Funktionen der Religion in der Gesellschaft

Der zweite Teil des Dokuments erläutert detailliert die vier Hauptfunktionen von Religion in der Gesellschaft:

1. Ethische Funktion: Religion bietet Wertmaßstäbe zur Beurteilung von Verhaltensweisen. Sie hilft, Lebensziele festzulegen und das eigene Verhalten zu überprüfen. Im Christentum dienen beispielsweise die Zehn Gebote sowie Jesus und die Heiligen als Vorbilder.

2. Psychische Funktion: Religion unterstützt bei der Angst- und Krisenbewältigung durch Gottvertrauen und fördert die Selbstannahme, da vor Gott alle Menschen als gleich angesehen werden. Seelsorge, Gebete und Meditation sind Grundlagen dieser Funktion.

3. Weltanschauliche Funktion: Religion vermittelt Deutungen für Lebenserfahrungen wie Leiden, für die Geschichte (z.B. Ursprung und Ziel des Lebens) und für die Natur (z.B. als Schöpfung).

4. Gesellschaftliche Funktion: Religiöse Vorstellungen wirken gemeinschaftsbildend, beispielsweise durch Jugendgruppen, religiöse Freizeiten oder Gottesdienste. Zudem beeinflussen religiöse Sichtweisen das gesellschaftliche Bewusstsein, etwa in Wertediskussionen zu Themen wie Abtreibung (§218), Bewahrung der Schöpfung oder Frieden.

Example: Ein Beispiel für die weltanschauliche Funktion von Religion ist die Erklärung des Leidens im Buddhismus durch das Konzept des Karma und des Kreislaufs der Wiedergeburten.

Highlight: Die Funktionen von Religion nach Kaufmann zeigen, wie vielfältig der Einfluss von Religion auf Individuum und Gesellschaft sein kann.

Vocabulary: Die ethische Funktion von Religion bezieht sich auf die Bereitstellung von moralischen Richtlinien und Werten, die das Verhalten der Gläubigen leiten sollen.