Der Enuma Elisch ist einer der bedeutendsten altorientalischen Schöpfungsmythen aus dem alten Mesopotamien.
Die babylonische Schöpfungsgeschichte beginnt mit der Entstehung der Welt aus dem Chaos. Am Anfang existierten nur die Urgötter Apsu (das Süßwasser) und Tiamat (das Salzwasser). Aus ihrer Vereinigung entstanden weitere Götter, die jedoch durch ihr lautes Verhalten Apsu störten. Als dieser beschloss, die jungen Götter zu vernichten, wurde er vom Gott Ea getötet. Tiamat, erzürnt über den Tod ihres Gemahls, erschuf daraufhin ein Heer von Monstern und ernannte Kingu zu ihrem neuen Anführer. Der junge Gott Marduk wurde von den anderen Göttern zum Champion gewählt, um gegen Tiamat zu kämpfen. Er besiegte sie im Kampf und erschuf aus ihrem Körper Himmel und Erde. Aus dem Blut Kingus formte er die Menschen, die fortan den Göttern dienen sollten.
Diese mesopotamische Schöpfungsgeschichte wurde auf sieben Tontafeln überliefert und diente nicht nur als religiöser Text, sondern auch zur Legitimation der Herrschaft Marduks und des babylonischen Königtums. Im Vergleich zu anderen Schöpfungsmythen zeigt der Enuma Elisch besonders deutlich den Kampf zwischen Ordnung und Chaos sowie die Entstehung der Welt durch einen gewaltsamen Konflikt. Für den Religionsunterricht bietet dieser Mythos wertvolle Einblicke in das mesopotamische Weltbild und ermöglicht interessante Vergleiche mit anderen Schöpfungserzählungen. Die Geschichte ist auch für Kinder in vereinfachter Form zugänglich und vermittelt grundlegende Vorstellungen über die Weltenentstehung im alten Babylonien.