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26.5.2022
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Anthropologie: Sartre: ● ● ● ● ● Freier Aktvollzug: Realisierung von frei gesetzten Handlungszielen Der Mensch, wird zuerst auf die Welt geworfen und definiert sich erst dann ● Eigene Schuld/Verantwortung ● ● ● Der Mensch ist nichts, als die Summe seiner Handlungen Der Mensch kann für eine Affekthandlung verurteilt werden, da er sich zurückhalten kann ● Die Affekthandlung ist ein Entwurf: der Mensch plant es; es wäre vermeidbar ● ● Unterschied Affekthandlung/Willensentschluss: Wahl der Mittel und des Reflexions- und Explikationsgrad, betrifft nicht den Zweck Der Mensch kann emotional handeln oder Widerstand leisten Wenn Gott nicht existiert ist alles erlaubt Der Mensch ist verlassen, denn er findet weder in sich noch außer sich einen Halt Er findet keine Entschuldigungen ● ● ● PHILOSOPHIE THEMEN ● Wenn Gott nicht existiert, so gibt es zumindest ein Wesen, bei dem die Existenz der Essenz vorrausgeht, ein Wesen, das existiert, bevor es durch irgendeinen Begriff definiert werden kann, und dieses Wesen ist der Mensch Die Existenz geht der Essenz voraus: Der Mensch existiert erst, trifft auf sich, tritt in die Welt ein, und definiert sich erst dann ● Der Mensch ist nicht definierbar, weil er zunächst nichts ist Der Mensch ist nicht anderes als das, wozu er sich macht →Subjektivität Transzendenz: Die Fähigkeit des Menschen, sich in der Phantasie von der Gegenwart zu lösen und die Zukunft abzuschätzen ● Wenn Gott nicht existiert, haben wir keine Werte und Anweisungen vor uns, die unser Verhalten...
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rechtfertigen könnten Der Mensch ist dazu verurteilt frei zu sein Verurteilt, weil er sich nicht selbst erschaffen hat, und dennoch frei, weil er, einmal in die Welt geworfen, für all das verantwortlich ist, was er tut Es gibt keine Zeichen, die dem Menschen helfen zu entscheiden Mauvaise foi: Unaufrichtigkeit Der Mensch versucht vergeblich seiner Freiheit zu entkommen, indem er sich selbst betrügt Er kennt die Wahrheit und verheimlicht sie sich gleichzeitig Der Mensch übernimmt durch Gruppenzwang falsche Wertvorstellungen und gibt seine Freiheit auf, damit er sich die Frage wer er ist, nicht mehr zu stellen braucht Indem wir uns schaffen, schaffen wir ein Bild, das heißt wir machen eine Aussage darüber, wie der Mensch unserer Ansicht nach sein sollte ● Etwas zu wählen heißt, den Wert dessen, was wir wählen, zu bejahen Wir haben bei der Wahl Verantwortung für die gesamte Menschheit Wenn ich Freiheit will, muss ich die Freiheit aller anderen wollen Die Bedeutung der Mitmenschen für die eigene Existenz: Wenn man von einem anderen Menschen erblickt wird, wird einem die Freiheit genommen seine eigene Existenz zu bilden Man sieht sich durch die Augen des anderen und bestimmt dadurch die eigene Essenz Sich selbst zu wählen, bedeutet alle Menschen zu wählen John Hospers: Der Mensch ist berechenbar, das menschliche Handeln ist determiniert. Aus anthropologischen Erkenntnissen heraus ist sein Verhalten berechenbar, wie der den Berg herabrollende Stein. ● Peter Bieri: ● Entscheidungsfreiheit ● Die Frage nach der Entscheidungsfreiheit → Antwort hat Konsequenzen für unser Weltverständnis und in der Folge für unseren Umgang mit uns selbst und der anderen Wir haben die Idee einer verständlichen Welt, in der wir verstehen, warum etwas geschieht Das Erkennen der Bedingungen (notwendige und hinreichende), die für den Eintritt von Phänomenen verantwortlich sind, gibt uns den Eindruck die Welt zu verstehen Bedingungen sind gesetzmäßig mit der Sache verbunden wofür es eine Bedingung ist Wenn Phänomene zufällig gleichzeitig auf einander treffen, dann gibt das eine nicht als Bedingung für das andere ● Das Verhalten des Menschen ist vollständig ausrechenbar und daher determiniert. Er schließt von Gesetzmäßigkeiten, wie wir sie in der Astronomie und Mechanik kennen, auf Gesetzmäßigkeiten hinsichtlich des Verhaltens des Menschen. Der Wille ist nicht frei. ● Der Gedanke, dass eine verständliche Welt, eine Welt ist, in der es Bedingungen und Gesetze gibt, die festlegen, wann was geschieht, hat eine wichtige Konsequenzen: Die Vergangenheit legt in einer solchen Welt eine einzige, eindeutig bestimmte Zukunft fest. Die tatsächliche Vergangenheit dieser Welt, zusammen mit den in dieser Welt gültigen Gesetzen, lässt nur ein einziges zukünftiges Geschehen zu. Es gibt zu jedem Zeitpunkt nur eine einzige mögliche Zukunft → für diese Idee hat man das Wort Determinismus geprägt Diese Bedingungen sind die Motive unseres Handelns: unsere Wünsche, Gefühle, Gedanken, Überzeugungen und Erwartungen. Sie legen fest, was wir in einem bestimmten Moment tun Und diese Motive haben ihrerseits Vorbedingungen: Sie entwickeln sich aus dem, was in der Welt draußen geschieht, aber auch aus dem, was wir getan haben, und aus früheren Motiven • Diese Kette von Bedingungen können wir bis in die Zeit unserer Geburt zurück verfolgen Da die Idee der Bedingtheit mit der Idee der Gesetzmäßigkeit verknüpft ist, gilt, dass auch unser Handeln Gesetzmäßigkeiten unterliegt → unser Handeln in der Vergangenheit und im Jetzt schreibt die Zukunft vor ● ● →Außenperspektive: Empfindungen ändern sich, keine Verantwortung, keine Reue Die Idee der Freiheit ist mit einer Perspektive auf uns selbst verknüpft In dieser Perspektive ist man der Gegenwart und Zukunft zugewandt → es gibt keine vorgelegten Gesetzmäßigkeiten. Die Linie unseres Handelns hat eine Vielfalt möglicher Verzweigungen. Wir können überlegen, bevor wir etwas tun, und in diesem Überlegen zeigt sich ein Spielraum verschiedener Möglichkeiten, zwischen denen wir wählen können Es ist aus dieser Perspektive unmöglich, mir vorzustellen, ich hätte keine Wahl. Das verstieße gegen die Logik der Innenperspektive und widerspräche meiner manifesten, unbezweifelbaren Erfahrungen der Freiheit. Zu dieser Erfahrung gehört, dass ich der Urheber meines Tuns bin. Das gilt auch, wenn ich aus dieser Perspektive erneut auf mein vergangenes Tun zurückblicke. Es gehört zu meinem Selbstverständnis als freie Person, dass ich damals auch etwas anderes hätte tun können, als ich tatsächlich tat. Ich hatte die Wahl und die Freiheit der Entscheidungen. →Innenperspektive: Rechenschaft, Verantwortung, Wahl ● ● ● ● ● ● Es gibt eine physiologische Geschichte über den Menschen, zu der auch die Geschichte über das neurobiologische Geschehen gehört Daneben gibt es eine psychologische Geschichte, in der er als eine Person beschrieben wird → aus dieser Perspektive wird ihm vieles zugeschrieben, das in der ersten Geschichte nicht Thema sein kann, weil diese Geschichte dafür gar nicht die begrifflichen Mittel hat: Wille, Überlegungen, Entscheidungen Wir gebrauchen die Wörter ,,frei" und „Freiheit“ leicht und locker und vergessen dabei häufig, dass sie einen Begriff bezeichnen, der, wie jeder Begriff, zu einer bestimmten Perspektive der Betrachtung gehört und nur dort Sinn ergibt. Die Perspektive ist die, aus der heraus wir uns als Person sehen. Nur handelnde Wesen mit einem geistigen Profil sind mögliche Kandidaten für Freiheit und Unfreiheit. → Das Gehirn ist der falsche Ort für diese Idee. Es gibt dort weder Freiheit noch Unfreiheit. Das Libet Experiment: → Dies ist ein Konflikt zwischen zwei Gedankengängen: auf der einen Seite die Überlegung, die sich an der Idee einer verständlichen, bedingten und gesetzmäßigen Welt orientiert; auf der anderen Seite die Erinnerung an unsere Freiheitserfahrung, die in den Ideen der Urheberschaft, der Entscheidung zwischen verschiedenen Möglichkeiten und der Verantwortung ihren Ausdruck findet. Beide Gedankengänge besitzen ihre eigene Schlüssigkeit. Weder die Idee einer verständlichen Welt noch die Idee des freien, verantwortlichen Tuns sind Ideen, die wir einfach aufgeben könnten. Obwohl sie sich widersprechen, brauchen wir beide, um uns und unserer Stellung in der Welt zu artikulieren. Unser Wille ist frei Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass wir uns in unserem Tun und Willen als frei ansehen ● Wir erleben uns als Urheber unseres Handelns Wir haben den Eindruck, einer offenen Zukunft entgegenzugehen Wir betrachten uns als Wesen, die für ihr Tun verantwortlich sind ● Es müsste uns verstören, wenn sich herausstellte, dass diese Freiheitserfahrung nichts weiter ist als eine hartnäckige Illusion ● 1970 Benjamin Libet, Neurowissenschaftler ● Den Patienten wurde am offenen Gehirn eine Messelektrode installiert Sie sollten aus einem Ruhezustand ihren Finger krümmen, wann immer sie wollten Dabei sollten sie auf eine Uhr schauen und später sagen, wann sie den Impuls gespürt haben zu handeln Grundlage was ein von Neurologen entwickeltes Bereitschaftspotenzial, das sich im Gehirn als eine messbare elektrische Spannung vor dem Vollzug absichtlicher Bewegungen aufbaut Ergebnis: Die Patienten verzeichneten den bewussten Entschluss zum Krümmen des Fingers erst ca. 200 Millisekunden vor Beginn der Bewegung Da die elektrischen Messungen ergaben, dass das Bereitschaftspotenzial schon ca. 0,7 Sekunden vor Bewegungsbeginn beginnt sich aufzubauen, folgt das Bewusstsein eines Entschlusses ihm offenbar eine halbe Sekunde nach Das Bereitschaftspotenzial zur Ausführung einer Handlung bildet sich automatisch, und wir werden uns dessen erst im Nachhinein bewusst Unser subjektives Gefühl, dass wir selbst Auslöser der Handlungen sind, entsteht dadurch, dass das Gehirn das eigene Erleben des Willensaktes eine halbe Sekunde zurückdatiert ● Unser freier Wille wäre dann eine Illusion, da die neuronalen Aktivitäten zur Durchführung einer Handlung schon längst angelaufen sind, bevor uns unsere Absichten bewusst werden Einwände gegen die Libet-Experimente: ● ● Determinismus: Deterministen gehen davon aus, dass in der Welt alles nach dem Kausalgesetz abläuft: Auf bestimmte Ursachen folgen bestimmte Wirkungen, die sich mit Hilfe der Naturgesetze vorhersagen lassen. Auch in der Rückschau auf Vergangenes gilt das Prinzip der Naturkausalität: Jedes Ereignis hat eine zeitlich vorangehende Ursache, die wieder eine Ursache hat, wodurch alle Ereignisse in der Welt durch vorhergehende bestimmt bzw. determiniert werden. Indeterministen bezweifeln die totale Notwendigkeit aller Ereignisse in der Welt und halten den Zufall oder die Freiheit für weitere Faktoren im Weltgeschehen. Gerhard Roth: ● Die Probanden wurden vor dem Beginn des Versuchs über ihre Aufgaben informiert; die dadurch erzeugte Handlungsbereitschaft kann der eigentliche Grund für den Aufbau des Bereitschaftspotenzials gewesen sein ● Selbst wenn der bewusste Willensakt dem Bereitschaftspotenzial nachfolgt, kann der Wille die sich unwillkürlich anbahnende Handlung noch verhindern. Bewusste Alltagsentscheidungen wie zur Berufs-oder Partnerwahl sind das Resultat längerfristiger Prozesse, deren neuronale Grundlage mit bisherigen Mitteln nicht erforschbar ist; hier könnte der freie Wille durchaus eine Rolle spielen, ● Der Mensch ist nicht frei; er ist verliebt und handelt im Affekt Die Natur gibt uns nicht die Freiheit uns zwischen zwei Dingen zu unterscheiden Experimente zeigen, dass jeder Entscheidung unbewusst, zuvor wichtige Vorentscheidungen vorausgegangen sind ,,Wir sind umfassend determiniert" Beispiel: Hochzeitszeremonie ● Ursachen für eine Entscheidung sind zunächst einmal die Gene, die das Temperament eines Menschen weitgehend festlegen; dann prägen frühkindliche Einflüsse spätere Entscheidungsmuster und schließlich die Erfahrungen aller Lebensjahre. Es lässt sich in Experimenten immer besser zeigen, in welchem Verhältnis diese physiologischen Prozesse mit bewusstem Erleben zusammenhängen. Dem bewussten Formulieren eines Wunsches, eines Willens, geht immer ein unbewusster Prozess voraus. Im Gehirn lassen sich Erregungszustände nachweisen, die eine Handlung ankündigen – bevor der Mensch sich dessen bewusst ist, dass er überhaupt handeln will. Freud: ● das Seelenleben unterliegt psychischen Gesetzmäßigkeiten (einer Determiniertheit) ● ursächliche Bedingtheit des Seelenlebens → zentrales Prinzip seiner Lehre → Nichts ist zufällig in den psychischen Äußerungen, alles hat einen Grund Determination (Determinismus) ● Formen des Unbewussten und Bewussten Das Unbewusste: Intensität/Wirkung der vom Bewusstsein ferngehaltenen Gedanken. Nicht erinnerbar. Das Vorbewusste: Gedanken sind im Augenblick nicht bewusst, können ins Gedächtnis gerufen werden → man kann sich erinnern ● Epikur: ● ● Das Bewusstsein: ,,Sinnesorgan" zur Wahrnehmung psychischer Qualitäten→ ,,Wahrnehmungsbewusstsein" ● ● Strukturmodell der Psyche Moralitätsprinzip bewertet die Wünsche des Es; fordert; Realitätsprinzip vermittelt zwischen Es und Über-Ich; überprüft Realität Lustprinzip besetzt Triebe mit psychischer Energie (Libido bzw. Destrudo) Über- Ich Ich Es Glückliches Leben: als Ziel Lust oder Genuss Lust ist das Lebensziel; es ist das erste und angeborene Gut ● Mit Lust ist das Fehlen von Schmerzen (körperliche), Mangel, Beunruhigung in der Seele gemeint Die Gesundheit des Leibes und die Beruhigtheit der Seele führt zur Glückseligkeit Tugenden sind nur dann erstrebenswert, wenn sie die Lust vergrößern Nur wer gerecht und maßvoll ist, kann glücklich leben. Das lehrt uns die Vernunft Wer nach Macht, Ruhm und Unsterblichkeit strebt, wird unglücklich Wert- und Normvorstellungen Eltern, Freunde, Kirchen, Parteien, (>>Gewissen<<) Gruppen ... Rationale Lösungen, Entscheidungen, Kontrolle Triebe, Bedürfnisse (unbewusst) Götter sind ewige, glückliche Wesen, die keine Aufgaben haben, keinen Zorn und keine Güte kennen. Gebete zu ihnen sind daher überflüssig. Das Universum besteht aus leeren Räumen und Atomen, die sich zufällig zu größeren Körpern anordnen können. Die Atome sind die Bestandteile der Körper und der Welten, sie fügen sich in nicht vorhersehbarer Weise zusammen und lösen sich wieder auf. Alles Wissen beruht auf den Sinneseindrücken, die durch Zusammentreffen zwischen den Atomen des Körpers und den peripheren Atomen ● Die Seele, selbst aus Atomen zusammengesetzt, ist nach Auffassung dieser Lehre sterblich. Die Götter, deren Atome sich nicht auflösen können, sind demnach unsterblich und leben in Zwischenwelten, gleichgültig gegenüber dem Schicksal der Menschen. Die höchste Weisheit besteht darin, in der Gegenwart zu leben, weder den Tod noch die Götter zu fürchten, Schmerzen zu ertragen und Glückseligkeit zu erlangen, indem man versucht, die natürlichen und unabweisbaren Bedürfnisse (wie den Durst nach Wasser und den Hunger nach Brot) zu stillen, um die stabile Daseinslust eines gesunden Lebens zu erfahren. ● Wahr ist, was wir beobachten können oder was sich unserem Verstand unmittelbar erschließt Maßloser Konsum und das Streben nach Luxus hat nichts damit zu tun Menschen sollen Leid, Schmerz und Krankheit meiden Epiktet: Der Mensch muss wissen, dass nur bestimmte Dinge in seiner Gewalt sind. Dazu gehöre: Meinung, Trieb, Begierde und Abneigung→ alles, was unser eigenes Werk ist ● ● Die Dinge, die nicht in unserer Gewalt sind, sind Leib, Besitztum, Ansehen und Stellung alles, was nicht unser eigenes Werk ist Ethik: ● Hält man das von Natur Unfreie für frei und das Fremde für Eigen hat man Hemmung, Betrübnis und Aufregung→ unzufrieden mit Gott und den Menschen Kant: ● Einklang mit dem Schicksal bzw. mit der Natur, in der sich die göttliche Ordnung zeigt, zu leben: ,,secundum naturam vivere". Der Weise muss daher lernen, seine Affekte zu beherrschen, um so leidenschaftslos den Unabhängigkeiten des Schicksals, wie Krankheit und Tod, begegnen zu können→ stoische Ruhe Menschen sollen lernen mit Leid, Schmerz und Krankheit umzugehen Eine moralische Handlung ist nur dann gut, wenn der gute Wille erfüllt ist „Es ist überall nichts in der Welt, ja überhaupt auch außer derselben zu denken möglich, was ohne Einschränkung für gut könnte gehalten werden, als allein ein guter Wille" Gut ist der Wille, als ein Vermögen nach Prinzipien zu handeln, dann, wenn er – unabhängig von subjektiven Neigungen - nach solchen Prinzipien handelt, die die Vernunft als praktisch notwendig, also als gut erkannt hat. Der gute Wille ist nur durch das Wollen gut Der gute Wille ist gut, wenn es aus der Pflicht heraus passiert Pflichtgemäß sind alle Handlungen, die man ausführt, um ein Ziel zu erreichen Aus Pflicht: die objektive Notwendigkeit einer Handlung aus Verbindlichkeit Eine Handlung geschieht aus Pflicht, wenn sie durch die Achtung vor einem objektiven moralischen Gesetz bestimmt ist ,,Pflicht ist die Notwendigkeit einer Handlung aus Achtung fürs Gesetz" ,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." Menschheitszweckformel: ,,Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst." Autonomieformel: ,,[Handle so], dass der Wille durch seine Maxime sich selbst zugleich als allgemein gesetzgebend betrachten könne." Naturgesetzformel: ,,Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte." Hans Jonas: Aufgrund der technischen Möglichkeiten hat heute ein Großteil der Handlungen weitreichende Folgen für Mensch und Umwelt nach uns ● Technik als unendlicher, sich selbst überbietender Vorwärtsdrang mit dem Ziel Herrschaft über Menschen und Dinge zu erlangen ● Vorwärtsdrang als Erfüllung der Bestimmung des Menschen ● Imperativer neuer Art sind erforderlich ● Neue Regeln auf politischer Ebene erforderlich Sicherung des ,,Vorhandenseins des Menschen" als neue Notwendigkeit ● Kants Imperativ hat nur Geltung für jetzige bzw. nächstliegende Generationen, da der kategorische Imperativ keinen Widerspruch darin sieht, dass das Glück jetziger und baldiger Generationen mit dem Unglück zukünftiger Generationen erkauft wird Jonas will den kategorischen Imperativ Kants um eine ,,auf die Zukunft gerichtete Zeitachse" ergänzen Jonas Imperativ: Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung nicht zerstörerisch sind für die künftige Möglichkeit solchen Lebens ● ● ● ● ● Handle so, dass die Wirkung deiner Handlung verträglich sind mit der Permanenz echten menschlichen Lebens auf Erden ● Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung verträglich sind mit dem Fortbestehen des menschlichen Lebens auf der Erde Verpflichtung und Verantwortung gegenüber denen, die noch nicht existieren Kann durch die Religion begründet werden; letztendliche Begründung; wem es nicht ausreichend, dann kann man die Theologie einbeziehen ● Viele Menschen glauben nicht an eine Religion ● Folgeabschätzung ist schwierig ● Menschen kümmern sich nicht um das, was noch nicht existiert und nicht real ist Es dauert sehr lange bis ein Ansatz in die Politik ankommt und durchgesetzt wird . Fehlen Zukunftsorientierung ● Richtet sich mehr auf die öffentliche Politik als auf den privaten Einzelnen; Menschen kümmern sich nicht, die Politik muss führen Probleme Normale Leute diese Ansätze nicht ● Ontologisch: vom sein aus, vom Wesen aus ● Transzendenz: übersteigen; jenseits aller Empirie, Vorausbedingungen, Bedingung für sinnliche Erfahrungen Was beschrieben wurde, sieht man jetzt Es besteht eine große Chance Mill: Eine Handlung ist insoweit moralisch richtig, wenn sie die Tendenz hat Glück zu befördern, und insoweit moralisch falsch, wenn sie die Tendenz hat Unglück zu befördern Endzweck: Förderung von Glück und Lust und Vermeidung von Unglück und Unlust Von zwei Freuden ist diejenige wünschenswert, die von allen oder nahezu allen, die beide erfahren haben, entschieden bevorzugt wird Wird eine von zwei Freuden von denen, die beide kennen und beurteilen können, soweit über die andere gestellt, dass sie sie auch dann noch vorziehen, wenn sie wissen, dass sie größere Unzufriedenheit verursacht, und sie gegen noch so viele andere Freuden, die sie erfahren könnten, nicht eintauschen möchten, sind wir berechtigt, jener Freude eine höhere Qualität zuzuschreiben, die die Qualität so weit übertrifft, dass diese im Vergleich nur gering ins Gewicht fällt ● Es ist unbestreitbar, dass Wesen mit geringer Fähigkeit zum Genuss die besten Aussichten hat, voll zufriedengestellt zu werden; während ein Wesen von höheren Fähigkeiten stets das Gefühl haben wird, dass alles Glück, das es von der Welt, so wie sie beschaffen ist, erwarten kann, unvollkommen ist Bentham: Gebieter: Leid und Freude ● Untertanen: Menschheit Prinzip der Nützlichkeit: Prinzip, das jede Handlung danach billigt inwieweit sie das Glück befördert oder behindert Nützlichkeit: Streben nach Glück und Vermeidung von Leiden→ Interesse der Gemeinschaft/ des Individuums Prinzip der Nützlichkeit: Wenn eine Handlung das Glück der Gemeinschaft mehr vermehrt, als es zu vermindern→ „Das größtmögliche Glück für die größtmögliche Zahl" Alles handeln ist hedonistisch geprägt Es ist besser ein unzufriedener Mensch zu sein als ein zufriedengestelltes Schwein Ziel: die Interessen jedes Einzelnen so weit wie möglich mit den Interessen des Ganzen in Übereinstimmung zu bringen Den Einfluss der Erziehung und der öffentlichen Meinung dazu verwenden, in der Seele jedes Einzelnen eine unauflösliche gedankliche Verknüpfung herzustellen zwischen dem eigenen Glück und dem Wohl des Ganzen und insbesondere zwischen dem eigenen Glück und der Gewohnheit, so zu handeln wie es die Rücksicht auf das allgemeine Glück gebietet ● ● Berechnung: hedonistisches Kalkül Unmittelbare und mittelbare Freude/Leid Schwankungen durch: Intensität, Dauer und Gewissheit/Ungewissheit Moralische Handlungen werden anhand der zu erwartenden Folgen beurteilt Nützlich ist eine Handlung dann, wenn sie dazu beiträgt Gewinn, Vorteil, Freude, Gutes oder Glück hervorzubringen Aristoteles: ● Glückseligkeit # Lust, Ansehen, Tugend Glückseligkeit: Maßstab, dessen Kenntnis zur Wahl guter und schlechter Handlungen nützlich ist; Tätigkeit der menschlichen Natur entsprechend, in deren Folge sich die innere Zufriedenheit von selbst einstellt Glück: höchstes Prinzip des menschlichen Handelns; natürliches Streben ● Ein glückliches Leben kann nur durch tugendhaftes Verhalten erreicht werden ● ● Grundsätzlich können die Menschen entweder ein tugendlos-lustvolles Leben, ein verantwortlich-politisches Leben oder ein betrachtend-philosophisches Leben führen. Es gibt zwei Arten von Tugenden: die intellektuellen Tugenden des Verstandes (wie Weisheit, Klugheit oder Einsicht), die durch Belehrung erhöht werden können, und die ethischen Tugenden des Charakters (etwa Großzügigkeit oder Besonnenheit), die durch Gewöhnung an das richtige Verhalten entwickelt werden. Die ethischen Tugenden sind nicht angeboren. Es sind Eigenschaften, die wir dadurch erwerben, dass wir durch das rechte Handeln die entsprechenden rechten Gewohnheiten entwickeln. Wir erlernen die Tugend also durch deren Ausübung. Der Schlüssel zu einem tugendhaften Leben liegt im geschickten Ansteuern der "goldenen Mitte". Ein Übermaß im Zuviel oder Zuwenig kennzeichnet die Untugend. ● Das lustbezogene Leben: Dieses wird von den rohesten und primitivsten Menschen gewählt und entspricht den Zielsetzungen der Tiere. Es geht allein um körperlichen Genuss und sinnlichen Lustgewinn. Diese Menschen wissen nicht, was gut für sie ist, und suchen durch verwerfliche Lüste vergeblich nach dem Glück. ● Das politische Leben: Hier strebt der Mensch nach einem positiven und fruchtbaren Zusammenleben mit anderen in einer politischen Gemeinschaft. Diese Lebensform ist mehr dem Menschen entsprechend, denn der ist bereits von Natur aus ein politisches Wesen. Im menschlichen Leben kann eine gewisse Form von Glückseligkeit durch ein ethisch tugendhaftes Handeln erreicht werden. Diese Lebensform bedarf der Klugheit und der Gewöhnung an tugendhaftes Handeln und entspricht dem gebildeten, reifen Bürger. Das betrachtende Leben des Philosophen: Das ist die höchste Lebensform, denn sie stellt ein Leben nach der Vernunft dar, befasst sich mit den ewigen, unvergänglichen Dingen und führt zu einer vollendeten Glückseligkeit. Sie ist die genussreichste Tätigkeit, die einem Menschen möglich ist. Wenn wir auf diese Weise leben, kommen wir dem Göttlichen am nächsten. Für dieses Leben ist aber die Verstandestugend der Weisheit erforderlich, und darum kann der Mensch diese Lebensform meist nur begrenzt verwirklichen. Gerechtigkeit ist das höchste Gut Im Sinne einer austeilenden Gerechtigkeit ist es wichtig, dass ungleichen Personen nicht Gleiches zugeteilt wird. Jeder sollte das an Ehre und materiellen Gütern erhalten, dessen er würdig ist und was ihm angemessen ist. Austeilende Gerechtigkeit ist keine Frage der Gleichheit, sondern der Angemessenheit und Proportionalität. Staatsphilosophie: John Rawls: I. Aufgabe der Theorie der Gerechtigkeit Es gilt Grundsätze der sozialen Gerechtigkeit zu finden, die (a) die Zuweisung von Rechten und Pflichten in den grundlegenden Institutionen der Gesellschaft ermöglichen, und (b) die richtige Verteilung der Früchte und der Lasten der gesellschaftlichen Zusammenarbeit festlegen. Nehmen wir [...] an, eine Gesellschaft sei eine mehr oder weniger in sich abgeschlossene Vereinigung von Menschen, die für ihre gegenseitigen Beziehungen gewisse Verhaltensregeln als bindend anerkennen und sich meist auch nach ihnen richten. Nehmen wir weiter an, diese Regeln beschreiben ein System der Zusammenarbeit, das dem Wohl seiner Teilnehmer dienen soll. Dann ist zwar die Gesellschaft ein Unternehmen zur Förderung des gegenseitigen Vorteils, aber charakteristischerweise nicht nur von Interessenharmonie, sondern auch von Konflikt geprägt. Eine Interessenharmonie ergibt sich daraus, dass die gesellschaftliche Zusammenarbeit allen ein besseres Leben ermöglicht, als wenn sie nur auf ihre eigenen Anstrengungen angewiesen wären. Ein Interessenkonflikt ergibt sich daraus, dass es den Menschen nicht gleichgültig ist, wie die durch ihre Zusammenarbeit erzeugten Güter verteilt werden, denn jeder möchte lieber mehr als weniger haben. Es sind Grundsätze nötig, um zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Regelungen der Güterverteilung zu entscheiden und eine Einigung darüber zu erzielen. Das sind die Grundsätze der sozialen Gerechtigkeit: sie ermöglichen die Zuweisung von Rechten und Pflichten in den grundlegenden Institutionen der Gesellschaft, und sie legen die richtige Verteilung der Früchte und der Lasten der gesellschaftlichen Zusammenarbeit fest. Die Grundsätze, die Rechte und Pflichten zuweisen sowie Früchte und Lasten verteilen müssen gerecht sein: Die Gerechtigkeit ist die erste Tugend sozialer Institutionen, so wie die Wahrheit bei Gedankensystemen. Eine noch so elegante und mit sparsamen Mitteln arbeitende Theorie muss fallengelassen werden oder abgeändert werden, wenn sie nicht wahr ist; ebenso müssen noch so gut funktionierende und wohlabgestimmte Gesetze und Institutionen abgeändert oder abgeschafft werden, wenn sie ungerecht sind. II. Gegenstand der Gerechtigkeitsprinzipien Die Grundsätze der sozialen Gerechtigkeit beziehen sich auf die Grundstruktur der Gesellschaft, d. h. auf die wichtigsten gesellschaftlichen Institutionen, wozu die Verfassung und die wichtigsten wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse zählen: Für uns ist der erste Gegenstand der Gerechtigkeit die Grundstruktur der Gesellschaft, genauer: die Art, wie die wichtigsten gesellschaftlichen Institutionen Grundrechte und -pflichten und die Früchte der gesellschaftlichen Zusammenarbeit verteilen. Unter den wichtigsten Institutionen verstehe ich die Verfassung und die wichtigsten wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse. Beispiele sind etwa die gesetzlichen Sicherungen der Gedanken- und Gewissensfreiheit, Märkte mit Konkurrenz, das Privateigentum an den Produktionsmitteln und die monogame Familie. Zusammengenommen legen die wichtigsten Institutionen die Rechte und Pflichten der Menschen fest und beeinflussen ihre Lebenschancen, was sie werden können und wie gut es ihnen gehen wird. Die Grundstruktur ist der Hauptgegenstand der Gerechtigkeit, weil ihre Wirkungen so tiefgreifend und von Anfang an vorhanden sind. III. Begründung der Gerechtigkeitsprinzipien 1. Überlegungsgleichgewicht Die Gerechtigkeitsprinzipien müssen unseren wohlüberlegten Gerechtigkeitsvorstellungen entsprechen oder sie auf annehmbare Weise erweitern. 2. Kontraktualismus Wir wollen uns also vorstellen, das diejenigen, die sich zu gesellschaftlicher Zusammenarbeit vereinigen wollen, in einem gemeinsamen Akt die Grundsätze wählen, nach denen Grundrechte und -pflichten und die Verteilung der gesellschaftlichen Güter bestimmt werden. Die Menschen sollen im Voraus entscheiden, wie sie ihre Ansprüche gegeneinander regeln wollen und wie die Gründungsurkunde ihrer Gesellschaft aussehen soll. Ganz wie jeder Mensch durch vernünftige Überlegung entscheiden muss, was für ihn das Gute ist, d. h. das System der Ziele, die zu verfolgen für ihn vernünftig ist, so muss eine Gruppe von Menschen ein für allemal entscheiden, was ihnen als gerecht und ungerecht gelten soll. Die Entscheidung, die vernünftige Menschen in dieser theoretischen Situation der Freiheit und Gleichheit treffen würden, bestimmt die Grundsätze der Gerechtigkeit. 2.1 Gerechtigkeit als Fairness Die Gerechtigkeitsgrundsätze ,,sind diejenigen Grundsätze, die freie und vernünftige Menschen in ihrem eigenen Interesse in einer anfänglichen Situation der Gleichheit zur Bestimmung der Grundverhältnisse ihrer Verbindung annehmen würden. [...] Diese Betrachtungsweise der Gerechtigkeitsgrundsätze nenne ich Theorie der Gerechtigkeit als Fairness." Die Bezeichnung ,,Gerechtigkeit als Fairness“ „drückt den Gedanken aus, dass die Grundsätze der Gerechtigkeit in einer fairen Ausgangssituation festgelegt werden. 2.2 Urzustand Die faire Ausgangsposition für die Einigung auf Gerechtigkeitsprinzipien ist der Urzustand, eine hypothetische Situation, die durch folgende Bedingungen charakterisiert ist: 2.2.1 Charakterisierung des Urzustands 1. Gleichheit: Vernünftig erscheint die Annahme, dass die Menschen im Urzustand gleich seien. Das heißt, sie haben bei der Wahl der Grundsätze alle die gleichen Rechte; jeder kann Vorschläge machen, Gründe für sie vorbringen usw. Diese Bedingungen sollen offenbar die Gleichheit zwischen Menschen als moralischen Subjekten darstellen, als Wesen mit einer Vorstellung von ihrem Wohl und einem Gerechtigkeitssinn. 2. Gerechtigkeitssinn und Verbindlichkeit der Grundsätze: Eine weitere Voraussetzung soll gewährleisten, dass die Regeln genau eingehalten werden. Die Beteiligten sollen einen Gerechtigkeitssinn haben, und das soll unter ihnen allgemein bekannt sein. Diese Bedingung soll die Gültigkeit der Übereinkunft im Urzustand sichern. Sie bedeutet nicht, dass die Beteiligten ihren Überlegungen eine bestimmte Gerechtigkeitsvorstellung zugrunde legen würden [...]. Sie bedeutet vielmehr, dass sich die Parteien darauf verlassen können, dass jeder die beschlossenen Grundsätze versteht und nach ihnen handelt, wie sie auch beschaffen sein mögen. Sind einmal die Grundsätze anerkannt, so können sich die Parteien darauf verlassen, dass jeder sie einhält. Wenn sie also zu einer Übereinkunft kommen, dann wissen sie, dass es nicht umsonst ist: Ihr Gerechtigkeitssinn sorgt dafür, dass die aufgestellten Grundsätze auch beachtet werden. 3. Schleier des Nichtwissens: Damit niemand die Gerechtigkeitsprinzipien auf seine eigenen Verhältnisse zuschneiden kann, fehlen den Personen im Urzustand bestimmte Informationen: Es wird also angenommen, dass den Parteien bestimmte Arten von Einzeltatsachen unbekannt sind. Vor allem kennt niemand seinen Platz in der Gesellschaft, seine Klasse oder seinen Status; ebenso wenig seine natürlichen Gaben, seine Intelligenz, Körperkraft usw. Ferner kennt niemand seine Vorstellung vom Guten, die Einzelheiten seines vernünftigen Lebensplanes, ja nicht einmal die Besonderheiten seiner Psyche wie seine Einstellung zum Risiko oder seine Neigung zu Optimismus oder Pessimismus. Darüber hinaus setze ich noch voraus, dass die Parteien die besonderen Verhältnisse in ihrer eigenen Gesellschaft nicht kennen, d. h. ihre wirtschaftliche und politische Lage, den Entwicklungsstand ihrer Zivilisation und Kultur. Die Menschen im Urzustand wissen auch nicht, zu welcher Generation sie gehören. Während also die Menschen im Urzustand keine Einzeltatsachen kennen, ist die Kenntnis allgemeiner Tatsachen zugelassen: Selbstverständlich aber sollen sie die allgemeinen Tatsachen über die menschliche Gesellschaft kennen, die sich aus dem Alltagsverstand und allgemein anerkannten Analysemethoden ergeben [...]. Sie verstehen politische Fragen und die Grundzüge der Wirtschaftstheorie, ebenso die Grundfragen der gesellschaftlichen Organisation und die Gesetze der Psychologie des Menschen. Sie kennen voraussetzungsgemäß alle allgemeinen Tatsachen, die für die Festsetzung von Gerechtigkeitsgrundsätzen von Bedeutung sind. Bezüglich allgemeinen Wissens, d. h. allgemeiner Gesetze und Theorien, gibt es keine Beschränkung, denn Gerechtigkeitsvorstellungen sollen ja den Eigenschaften der Systeme gesellschaftlicher Zusammenarbeit angepasst sein, die sie regeln sollen, und es gibt keinen Grund, diese Tatsachen auszuschließen. 4. Vernünftigkeit: Die Menschen im Urzustand sind vernünftig. Von einem vernunftgeleiteten Menschen wird also wie üblich angenommen, dass er ein widerspruchsfreies System von Präferenzen bezüglich der ihm offenstehenden Möglichkeiten hat. Er bringt sie in eine Rangordnung nach ihrer Dienlichkeit für seine Zwecke; er folgt dem Plan, der möglichst viele von seinen Wünschen erfüllt und der eine möglichst gute Aussicht auf erfolgreiche Verwirklichung bietet. Meine Zusatzannahme ist, dass ein vernunftgeleiteter Mensch keinen Neid kennt. 5. Gegenseitiges Desinteresse: Die Menschen im Urzustand nehmen kein Interesse an den Interessen anderer. 6. Schwache Theorie des Guten und Grundgüter: Obwohl die Personen im Urzustand ihre Vorstellung vom Guten nicht kennen, wissen sie, dass es bestimmte Grundgüter gibt, die notwendig sind, um ihre Vorstellung vom Guten (egal wie sie aussieht) zu verwirklichen: Nun sind Grundgüter [...] Dinge, von denen man annimmt, dass sie ein vernünftiger Mensch haben möchte, was auch immer er sonst noch haben möchte. Wie auch immer die vernünftigen Pläne eines Menschen im Einzelnen aussehen mögen, es wird angenommen, dass es verschiedenes gibt, wovon er lieber mehr als weniger haben möchte. Wer mehr davon hat, kann sich allgemein mehr Erfolg bei der Ausführung seiner Absichten versprechen, welcher Art sie auch sein mögen. Die wichtigsten Arten der gesellschaftlichen Grundgüter sind Rechte, Freiheiten und Chancen sowie Einkommen und Vermögen. (Ein sehr wichtiges Grundgut ist das Selbstwertgefühl; [...]). Es dürfte auf der Hand liegen, dass diese Dinge im Allgemeinen als Grundgüter zu betrachten sind. Es sind gesellschaftliche Güter, da sie mit der Grundstruktur zusammenhängen; Freiheiten und Chancen werden durch die Regeln der wichtigeren Institutionen festgelegt, ebenso die Einkommens- und Vermögensverteilung. 2.2.2 Entscheidungskriterium im Urzustand: Maximin-Regel Unter den Bedingungen des Urzustands ist es rational, die Maximin-Regel als Entscheidungskriterium für Gerechtigkeitsprinzipien zu wählen. Die Maximin-Regel ordnet die Alternativen nach ihren schlechtesten möglichen Ergebnissen: man soll diejenige wählen, deren schlechtestmögliches Ergebnis besser ist als das jeder anderen. Die Begründung von Gerechtigkeitsprinzipien besteht nun in dem Nachweis, dass die Menschen im Urzustand sich auf sie einigen würden. IV. Inhalt der Gerechtigkeitsprinzipien Erster Grundsatz Jedermann hat gleiches Recht auf das umfangreichste Gesamtsystem gleicher Grundfreiheiten, das für alle möglich ist. Zweiter Grundsatz Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten müssen folgendermaßen beschaffen sein: (a) sie müssen unter der Einschränkung des gerechten Spargrundsatzes den am wenigsten Begünstigten den größtmöglichen Vorteil bringen, und (b) sie müssen mit Ämtern und Positionen verbunden sein, die allen gemäß fairer Chancengleichheit offenstehen. Erste Vorrangregel (Vorrang der Freiheit) Die Gerechtigkeitsgrundsätze stehen in lexikalischer Ordnung; demgemäß können die Grundfreiheiten nur um der Freiheit willen eingeschränkt werden, und zwar in folgenden Fällen: (a) eine weniger umfangreiche Freiheit muss das Gesamtsystem der Freiheiten für alle stärken; (b) eine geringere als gleiche Freiheit muss für die davon Betroffenen annehmbar sein. Zweite Vorrangregel (Vorrang der Gerechtigkeit vor Leistungsfähigkeit und Lebensstandard) Der zweite Gerechtigkeitsgrundsatz ist dem Grundsatz der Leistungsfähigkeit und Nutzenmaximierung lexikalisch vorgeordnet; die faire Chancengleichheit ist dem Unterschiedsprinzip vorgeordnet, und zwar in folgenden Fällen: (a) eine Chancen-Ungleichheit muss die Chancen der Benachteiligten verbessern; (b) eine besonders hohe Sparrate muss insgesamt die Last der von ihr Betroffenen mildern. Diese beiden Gerechtigkeitsprinzipien sind ein Spezialfall einer allgemeineren Gerechtigkeitsvorstellung [...], die man folgendermaßen formulieren kann: Alle sozialen Werte - Freiheit, Chancen, Einkommen, Vermögen und die sozialen Grundlagen der Selbstachtung - sind gleichmäßig zu verteilen, soweit nicht eine ungleiche Verteilung jedermann zum Vorteil gereicht. Ungerechtigkeit besteht demnach einfach in Ungleichheiten, die nicht jedermann Nutzen bringen. Gerechtigkeit als Fairness (zur Begründung des Gerechtigkeitsprinzips) Auf der Basis eines Gedankenexperimentes entwickelt er eine umfassende Theorie der Gerechtigkeit. Die Bezeichnung ,,Gerechtigkeit als Fairness“ „drückt den Gedanken aus, dass die Grundsätze der Gerechtigkeit in einer fairen Ausgangssituation festgelegt werden. Die faire Ausgangsposition (Übereinkunft) für die Einigung auf Gerechtigkeitsprinzipien ist der Urzustand/ Naturzustand (in ihm muss Freiheit und Gleichheit herrschen), eine hypothetische Situation, die durch folgende Bedingungen charakterisiert ist: 1.Gleichheit die Gleichheit zwischen Menschen als moralischen Subjekten darstellen → Vorstellung von ihrem Wohl und einem Gerechtigkeitssinn 2. Gerechtigkeitssinn und Verbindlichkeit der Grundsätze ● Gerechtigkeitssinn soll unter Menschen allgemein bekannt sein → Idee des Urzustands gesichert darauf verlassen kann, dass jeder die beschlossenen Grundsätze versteht und nach ihnen handelt Sind jene Grundsätze anerkannt so kann sich darauf verlassen werden, dass jeder der Beteiligten diese einhält ● Ihr Gerechtigkeitssinn sorgt dafür, dass die aufgestellten Grundsätze auch beachtet werden 3. Schleier des Nichtwissen: Damit niemand die Gerechtigkeitsprinzipien auf seine eigenen Verhältnisse zuschneiden kann, fehlen den Personen im Urzustand bestimmte Informationen (Einzeltatsachen)→ Ignoranz vor Stellung, Klasse usw. ● ● sie haben bei der Wahl der Grundsätze alle die gleichen Rechte (jeder kann Vorschläge machen usw.) die Parteien kennen zudem nicht die besonderen Verhältnisse in ihrer eigenen Gesellschaft (ihre wirtschaftliche und politische Lage, den Entwicklungsstand ihrer Zivilisation und Kultur) ● auch nicht welcher Generation man angehört Allgemein Tatsachen sind wiederrum kenntlich: • allgemeinen Tatsachen über die menschliche Gesellschaftdie sich aus dem Alltagsverstand und allgemein anerkannten Analysemethoden ergeben politische Fragen und die Grundzüge der Wirtschaftstheorie Grundfragen der gesellschaftlichen Organisation ● Niemand kennt seinen Platz, seine Klasse oder Status in der Gesellschaft ebenso wenig seine natürlichen Gaben, seine Intelligenz, Körperkraft usw. fernerseine Vorstellung vom Guten, die Einzelheiten seines vernünftigen Lebensplanes, nicht einmal die Besonderheiten seiner Psyche (Einstellung zum Risiko oder Neigung zu Optimismus oder Pessimismus) Gesetze der Psychologie Tatsachen für die Festsetzung von Gerechtigkeitsgrundsätzen ● allgemeiner Gesetze und Theorien (Physik usw.) 4.Vernünftigkeit (vernunftgeleiteter Mensch)→ sinnvolle Einsatz von Mitteln ● ● Präferenzen der Möglichkeiten bringt er in eine Rangordnung nach Dienlichkeit für seine Zwecke • folgt dem Plan, der möglichst viele von seinen Wünschen erfüllt und möglichst gute Aussicht auf erfolgreiche Verwirklichung bietet ● kennt kein Leid somit entsteht der Gesellschaftsvertrag 5.Gegenseitiges Desinteresse: Die Menschen im Urzustand nehmen kein Interesse an den Interessen anderer 6.Schwache Theorie des Guten und Grundgüter: Obwohl die Personen im Urzustand ihre Vorstellung vom Guten nicht kennen, wissen sie, dass es bestimmte Grundgüter gibt, die notwendig sind, um ihre Vorstellung vom Guten (egal wie sie aussieht) zu verwirklichen ● Grundgüter der Gesellschaft: ● gesellschaftliche Güter, da sie mit der Grundstruktur zusammenhängen Freiheiten und Chancen werden durch die Regeln der wichtigeren Institutionen festgelegt, ebenso Einkommens- und Vermögensverteilung Entscheidungsregel im Urzustand: Maximin-Regel Unter den Bedingungen des Urzustands ist es rational, die Maximin-Regel als Entscheidungskriterium für Gerechtigkeitsprinzipien zu wählen. ● O Rechte, Freiheiten und Chancen O Einkommen und Vermögen O Selbstwertgefühl Die Maximin-Regel ordnet die Alternativen nach ihren schlechtesten möglichen Ergebnissen: man soll diejenige wählen, deren schlechtmöglichstes Ergebnis besser ist als das jeder anderen. Inhalt der Gerechtigkeitsprinzipien Die Begründung von Gerechtigkeitsprinzipien besteht nun in dem Nachweis, dass die Menschen im Urzustand sich auf sie einigen würden. Grundsätze: 1.Freiheitsgrundsatz: Jeder hat das Recht auf die größtmögliche Freiheit ohne dabei andere einzuschränken oder das System zu gefährden (= gleiches Recht für alle) ● Politische Freiheit ● Rede- und Versammlungsfreiheit ● Gewissens- und Gedankenfreiheit Persönliche Freiheit Recht auf persönliches Eigentum ● Schutz vor willkürlicher Politik 2. Differenz-/ Unterschiedsprinzip: Gibt es dennoch eine Ungleichheit (die mit Ämter, welche jeder mit gleicher Chance erreichen könnte (b)), so muss aus dieser der größtmögliche Vorteil für alle entstehen (= Güterverteilung, hierbei muss nichts gleich sein) ● Unterschiedlichkeitsprinzip führt zu Gegenseitigkeit ● Drei Hauptarten von Zufälligkeiten, wodurch Ungleichheit entsteht Familien/-Klassenherkunft O O Natürliche Fähigkeiten o Lebensverlauf ● Vorteile oder Nachteile hat die Person zwar nicht verdient, aber ein Recht auf diese (GG. 1) Für die Grundsätze gilt die Vorrangs Regel, welche besagt, dass der zweite Grundsatz niemals den ersten entkräften kann. Damit stellt sich Rawls gegen den vor allem im angloamerikanischen Raum vorherrschenden Utilitarismus, der erlaubt, Einzelne für das Gemeinwohl der Gesellschaft zu schädigen. Thomas Hobbes: Menschen sind Egoisten Streben nach eigenem Vorteil Streben nach Erhaltung der eigenen Existenz Streben nach dem Besitz vieler Güter Naturrechte Der Mensch kann alles tun, um zu überleben • ,,Krieg aller gegen alle" → Bellum omnia contra omnes ● ,,Der Mensch ist des Menschen Wolf" → Homo homini lupus Große Angst um Leben und Eigentum, da selbst der Schwächste den Stärksten durch List besiegen kann ● ● ● ● ● Unkommunikativ, in ständiger Kriegsbereitschaft Misstrauisch, egoistisch, machtgierig ● Wenn Macht nicht bedeutend ist, ist sie unnütz. Ist sie allerdings bedeutend, ist sie ein Gut des Menschen. ● ● Freundschaften tragen zur Sicherheit bei Feindschaften sind schlecht, weil sie das Gegenteil der Freundschaft verkörpern: Feindschaft und Gefahr; bedrohen Sicherheit und Erhaltung ● ● Überwindung des Kampfes ● ,,Jeder hat sich um Frieden zu bemühen" →→→ Suche Frieden und erhalte ihn ,,Jedermann soll freiwillig, wenn andere ebenfalls dazu bereit sind, auf sein Recht auf alles zu verzichten, soweit er um des Friedens und Selbstverteidigung Willen für notwendig hält und er soll sich mit der Freiheit zufrieden stellen" → Gesellschaftsvertrag durch Rechtsverzicht → funktioniert nur, wenn alle sich daran halten, sonst Kriegszustand ● ● ,,Verträge sind zu halten, eine Kontrolle erfolgt durch den Staat" → Machtübertragung auf den Staat →→→ nur er darf Gesetze bestimmen Einschränkungen Einschränkung der Meinungsfreiheit Kontrolle der Veröffentlichungen Der Staat kann alles tun, was seiner Meinung nach für die Erhaltung von Frieden und Sicherheit sorgt Entstehung des Staates Übertragung der Macht und Stärke auf eine Person/Gruppe - → durch Wahlen ● Vertragstheorie: zwischen den Menschen ● Strafe wird genutzt, um gehorsam zu bleiben ● Verdanken Frieden und Schutz dem Leviathan ● Leviathan besitzt höchste Macht → Souverän ● Jeder andere ist sein Untertan ● Der Herrscher ist nicht Vertragspartner Dem Herrscher, wie übel er auch sei, kann kein Vertragsbruch vorgeworfen werden Die Menschen können ihn nicht absetzen ● Wettstreben: Gewinn Argwohn: Sicherheit ● Ruhmsucht: Ansehen John Locke: ● Leviathan verkörpert den Willen der Mehrheit → auf einen Willen reduziert Innerer Frieden, äußere Verteidigung Die Bürger können sich auflehnen, wenn der Staat sie nicht mehr schützen kann (Krieg) 1. Wie sieht der Naturzustand bei Locke aus? Alle Menschen sind gleich, frei und unabhängig ● Menschen sind soziale Wesen ● Jeder Mensch hat das Recht, sich selbst und sein Eigentum zu schützen Dieses Recht wird allerdings von einem Naturgesetz eingeschränkt, welches besagt, dass das Recht zur Verteidigung des eigenen Eigentums, nicht zur Schädigung der Freiheit oder des Eigentums eines anderen berechtigt 2. Was unterscheidet den von Locke konstruierten Naturzustand von dem von Hobbes? Hobbes geht davon aus, dass der Mensch von Natur aus böse ist und nur auf seine eigene Selbsterhaltung bedacht ist, sodass sich alle Menschen in einem ständigen Kriegszustand befinden. Sein Naturzustand ist somit von Unsicherheit und Zerstörung geprägt, da jeder versucht, dem anderen zuvor zu kommen, um sich selbst zu schützen. Des Weiteren gibt es keine Regeln, die das Zusammenleben der Menschen bestimmen. Locke hingegen sieht den Menschen bereits im Naturzustand als rationales, moralisches Wesen an, welches beispielsweise dazu in der Lage ist, angemessene Urteile zur Bestrafung anderer zu fällen. Außerdem enthält sein Naturzustand ein von Gott gegebenes Naturgesetz, welches die Zerstörung der von Gott geschaffenen Natur verbietet. Der Mensch hat zwar das Recht sein Eigentum zu verteidigen, darf aber bei dieser Verteidigung allerdings nicht das Eigentum eines anderen beschädigen. 3. Welches Recht hat der Einzelne im Naturzustand? ● Das Recht, sein Leben und sein Eigentum zu verteidigen Das Recht, Richter des Vergehens anderer zu sein, die die Regeln des Naturzustandes missachtet haben. Jedoch müssen seine Urteile angemessen sein und dürfen nicht über die begangene Straftat hinausgehen. 4. Was sind Naturgesetze? Die Naturgesetze sind von Gott gegeben und sollen in erster Linie die Erhaltung der von Gott geschaffenen Natur sichern ● Die Naturgesetze verbieten es auch, das Eigentum oder das Leben eines anderen Menschen, der ebenfalls von Gott geschaffen wurde, zu schädigen. 5. Wie lässt sich der Übergang vom Natur- in den Gesellschaftszustand begründen? ● Das Recht jedes Menschen im Naturzustand, die Vergehen seiner Mitmenschen zu bestrafen, führt zu einer ständigen Unsicherheit. Da es keine übergeordnete Instanz gibt, die sich für die Durchsetzung der Urteile einsetzt, entsteht eine Art Kriegszustand. Der Gesellschaftszustand verspricht den Menschen Sicherheit und Frieden. Ihr Leben und ihr Eigentum werden durch die Staatsgründung geschützt. 6. Wie wird der Zusammenschluss zu einer Gesellschaft festgehalten? Die Gründung einer Gesellschaft wird in einem Gesellschaftsvertrag festgehalten, durch den die Menschen ihre eigenen Rechte einschränken und teilweise an übergeordnete Instanzen übergeben. 7. Was ist nach Locke der Zweck der Gesellschaft/des Staates? 8. Wessen Beschlüsse und Entscheidungen gelten in der Gesellschaft und warum? ● Bei Locke soll die Mehrheit die Entscheidungen im Staat treffen Dies begründet er mit dem Bild eines Körpers, der sich immer nur in die Richtung bewegt, in die ihn die größte Kraft treibt, auch wenn es kleine, schwächere Antriebe geben kann, die einen andere Richtung bevorzugen würden. 9. Welche Gewalten existieren in einer Gesellschaft nach Locke? ● ● Durch den Staat soll der Schutz des Lebens und des Eigentums des Einzelnen gewährleistet werden. Außerdem soll der Staat Frieden und Sicherheit bieten. Die Exekutive unterschützt die legislative Gewalt der Ausführung der Gesetze. 10. Worauf verzichtet der Mensch mit seinem Eintritt in die Gesellschaft? Locke spricht von einer legislativen und einer exekutiven Gewalt Die Legislative soll unparteiisch und gerecht die von der Gemeinschaft gegeben Gesetze ausführen und so Unrecht verhindern und die Gesellschaft schützen. Zum anderen verzichtet der Mensch mit dem Eintritt in die Gesellschaft auf das Recht, die Vergehen seiner Mitmenschen zu bestrafen. Dieses Recht tritt er an die Exekutive ab. 11. Welches Recht hat der Einzelne gegenüber der Regierung? ● Der Mensch verzichtet zum einen auf das Recht, alles zu tun, was ihm und seiner Erhaltung förderlich ist, um sich in Zukunft von den Gesetzen des Staates leiten zu lassen. ● Sollte die Regierung den Gesellschaftsvertrag verletzen, hat der Einzelne das Recht auf Widerstand gegen die Regierung, der bis zur Revolution mit der Absetzung der Regierung führen kann. 12. Was geschieht bei Locke nach der Auflösung der Regierung? Sollte die Regierung vom Volk abgesetzt worden sein, liegt die Macht wieder beim Volk. Dieses kann wieder in den Naturzustand zurückkehren und später zum eigenen Schutz einen neuen Staat gründen. 13. Wie begründet Locke das Recht auf Eigentum und wie verändert sich dieses durch die Einführung von Geld? ● Prinzipiell liegt in Lockes Naturzustand eine Gütergemeinschaft vor. Privatbesitz entsteht durch ,,körperliche Eigenschaft". Aufgrund der Tatsache, dass jeder Mensch das Recht an seinem eigenen Körper hat, geht Locke davon aus, dass der Mensch ebenso ein Recht auf die Produkte hat, die er durch die Arbeit seines Körpers verändert. ● Jeder Mensch darf allerdings nur so viel Besitz haben, wie er auch nutzen kann, es entstehen somit keine großen Unterschiede im Bezug auf das Eigentum steht immer in Relation zu der eigenen Arbeit Durch die Einführung von Geld ist keine direkte Zurückführung auf die entsprechende Arbeit mehr möglich. Außerdem bietet Geld die Möglichkeit, mehr zu verbrauchen, als man konkret erwirtschaftet hat, so dass es zu Unterschieden im Hinblick auf die Besitztümer kommen kann. Platon: Arbeiter (Nährstand), Kriegsstand (Wehrstand) und Wächter/Philosophenkönige Der Einzelne ist Teil des Staates ● Partnerwahl wird durch Fruchtbarkeit und ob sie körperlich zusammen passen gewählt ● ● ● ● ● ● ● Musische und gymnastische Erziehung bringt die beiden Seelenteile zur Harmonie Tapfer: wenn sein Mut durch Leid und Freud hindurch seinen Glauben an das Furchtbare und sein Gegenteil unerschüttert bewahrt Weise: herrscht und befiehlt Besonnen: Freundschaft und Zusammenklang der drei Teile Vernunft: Kopf Mut: Brust Begierde: Bauch Der Staat kann nicht ohne die Einzelnen existieren Jeder Stand wird für den Erhalt und die Existenz des Staates benötigt Bildung nur für Kriegerstand und Philosophen Idealstaat muss von Philosophen gebildet werden Keine Vielfalt: durch die Fixierung auf die einzelnen Stände Sehr statisch, keine Durchlässigkeit zwischen den Ständen, keine Chancengleichheit ● Gefahr, dass Eigeninteressen verfolgt werden und nicht das Gemeinwohl im Fokus steht Aristoteles: Der Mensch ist von Natur aus ein politisches Wesen Der Staat als Zusammenschluss von Menschen ist von der Natur gegeben Es gibt Freie und Sklaven, die Herren dürfen aber ihre Macht nicht ausnutzen Der Staat ist eine Gemeinschaft von Staatsbürgern mit einer bestimmten Verfassung Wichtigstes Ziel der Staatsgemeinschaft ist ein gutes, gerechtes und autarkes (unabhängiges) Leben Der Staat ist Ziel und Vollendung des Menschen ● Der Mensch ist von Natur aus an den Staat gebunden, der Staat besteht von Natur aus Wer nicht an einen Staat gebunden ist, ist entweder kein Mensch oder bedeutender als ein Mensch Mensch unterscheidet sich durch Sprache von anderen Lebewesen • Sprache ermöglicht den Staat Durch die Sprache kann der Mensch zwischen gut, schlecht, gerecht und ungerecht unterscheiden ● ● ● ● ● ● ● Es gibt kein Privatbesitz Jeder soll die Aufgabe erfüllen, wozu sich seine Naturanlage am besten eignet Gerechtigkeit: eigene Aufgabe erfüllen Philosophen sind weise; beraten über Staat als Ganzes, über ihr bestes Verhalten gegen sich selbst und gegen andere Staaten; wohlberaten und in Wahrheit weise Krieger sind tapfer ● Besonnenheit: Beherrschung der Lüste und Triebe→ Harmonie Die Vielgeschäftigkeit der drei Stände und ein Tausch zwischen ihnen ist der schwerste Schaden und wird mit Recht und Fug als das größte Verbrechen bezeichnet→→ Ungerechtigkeit Vernünftig: denken Unvernünftig: lieben, hungern, dürsten, Spielball der Begierde, begehrender Teil, der Freund der Befriedigung und Lüste Gut: Monarchie (Alleinherrschaft), Aristokratie (Herrschaft der Besten) und Politie (Herrschaft von Vernünftigen) Schlecht: Tyrannis, Oligarchie und Demokratie (Herrschaft der Mittellosen) Schumpeter: ● Demokratische Methode: ● ● ● Aufgrund verschiedener Gruppen innerhalb einer Gesellschaft existiert kein Gemeinwohl "Der Wille des Volkes ist das Erzeugnis, nicht die Triebkraft des politischen Prozesses" (Beeinflussbarkeit des Volkswillens) ● Entscheidend ist der "Wille der Mehrheit", nicht der Wille des Volkes ● ● "Die demokratische Methode ist jene institutionelle Ordnung zur Erzielung politischer Entscheide, die das Gemeinwohl dadurch verwirklicht, dass sie das Volk selbst die Streitfragen entscheiden lässt und zwar durch die Wahl von Personen, die zusammenzutreten haben, um seinen Willen auszuführen". "Das Parlament wählt die Regierung und dankt ab" (Dominanz der Regierung). Andere Funktionen des Parlaments sind nur abgeleitet Politische Entscheidungen: Entstehen als Nebenprodukt des Konkurrenzkampfes um Macht und Amt Regierende handeln ausschließlich im Hinblick auf zukünftige Wahlen ● Menschenbild: ● "Die demokratische Methode ist diejenige Ordnung der Institutionen zur Erreichung politischer Entscheidungen, bei welcher einzelne die Entscheidungsbefugnis vermittels eines Konkurrenzkampfs um die Stimmen des Volkes erwerben". Volkswille/Gemeinwohl: ● Führung / Regierung: Wähler wählen das Parlament und haben zwischen den Wahlen keinen Einfluß auf den politischen Prozess tiefere Stufe der gedanklichen Leistung des typischen Bürgers auf dem Gebiet der Politik, Homo politicus als Primitiver, "panische Wählermasse" Wahlen sind Selbstzweck der Demokratie. Sie können nicht zum Ziel haben, die Meinung des Volkes über Volksvertreter umzusetzen, weil ,,das Volk" keine feste vernünftige Meinung zu politischen Fragen hat. Entsprechend lässt sich Demokratie sinnvoll nur als Methode definieren, die sich in der Form von Institutionen und ihrer Ordnung mit dem Ziel darstellt, Entscheidungsbefugnisse ,,vermittels eines Konkurrenzkampfes um die Stimmen des Volkes zu bewerben" Diese Demokratiedefinition bietet ein klar beobachtbares Abgrenzungskriterium zu nicht demokratischen Regierungen. Sie lässt in der Demokratie Führung und Meinungsbeeinflussung zu und stellt keine wirklichkeitsfremden Erwartungen an die Eigeninitiative der Wähler. Einzelinteressen setzen sich durch Aufnahme und Organisation durch einen politischen Führer durch. Freie Konkurrenz um freie Stimmen ist das einzige Kriterium für Demokratie, so dass ihre Existenz nicht durch Unfairness oder betrügerische Konkurrenz in Frage gestellt wird. Individuelle Freiheit bedeutet in der Demokratie nur die Freiheit der Bewerbung um die politische Führung sowie die freie Stimmabgabe. Daraus folgt in der Regel auch ein großes Maß an Pressefreiheit. Durch Wahl und Absetzung (keine Wiederwahl) der politischen Führung entstehen Einsetzung und Kontrolle der Führung. Demokratie funktioniert in der Realität, wenn der ,,Wille der Mehrheit" (# Wille des Volkes) über die politische Führung entscheidet. Wissenschaftstheorie/Erkenntnistheorie: Menschenbild: dumm, selbstsüchtig, wankelmütig, infantil, irrational, unmündig, manipulierbar Karl Popper: ● ● Die Falsifizierbarkeit ist ein Kriterium, um Wissenschaft von Pseudowissenschaft oder Metaphysik abzugrenzen Besagt, dass eine Theorie nur dann eine wissenschaftlichen Wert hat, wenn sie sich widerlegen lässt In der Wissenschaft geht es nicht um ewige Gültigkeit, sondern darum, Hypothesen immer wieder zu verwerfen und sich so der Wahrheit zu nähern Er lehnt die Induktion als wissenschaftliche Methode ab: Vom Besonderen lasse sich nie auf das Allgemeine schließen. ,,Die Tätigkeit des wissenschaftlichen Forschers besteht darin, Sätze oder Systeme von Sätzen aufzustellen und systematisch zu überprüfen; in den empirischen Wissenschaften sind es insbesondere Hypothesen, Theoriensysteme, die aufgestellt und an der Erfahrung durch Beobachtung und Experiment überprüft werden." Solange eine Theorie nicht falsifizierbar ist, gilt sie als vorläufig wahr bzw. bewährt Rene Descartes: ● Ich kann an allem zweifeln, nur nicht an der Tatsache, dass ich denke. Das Denken des Menschen ist der einzige Beweis seiner Existenz: ,,Ich denke, also bin ich" ("cogito ergo sum") Weil die Fähigkeiten des menschlichen Geistes nicht aus dem Nichts entstanden sein können, muss es einen Gott geben. ● Weil der Geist ohne Wechselwirkungen mit dem Körper existiert, ist er von ihm völlig verschieden. Er erhebt den Zweifel zum Grundprinzip der Philosophie: Wie in der Mathematik will er nur das als wahr akzeptieren, was zweifelsfrei bewiesen ist. ● Die Erfahrung, dass Sinneseindrücke täuschen können, brachte ihn davon ab, durch empirische Beobachtung zur Wahrheit zu gelangen. Die Existenz Gottes ist keine Frage des Glaubens, sondern eine logisch ableitbare Notwendigkeit. Letztlich entdeckt er in der Welt zwei unterschiedliche "Substanzen" - einerseits den Geist und andererseits die Materie. "Substanz" könnte man als "Selbständiges" oder "Wesentliches" beschreiben, das in der Welt ist. das lateinische Wort "substantia" bedeutet "das, woraus etwas besteht". Alles in der Welt ist laut Descartes entweder der unausgedehnte und unsichtbare Geist (das "Subjektive") oder die ausgedehnte und sichtbare Materie ("das Objektive"), etwas Drittes gibt es nicht - es sei denn Gott selbst.