrieden sind. Diesen Ausführungen zufolge kann angenommen werden, dass sich schichtdifferente Körper- ideale in Schichtunterschieden im Ernährungsverhalten äußern und statushöhere Personen zum Erreichen des schlanken Ideals im Vergleich zu statusniedrigen mehr Bemühungen unternehmen, durch kalorienbewusste oder gesunde Ernährung dem Körperideal gerecht zu werden. Sozialisation von Ernährungsgewohnheiten. Das Essverhalten ist Teil einer sozialisierten Verhaltensweise, die während der Kindheit und Jugend in der Familie oder anderen sozialen Bezugsgruppen erlernt und verfestigt wird, wobei gelernte Verhaltensweisen einen prägenden Einfluss auf Ernährungsmuster späterer Lebensphasen nehmen. Es wurde beobachtet, dass Ernährungsgewohnheiten aus der Kindheit die Ernährungsqualität im Erwachsenenalter determinieren. Es wird angenommen, dass günstige Ernährung in der Kindheit einen Indikator für das elterliche Gesundheitsbewusstsein darstellt und die elterliche Einstellung bezüglich Gesundheit von den Nachkommen durch soziales Lernen im Sozialisationsprozess übernommen wird, sich verfestigt und sich dadurch auf das eigene Gesundheitsbewusstsein und -verhalten in späteren Lebensphasen auswirkt. Stark ausgeprägte Traditionen üben einen bedeutsamen Einfluss auf die Sozialisierung von Ernährungsgewohnheiten aus. Für Arbeiterfamilien oder Migranten, die oftmals von sozialer Benachteiligung betroffen sind, ha- ben Ernährungsgewohnheiten häufig hohen symbolischen Wert. Diese traditionelle Verankerung führt dazu, dass Mitglieder dieser Gruppen stark an überlieferten Traditionen festhalten, was dann problematisch ist, wenn ungünstige Ernährungsgewohnheiten aufrechterhalten werden. Da traditionsgemäße Ernährungsweisen ursprünglich an Umstände wie raues Klima oder schwere körperliche Arbeit angepasst waren, entsprechen traditionelle Essgewohnheiten oftmals nicht aktuellen Ernährungsrichtlinien.
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Soziokulturelle und sensorische Einflüsse auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten
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Eine Zusammenfassung über Soziokulturelle und sensorische Einflüsse auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten
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Abschlussprüfung AES Zusammenfassung
nur aufs Nötigste zusammengefasst
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Lebensstile
aes- Lebensstile
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Ab wann sich unser Essverhalten entwickelt…
Unser Essverhalten entwickelt sich schon im Mutterleib und mit dem Alter werden wir sehr stark Beeinflusst. Schau doch mal rein und finde heraus, wie unser Essverhalten sich entwickelt hat.
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1024
Siegel AES Prüfungsrelevant
hier habe ich die Prüfungsrelevantesten Siegel zusammengefasst. Das ist so ziemlich alles was ihr können / wissen müsst (nicht genau alles aber so in etwa wissen für was sie stehen oder machen) :).
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330
Debatte
Pro Kontra Klarnamenpflicht und Erhöhung der Preise tierischer Produkte
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Dinner For Future
Unser Essen der Zukunft anpassen.
Soziokulturelle und sensorische Einflüsse auf die eigenen Ernährungsgewohnheiten Die Esskultur gibt den Rahmen vor Die Ausbildung der Essgewohnheiten von Kindern wird entscheidend durch die sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen vor Ort gesteuert. Es gibt durch Vererbung verankerte Vorlieben für Speisen und Getränke und solcher, die bereits im Mutterleib neu erworben werden. Diese quasi „vererbten" Vorlieben werden ab Geburt durch ei- nen lebenslangen soziokulturellen Lernprozess ausgeformt. Dabei spielen zunächst einzelne durch die Evolution begründbare Programme eine wichtige Rolle, wie der Mere Exposure Effect oder die Spezifisch-sensorische Sättigung (s. u.). Zeitgleich setzen Lernprozesse ein und beeinflussen die Entwicklung des Essverhaltens immer stärker. Durch Ernährungserziehung wird versucht, das kindliche Essverhalten zu beeinflussen. Kognitive Faktoren wie Ernährungswissen spielen jedoch nur eine untergeordnete Rolle bei der Speisen- und Getränkewahl von Kindern und Jugendlichen. Sozioökonomische und strukturelle Faktoren Fehlende finanzielle Ressourcen. Für die Analyse schichtspezifischer Ernährungsweisen ist bedeutsam, dass energiedichte und dadurch teilweise ungesunde Lebensmittel (viele Kalorien pro Gewichtseinheit, z. B. Süßigkeiten) meist preiswerter sind als gesunde Lebensmittel mit geringer Energiedichte (wenig Kalorien pro Gewichtseinheit, z. B. Gemüse, Fisch) und diese preislichen Differenzen die Lebensmittelwahl insbesondere bei sozial Benachteiligten beeinflussen. Es gilt als gut dokumentiert, dass der Preis beim Lebensmittelkauf bei Benachteiligten das entscheidende Kaufkriterium darstellt und die Qualität der Ernährung mit sinkenden Ausgaben für Lebensmittel tendenziell abnimmt. Soziokulturelle Faktoren Körperbild. Bezüglich Körperidealen lassen sich interessante Schichtspezifitäten beobachten: WARDLE und GRIFFITH...
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zeigen, dass Privilegierte im Vergleich zu sozial Benachteiligten höhere Anforderungen an das Erreichen des Schlankheitsideals stellen, mehr Bemühungen zur Gewichtskontrolle unternehmen und häufiger mit ihrem Körpergewicht unzufrieden sind. Diesen Ausführungen zufolge kann angenommen werden, dass sich schichtdifferente Körper- ideale in Schichtunterschieden im Ernährungsverhalten äußern und statushöhere Personen zum Erreichen des schlanken Ideals im Vergleich zu statusniedrigen mehr Bemühungen unternehmen, durch kalorienbewusste oder gesunde Ernährung dem Körperideal gerecht zu werden. Sozialisation von Ernährungsgewohnheiten. Das Essverhalten ist Teil einer sozialisierten Verhaltensweise, die während der Kindheit und Jugend in der Familie oder anderen sozialen Bezugsgruppen erlernt und verfestigt wird, wobei gelernte Verhaltensweisen einen prägenden Einfluss auf Ernährungsmuster späterer Lebensphasen nehmen. Es wurde beobachtet, dass Ernährungsgewohnheiten aus der Kindheit die Ernährungsqualität im Erwachsenenalter determinieren. Es wird angenommen, dass günstige Ernährung in der Kindheit einen Indikator für das elterliche Gesundheitsbewusstsein darstellt und die elterliche Einstellung bezüglich Gesundheit von den Nachkommen durch soziales Lernen im Sozialisationsprozess übernommen wird, sich verfestigt und sich dadurch auf das eigene Gesundheitsbewusstsein und -verhalten in späteren Lebensphasen auswirkt. Stark ausgeprägte Traditionen üben einen bedeutsamen Einfluss auf die Sozialisierung von Ernährungsgewohnheiten aus. Für Arbeiterfamilien oder Migranten, die oftmals von sozialer Benachteiligung betroffen sind, ha- ben Ernährungsgewohnheiten häufig hohen symbolischen Wert. Diese traditionelle Verankerung führt dazu, dass Mitglieder dieser Gruppen stark an überlieferten Traditionen festhalten, was dann problematisch ist, wenn ungünstige Ernährungsgewohnheiten aufrechterhalten werden. Da traditionsgemäße Ernährungsweisen ursprünglich an Umstände wie raues Klima oder schwere körperliche Arbeit angepasst waren, entsprechen traditionelle Essgewohnheiten oftmals nicht aktuellen Ernährungsrichtlinien.