Die drei großen monotheistischen Weltreligionen - Judentum, Christentum und Islam - teilen wichtige Grundlagen, weisen aber auch bedeutende Unterschiede auf.
Das Judentum als älteste der drei Religionen glaubt an einen einzigen Gott (JHWH), der sich dem Volk Israel offenbart hat. Die Thora bildet die wichtigste heilige Schrift. Christen bauen auf dem jüdischen Glauben auf, sehen aber in Jesus Christus den von Gott gesandten Messias und Erlöser. Das Neue Testament ergänzt die hebräische Bibel. Der Islam entstand im 7. Jahrhundert durch die Offenbarungen Allahs an Mohammed. Der Koran gilt als direktes Wort Gottes, Allah ist dabei das arabische Wort für Gott.
Alle drei Religionen teilen den Glauben an einen einzigen Gott (monotheistische Religionen) und haben gemeinsame ethische Grundwerte wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit und soziale Gerechtigkeit. Wichtige Gemeinsamkeiten sind auch das Fasten als religiöse Praxis und die Bedeutung des Gebets. Zentrale Unterschiede liegen in der Rolle von Jesus - für Christen Gottes Sohn, im Islam ein wichtiger Prophet, im Judentum nicht der erwartete Messias. Auch die religiösen Praktiken unterscheiden sich: Während Christen den Sonntag als Feiertag haben, ist es im Judentum der Samstag (Sabbat) und im Islam der Freitag. Die Anzahl der Anhänger variiert stark: Das Christentum ist mit etwa 2,3 Milliarden Gläubigen die größte Religion, gefolgt vom Islam mit 1,8 Milliarden. Das Judentum hat etwa 15 Millionen Anhänger weltweit. Im Unterricht und der interreligiösen Bildung ist es wichtig, sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede zu verstehen und respektvoll mit allen Glaubensrichtungen umzugehen.