Erkenntnistheorie im Überblick
Du stehst vor einer der spannendsten Fragen der Philosophie: Woher kommt unser Wissen? Die Erkenntnistheorie teilt sich in zwei große Lager – den Empirismus (Wissen durch Sinne) und den Rationalismus (Wissen durch Verstand).
Die empiristische Seite mit Heraklit, Aristoteles, Locke und Hume setzt auf deine Sinneserfahrungen. Heraklits berühmtes "Alles fließt" zeigt: Die Welt ist ständig im Wandel, und nur durch Wahrnehmung können wir sie erfassen. Locke geht noch weiter – dein Geist ist anfangs eine "tabula rasa" (leere Tafel), die erst durch Erfahrungen beschrieben wird.
Die rationalistische Seite mit Parmenides, Platon und Descartes vertraut dagegen dem Verstand. Parmenides behauptet radikal: Bewegung ist unmöglich – unsere Sinne täuschen uns, nur das Denken führt zur Wahrheit. Platons Ideenlehre trennt scharf zwischen der vergänglichen Sinnenwelt und den ewigen Ideen, die nur die Seele erkennen kann.
Kant revolutioniert schließlich alles mit seiner "kopernikanischen Wende": Gegenstände richten sich nach unserer Erkenntnis, nicht umgekehrt. Damit verbindet er beide Ansätze geschickt miteinander.
Merktipp: Empirismus = Sinne zuerst, Rationalismus = Verstand zuerst, Kant = beide zusammen!