Karl Marx
Frühes Leben und Karriere
Karl Marx wurde am 5. Mai 1818 in Trier geboren und starb am 14. März 1883 in London. Er war ein Gesellschaftskritiker und auch ein Religionskritiker. Marx studierte Jura in Bonn, wo er sich den regierungs- und idealismuskritischen Linkshegelianern anschloss. Jedoch blieb ihm, wie Feuerbach, eine Karriere wegen seiner Einstellung verwehrt. Marx wurde politischer Schriftsteller bei der rheinischen Zeitung. Er konnte kaum alleine leben und war auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Wegen der 48er Revolution musste er als Staatenloser ins Exil nach London.
Religionskritik
Marx orientierte sich an Feuerbach, veränderte jedoch seine Ansichten. Er wollte, dass die Welt nicht nur in der Theorie verändert wird (Kritik an Feuerbach). Marx glaubte, dass Religion nur das Diesseits vertröstet und das Elend betäubt. Die gesellschaftlichen Zwänge würden durch Religion ein falsches Bild der Erde herstellen. Marx betrachtete Religion als Produkt des Leidens und lehnte sie vollkommen ab. Er benutzte die Metapher "Blumen umhüllte Kette", um zu erklären, dass der Mensch durch die Religion festgehalten und gezwungen wird, in der Welt zu leben. Marx nannte Religion das "Opium des Volkes". Religion sei nur da, weil es auf Träumereien und Vertröstungen aufs Jenseits basiert. Das Elend und Leid auf der Erde würde nur verlängert. Man betäubt diese schlechten Dinge nur durch die Religion und bekämpft sie nicht. Religion sei nur das Selbstbewusstsein und Selbstgefühl des Menschen, der sich noch nicht selbst erworben bzw. sich schon verloren hat. Marx forderte, dass ein Paradies auf Erden geschaffen werden müsse, sodass man kein Jenseits mehr braucht. Der Mensch müsse im Diesseits glücklich sein. Die Aufhebung der Religion würde das Glück für das Volk bedeuten. Marx rief zum Hinterfragen auf und betrachtete die Religion als menschliches Mittel, um das Gewissen zu beruhigen.
Entfremdung
Marx glaubte, dass der Arbeiter umso ärmer wird, je mehr er produziert. Andere würden nur profitieren, während der Arbeiter immer ärmer wird. Die Arbeit gehört nicht zum Wesen des Menschen, er identifiziert sich nicht mit dieser und übt sie nur zum Überleben aus. Der Arbeiter entfremdet sich vom Produkt und fühlt sich unwohl und unglücklich in seiner Arbeit. Es gibt keine Selbstentfaltung. Privateigentum müsse durch eine Revolution abgeschafft werden, da es der Ursprung des Übels sei. Keiner soll den anderen durch sein Kapital abhängig machen (Kommunismus).
Dialektischer Materialismus und Historischer Materialismus
Marx glaubte, dass Materie die einzige Wirklichkeit ist und dass Geist auch Materie ist. Er entwickelte den dialektischen Materialismus, bei dem Gegensätze miteinander kämpfen (Thesis), abgelehnt werden (Antithesis) und schließlich zu einer neuen These und Antithese führen (Synthesis). Dies bildet den Hintergrund des ganzen marxistischen Denkens. Marx wandte den dialektischen Materialismus auf den Menschen und die Geschichte an und entwickelte den historischen Materialismus. Die Materialien schaffen die Verhältnisse, nicht andersrum (unser Sein bestimmt das Bewusstsein). Die Welt bestimmt uns und nicht wir die Welt.