Mittel und Auswirkungen der Gegenreformation
Die Gegenreformation setzte verschiedene Mittel ein, um den Katholizismus zu stärken und die Ausbreitung des Protestantismus einzudämmen. Ein wichtiges Instrument war der 1559 eingeführte Index librorum prohibitorum (Index der verbotenen Bücher), der die Verbreitung protestantischer und anderer als häretisch angesehener Schriften verhindern sollte.
Definition: Der Index librorum prohibitorum war eine Liste von Büchern, deren Lektüre für Katholiken verboten war.
In Spanien wurde die Inquisition zu einem mächtigen Instrument der Krone, um religiöse Abweichler zu verfolgen. Gleichzeitig gab es aber auch Reformbemühungen innerhalb der katholischen Kirche, insbesondere durch engagierte Bischöfe wie Carl Borromäus, die sich für eine bessere Ausbildung des Klerus und eine angemessene Unterweisung des Volkes einsetzten.
Der Augsburger Religionsfrieden von 1555, der den Lutheranern religiöse Freiheiten gewährte, verstärkte die gegenreformatorischen Aktivitäten. Peter Canisius erstellte einen katholischen Katechismus als Gegenstück zum lutherischen Katechismus, um die katholische Lehre zu verbreiten.
Highlight: Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) war eine der verheerendsten Folgen der religiösen Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten in Deutschland.
Die Gegenreformation hatte weitreichende Auswirkungen auf ganz Europa. In Frankreich führte sie zu den Hugenottenkriegen. Sie war auch von einem missionarischen Geist geprägt und richtete sich auf die Evangelisierung neu entdeckter Gebiete in Asien und Amerika.
Example: Die Jesuiten spielten eine Schlüsselrolle bei der Gründung konfessioneller Schulen und der Verbreitung des katholischen Glaubens in Übersee.
Die Zeit der Gegenreformation brachte auch bedeutende kulturelle und spirituelle Entwicklungen hervor. In Spanien entstanden mit der heiligen Theresia von Ávila und dem heiligen Johannes vom Kreuz zwei der größten christlichen Mystiker.
Quote: "Ad majorem Dei gloriam" (Zum höheren Ruhme Gottes) - Das Motto des Jesuitenordens, das ihr Engagement in der Gegenreformation verdeutlicht.