Das Gewissen nach Sigmund Freud
Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, entwickelte eine komplexe Theorie über die menschliche Psyche, die als 3-Instanzen-Modell bekannt wurde. Dieses Modell bietet einen Rahmen zum Verständnis des Gewissens und seiner Rolle in der menschlichen Persönlichkeit.
Definition: Das Gewissen ist eine besondere Instanz im menschlichen Bewusstsein, die bestimmt, wie man urteilen soll. Es drängt dazu, bestimmte Handlungen zu machen oder zu unterlassen.
Das 3-Instanzen-Modell Freud einfach erklärt besteht aus drei Teilen der Psyche:
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Das Es: Dies ist der unbewusste Teil der Persönlichkeit, der von Trieben und Bedürfnissen gesteuert wird.
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Das Ich: Es vermittelt zwischen den Forderungen des Es, des Über-Ichs und der Realität.
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Das Über-Ich: Hier ist das Gewissen angesiedelt. Es repräsentiert moralische Werte und Normen.
Highlight: Freud behauptete, dass 90% der Entscheidungen eines Menschen sich aus dem Unbewussten entwickeln.
Das Modell unterscheidet zwischen dem Unbewussten, das die Oberhand hat, und dem Bewussten, das das Unbewusste beeinflusst.
Example: Ein Beispiel für das Instanzenmodell Freud im Alltag könnte sein, wenn jemand Hunger (Es) verspürt, aber weiß, dass es unhöflich wäre, während einer wichtigen Besprechung zu essen (Über-Ich). Das Ich würde dann einen Kompromiss finden, vielleicht indem es beschließt, nach der Besprechung zu essen.
Die Charakteristika der drei Instanzen werden detailliert beschrieben:
- Das Es ist triebhaft, kennt keine Zeit, keinen Widerspruch und keine Ablehnung.
- Das Ich beinhaltet vernünftiges und selbstkritisches Denken und versucht, Konflikte zu lösen.
- Das Über-Ich entwickelt sich etwa ab dem 5. Lebensjahr und repräsentiert Verbote und Gebote.
Vocabulary: Libido und Destrudo sind Begriffe, die Freud verwendete, um die Lebens- und Todestriebe im Es zu beschreiben.