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Erbschaftssteuer abschaffen? Pro und Contra zur Reform 2024

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Erbschaftssteuer abschaffen? Pro und Contra zur Reform 2024
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Josephine Pellegrino

@josephine.pellegrino

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Die Erbschaftssteuer in Deutschland hat seit ihrer Einführung 1906 mehrere Reformen durchlaufen, hauptsächlich aufgrund von Verfassungswidrigkeiten. Das aktuelle System basiert auf Steuerklassen und -sätzen, die das Verwandtschaftsverhältnis berücksichtigen. Für Unternehmensnachfolgen gibt es besondere Regelungen. Die Debatte um eine mögliche Erbschaftssteuer Abschaffung ist kontrovers, mit Argumenten für soziale Gerechtigkeit einerseits und gegen Mehrfachbesteuerung andererseits. Eine Reform der Erbschaftssteuer wird als möglicher Kompromiss diskutiert.

• Die Erbschaftssteuer soll unentgeltliche Vermögensübergänge erfassen und soziale Ungleichheiten korrigieren
• Mehrere Reformen seit 1906 aufgrund von Verfassungswidrigkeiten
• Aktuelles System basiert auf Steuerklassen und -sätzen je nach Verwandtschaftsgrad
• Besondere Regelungen für Unternehmensnachfolgen
• Kontroverse Debatte über Abschaffung mit Pro- und Contra-Argumenten
• Reformvorschläge als möglicher Kompromiss

23.10.2020

1842

Josephine Pellegrino, J1
Mehrere Reformen seit der Einführung 1906
Grund hauptsächlich, da Erbschaftssteuer unvereinbar mit GG war
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Steuerklassen und Steuersätze der Erbschaftssteuer

Das deutsche Erbschaftssteuersystem basiert auf einem differenzierten System von Steuerklassen und Steuersätzen, das das persönliche Verhältnis des Erwerbers zum Erblasser berücksichtigt. Dieses System ist unabhängig von der Lohnsteuerklasse und orientiert sich primär am Verwandtschaftsgrad.

Es gibt drei Steuerklassen:

  1. Steuerklasse I: Hierzu gehören Lebenspartner, (Adoptiv- und Stief-) Kinder, (Ur-) Eltern bei Erwerb von Todes wegen.
  2. Steuerklasse II: Diese umfasst Eltern bei Schenkungen unter Lebenden, (Stief- und Schwieger-) Eltern, (Halb- und Stief-) Geschwister, Neffen, Nichten, Schwiegerkinder und geschiedene Ehegatten.
  3. Steuerklasse III: Alle übrigen Erwerber fallen in diese Kategorie.

Vocabulary: "Erwerb von Todes wegen" bezeichnet den Vermögensübergang durch Erbschaft, im Gegensatz zu Schenkungen zu Lebzeiten.

Die Steuersätze variieren je nach Steuerklasse und Höhe des Erwerbs. Sie reichen von 7% bis 50%, wobei die höchsten Sätze in der Steuerklasse III für sehr hohe Erbschaften anfallen.

Example: Ein Kind (Steuerklasse I), das 600.000 Euro erbt, würde einen Steuersatz von 15% zahlen, während ein entfernter Verwandter (Steuerklasse III) für denselben Betrag 30% Erbschaftssteuer entrichten müsste.

Zusätzlich gibt es Freibeträge, die je nach Steuerklasse variieren:

  • Steuerklasse I: zwischen 200.000 und 500.000 Euro
  • Steuerklassen II & III: 20.000 Euro

Diese differenzierte Struktur der Erbschaftssteuer soll einerseits familiäre Bindungen berücksichtigen, andererseits aber auch eine gewisse Umverteilung ermöglichen.

Josephine Pellegrino, J1
Mehrere Reformen seit der Einführung 1906
Grund hauptsächlich, da Erbschaftssteuer unvereinbar mit GG war
➤ Steuers

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Pro und Contra Argumente zur Abschaffung der Erbschaftssteuer

Die Debatte um die mögliche Abschaffung der Erbschaftssteuer ist in Deutschland sehr kontrovers. Es gibt gewichtige Argumente sowohl für als auch gegen eine solche Maßnahme.

Argumente für die Abschaffung der Erbschaftssteuer:

  1. Vermeidung von Mehrfachbesteuerung: Das vererbte Vermögen wurde bereits zu Lebzeiten des Erblassers besteuert.
  2. Leistungsprinzip: Die Erbschaftssteuer bestraft den Erfolg und die Sparsamkeit der vorherigen Generation.
  3. Praktische Umsetzbarkeit: Bei materiellen Gütern wie Immobilien oder Unternehmen kann die Steuer zu Liquiditätsproblemen führen.
  4. Individuelles Eigentumsrecht: Die Entscheidung über die Verwendung des eigenen Vermögens sollte dem Einzelnen überlassen bleiben.
  5. Belastung der Mittelschicht: Oft trifft die Steuer nicht die Superreichen, sondern den Mittelstand.

Quote: "Die Erbschaftssteuer ist eine Steuer, die das Kapital der Fleißigen dem Konsum der Faulen zuführt." - Winston Churchill

Argumente gegen die Abschaffung der Erbschaftssteuer:

  1. Soziale Gerechtigkeit: Die Steuer trägt zur Verringerung der Vermögensungleichheit bei.
  2. Postume Wiedergutmachung: Sie kann als Ausgleich für zu Lebzeiten nicht gezahlte Steuern dienen.
  3. Förderung der Eigenverantwortung: Eltern könnten motiviert werden, ihre Kinder zu Lebzeiten zu unterstützen.
  4. Leistungsprinzip: Große Erbschaften widersprechen dem Prinzip der Leistungsgerechtigkeit.
  5. Effizientere Vermögensallokation: Die Steuer kann zu einem bewussteren Umgang mit Investitionen führen.

Highlight: Die SPD und die Grünen tendieren eher zur Beibehaltung oder Verschärfung der Erbschaftssteuer, während CDU/CSU und FDP eher für Erleichterungen oder eine Abschaffung plädieren.

Diese Debatte zeigt die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit, verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. Eine mögliche Erbschaftssteuer Reform könnte einen Kompromiss zwischen diesen gegensätzlichen Positionen darstellen.

Josephine Pellegrino, J1
Mehrere Reformen seit der Einführung 1906
Grund hauptsächlich, da Erbschaftssteuer unvereinbar mit GG war
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Erbschaftssteuereinnahmen und Unternehmensnachfolge

Die Erbschaftssteuereinnahmen in Deutschland zeigen interessante Trends und Entwicklungen. Laut Statistiken des Statistischen Bundesamtes und Statista variieren die jährlichen Einnahmen erheblich.

Im Jahr 2018 betrug das steuerlich erfasste Erbvolumen 84,7 Milliarden Euro. Davon flossen 6,8 Milliarden Euro als Steuereinnahmen an den Staat. Dies entspricht etwa 8% des gesamten erfassten Erbvolumens.

Highlight: Die höchsten Erbschaftssteuereinnahmen wurden in den Jahren 2014 und 2016 mit jeweils etwa 6,3 Milliarden Euro verzeichnet.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Statistiken nicht alle Vermögensübergänge erfassen. Viele Nachlässe und Schenkungen liegen innerhalb der Freibeträge und tauchen daher nicht in der Statistik auf.

Für Unternehmensnachfolgen gelten besondere Regelungen im Rahmen der Erbschaftssteuer:

  1. Fünfjährige Behaltefrist
  2. Verschonungsabschlag von 85%
  3. Maximale Absenkung der Lohnsumme von 20%

Alternativ können Unternehmen auch folgende Option wählen:

  1. Siebenjährige Behaltefrist
  2. Verschonungsabschlag von 100%
  3. Keine Absenkung der Lohnsumme erlaubt

Definition: Der Verschonungsabschlag ist der Prozentsatz des Unternehmenswerts, der von der Erbschaftssteuer befreit ist.

Diese Regelungen sollen die Fortführung von Unternehmen erleichtern und Arbeitsplätze sichern. Sie sind ein wichtiger Aspekt in der Debatte um die Erbschaftssteuer Reform.

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Fazit: Reformierte Erbschaftssteuer als Lösung

Angesichts der kontroversen Debatte um die Abschaffung der Erbschaftssteuer erscheint eine Reform als möglicher Kompromiss. Eine solche Erbschaftssteuer Reform könnte verschiedene Aspekte berücksichtigen, um sowohl soziale Gerechtigkeit als auch wirtschaftliche Effizienz zu gewährleisten.

Mögliche Elemente einer reformierten Erbschaftssteuer könnten sein:

  1. Beibehaltung der Regelungen für Unternehmen: Die bestehenden Verschonungsregeln für Betriebsvermögen haben sich bewährt und sollten beibehalten werden, um die Fortführung von Unternehmen und den Erhalt von Arbeitsplätzen zu sichern.

  2. Erhöhung der Freibeträge: Eine beachtliche Erhöhung der Freibeträge könnte die Belastung für die Mittelschicht reduzieren und gleichzeitig sicherstellen, dass nur wirklich große Vermögen besteuert werden.

  3. Anpassung der Steuersätze: Eine moderate Erhöhung der Steuersätze für sehr große Erbschaften könnte die Umverteilungswirkung verstärken, ohne prohibitiv zu wirken.

  4. Vereinfachung des Systems: Eine Vereinfachung der Bewertungsregeln und Ausnahmetatbestände könnte die Umsetzbarkeit und Akzeptanz der Steuer erhöhen.

  5. Zweckbindung der Einnahmen: Eine teilweise Zweckbindung der Erbschaftssteuereinnahmen für Bildung oder Infrastruktur könnte die gesellschaftliche Akzeptanz erhöhen.

Highlight: Eine ausgewogene Reform könnte dazu beitragen, die Erbschaftssteuer als Instrument der sozialen Gerechtigkeit zu erhalten, ohne die wirtschaftliche Dynamik zu beeinträchtigen.

Es ist wichtig zu betonen, dass jede Reform sorgfältig auf ihre Verfassungsmäßigkeit geprüft werden muss, um erneute Eingriffe des Bundesverfassungsgerichts zu vermeiden. Zudem sollte eine Reform die Erfahrungen aus früheren Änderungen, wie der Erbschaftsteuerreform 2016, berücksichtigen.

Die Debatte um die Erbschaftssteuer wird sicherlich auch in Zukunft fortgeführt werden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Positionen der verschiedenen politischen Parteien (CDU Erbschaftssteuer, FDP Erbschaftssteuer, SPD Erbschaftssteuer Wahlprogramm) in konkreten Gesetzesänderungen niederschlagen werden.

Eine ausgewogene Reform könnte dazu beitragen, die gesellschaftliche Akzeptanz der Erbschaftssteuer zu erhöhen und gleichzeitig ihre wichtige Funktion für den sozialen Zusammenhalt zu erhalten.

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Reform der Erbschaftssteuer

Die Erbschaftssteuer in Deutschland hat seit ihrer Einführung im Jahr 1906 mehrere bedeutende Reformen durchlaufen. Der Hauptgrund für diese Änderungen war, dass das Bundesverfassungsgericht die Steuer mehrfach als unvereinbar mit dem Grundgesetz erklärt hat.

Eine wichtige Reform erfolgte am 1. Januar 1996, als das Bundesverfassungsgericht entschied, dass die ungleiche Bewertung von Kapitalvermögen verfassungswidrig sei. Eine weitere bedeutende Änderung trat am 24. Dezember 2008 in Kraft, nachdem die Steuer erneut für verfassungswidrig erklärt wurde. Diese Reform führte zu erhöhten Freibeträgen, insbesondere für die Steuerklasse 1, sowie zu fast vervierfachten Freibeträgen für die Steuerklassen 2 und 3.

Highlight: Die Reform von 2008 brachte signifikante Verbesserungen für Unternehmer, indem sie größere Steuervergünstigungen einführte.

Die jüngste große Reform wurde am 9. November 2016 notwendig, als das Bundesverfassungsgericht erneut Teile der Erbschaftssteuer für nicht vereinbar mit dem Grundgesetz erklärte. Diese Reform führte unter anderem eine "Bedürfnisprüfung" für Betriebsvermögen über 26 Millionen Euro ein.

Definition: Die "Bedürfnisprüfung" bedeutet, dass Erben von großen Betriebsvermögen ihr Privatvermögen offenlegen müssen, um Steuervergünstigungen zu erhalten.

Diese Reformen zeigen, dass die Erbschaftssteuer ein komplexes und sich ständig weiterentwickelndes Thema ist, das immer wieder an verfassungsrechtliche und gesellschaftliche Anforderungen angepasst werden muss.

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Die Erbschaftssteuer in Deutschland hat seit ihrer Einführung 1906 mehrere Reformen durchlaufen, hauptsächlich aufgrund von Verfassungswidrigkeiten. Das aktuelle System basiert auf Steuerklassen und -sätzen, die das Verwandtschaftsverhältnis berücksichtigen. Für Unternehmensnachfolgen gibt es besondere Regelungen. Die Debatte um eine mögliche Erbschaftssteuer Abschaffung ist kontrovers, mit Argumenten für soziale Gerechtigkeit einerseits und gegen Mehrfachbesteuerung andererseits. Eine Reform der Erbschaftssteuer wird als möglicher Kompromiss diskutiert.

• Die Erbschaftssteuer soll unentgeltliche Vermögensübergänge erfassen und soziale Ungleichheiten korrigieren
• Mehrere Reformen seit 1906 aufgrund von Verfassungswidrigkeiten
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Steuerklassen und Steuersätze der Erbschaftssteuer

Das deutsche Erbschaftssteuersystem basiert auf einem differenzierten System von Steuerklassen und Steuersätzen, das das persönliche Verhältnis des Erwerbers zum Erblasser berücksichtigt. Dieses System ist unabhängig von der Lohnsteuerklasse und orientiert sich primär am Verwandtschaftsgrad.

Es gibt drei Steuerklassen:

  1. Steuerklasse I: Hierzu gehören Lebenspartner, (Adoptiv- und Stief-) Kinder, (Ur-) Eltern bei Erwerb von Todes wegen.
  2. Steuerklasse II: Diese umfasst Eltern bei Schenkungen unter Lebenden, (Stief- und Schwieger-) Eltern, (Halb- und Stief-) Geschwister, Neffen, Nichten, Schwiegerkinder und geschiedene Ehegatten.
  3. Steuerklasse III: Alle übrigen Erwerber fallen in diese Kategorie.

Vocabulary: "Erwerb von Todes wegen" bezeichnet den Vermögensübergang durch Erbschaft, im Gegensatz zu Schenkungen zu Lebzeiten.

Die Steuersätze variieren je nach Steuerklasse und Höhe des Erwerbs. Sie reichen von 7% bis 50%, wobei die höchsten Sätze in der Steuerklasse III für sehr hohe Erbschaften anfallen.

Example: Ein Kind (Steuerklasse I), das 600.000 Euro erbt, würde einen Steuersatz von 15% zahlen, während ein entfernter Verwandter (Steuerklasse III) für denselben Betrag 30% Erbschaftssteuer entrichten müsste.

Zusätzlich gibt es Freibeträge, die je nach Steuerklasse variieren:

  • Steuerklasse I: zwischen 200.000 und 500.000 Euro
  • Steuerklassen II & III: 20.000 Euro

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Pro und Contra Argumente zur Abschaffung der Erbschaftssteuer

Die Debatte um die mögliche Abschaffung der Erbschaftssteuer ist in Deutschland sehr kontrovers. Es gibt gewichtige Argumente sowohl für als auch gegen eine solche Maßnahme.

Argumente für die Abschaffung der Erbschaftssteuer:

  1. Vermeidung von Mehrfachbesteuerung: Das vererbte Vermögen wurde bereits zu Lebzeiten des Erblassers besteuert.
  2. Leistungsprinzip: Die Erbschaftssteuer bestraft den Erfolg und die Sparsamkeit der vorherigen Generation.
  3. Praktische Umsetzbarkeit: Bei materiellen Gütern wie Immobilien oder Unternehmen kann die Steuer zu Liquiditätsproblemen führen.
  4. Individuelles Eigentumsrecht: Die Entscheidung über die Verwendung des eigenen Vermögens sollte dem Einzelnen überlassen bleiben.
  5. Belastung der Mittelschicht: Oft trifft die Steuer nicht die Superreichen, sondern den Mittelstand.

Quote: "Die Erbschaftssteuer ist eine Steuer, die das Kapital der Fleißigen dem Konsum der Faulen zuführt." - Winston Churchill

Argumente gegen die Abschaffung der Erbschaftssteuer:

  1. Soziale Gerechtigkeit: Die Steuer trägt zur Verringerung der Vermögensungleichheit bei.
  2. Postume Wiedergutmachung: Sie kann als Ausgleich für zu Lebzeiten nicht gezahlte Steuern dienen.
  3. Förderung der Eigenverantwortung: Eltern könnten motiviert werden, ihre Kinder zu Lebzeiten zu unterstützen.
  4. Leistungsprinzip: Große Erbschaften widersprechen dem Prinzip der Leistungsgerechtigkeit.
  5. Effizientere Vermögensallokation: Die Steuer kann zu einem bewussteren Umgang mit Investitionen führen.

Highlight: Die SPD und die Grünen tendieren eher zur Beibehaltung oder Verschärfung der Erbschaftssteuer, während CDU/CSU und FDP eher für Erleichterungen oder eine Abschaffung plädieren.

Diese Debatte zeigt die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit, verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. Eine mögliche Erbschaftssteuer Reform könnte einen Kompromiss zwischen diesen gegensätzlichen Positionen darstellen.

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Erbschaftssteuereinnahmen und Unternehmensnachfolge

Die Erbschaftssteuereinnahmen in Deutschland zeigen interessante Trends und Entwicklungen. Laut Statistiken des Statistischen Bundesamtes und Statista variieren die jährlichen Einnahmen erheblich.

Im Jahr 2018 betrug das steuerlich erfasste Erbvolumen 84,7 Milliarden Euro. Davon flossen 6,8 Milliarden Euro als Steuereinnahmen an den Staat. Dies entspricht etwa 8% des gesamten erfassten Erbvolumens.

Highlight: Die höchsten Erbschaftssteuereinnahmen wurden in den Jahren 2014 und 2016 mit jeweils etwa 6,3 Milliarden Euro verzeichnet.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Statistiken nicht alle Vermögensübergänge erfassen. Viele Nachlässe und Schenkungen liegen innerhalb der Freibeträge und tauchen daher nicht in der Statistik auf.

Für Unternehmensnachfolgen gelten besondere Regelungen im Rahmen der Erbschaftssteuer:

  1. Fünfjährige Behaltefrist
  2. Verschonungsabschlag von 85%
  3. Maximale Absenkung der Lohnsumme von 20%

Alternativ können Unternehmen auch folgende Option wählen:

  1. Siebenjährige Behaltefrist
  2. Verschonungsabschlag von 100%
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Definition: Der Verschonungsabschlag ist der Prozentsatz des Unternehmenswerts, der von der Erbschaftssteuer befreit ist.

Diese Regelungen sollen die Fortführung von Unternehmen erleichtern und Arbeitsplätze sichern. Sie sind ein wichtiger Aspekt in der Debatte um die Erbschaftssteuer Reform.

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  1. Beibehaltung der Regelungen für Unternehmen: Die bestehenden Verschonungsregeln für Betriebsvermögen haben sich bewährt und sollten beibehalten werden, um die Fortführung von Unternehmen und den Erhalt von Arbeitsplätzen zu sichern.

  2. Erhöhung der Freibeträge: Eine beachtliche Erhöhung der Freibeträge könnte die Belastung für die Mittelschicht reduzieren und gleichzeitig sicherstellen, dass nur wirklich große Vermögen besteuert werden.

  3. Anpassung der Steuersätze: Eine moderate Erhöhung der Steuersätze für sehr große Erbschaften könnte die Umverteilungswirkung verstärken, ohne prohibitiv zu wirken.

  4. Vereinfachung des Systems: Eine Vereinfachung der Bewertungsregeln und Ausnahmetatbestände könnte die Umsetzbarkeit und Akzeptanz der Steuer erhöhen.

  5. Zweckbindung der Einnahmen: Eine teilweise Zweckbindung der Erbschaftssteuereinnahmen für Bildung oder Infrastruktur könnte die gesellschaftliche Akzeptanz erhöhen.

Highlight: Eine ausgewogene Reform könnte dazu beitragen, die Erbschaftssteuer als Instrument der sozialen Gerechtigkeit zu erhalten, ohne die wirtschaftliche Dynamik zu beeinträchtigen.

Es ist wichtig zu betonen, dass jede Reform sorgfältig auf ihre Verfassungsmäßigkeit geprüft werden muss, um erneute Eingriffe des Bundesverfassungsgerichts zu vermeiden. Zudem sollte eine Reform die Erfahrungen aus früheren Änderungen, wie der Erbschaftsteuerreform 2016, berücksichtigen.

Die Debatte um die Erbschaftssteuer wird sicherlich auch in Zukunft fortgeführt werden. Es bleibt abzuwarten, ob und wie sich die Positionen der verschiedenen politischen Parteien (CDU Erbschaftssteuer, FDP Erbschaftssteuer, SPD Erbschaftssteuer Wahlprogramm) in konkreten Gesetzesänderungen niederschlagen werden.

Eine ausgewogene Reform könnte dazu beitragen, die gesellschaftliche Akzeptanz der Erbschaftssteuer zu erhöhen und gleichzeitig ihre wichtige Funktion für den sozialen Zusammenhalt zu erhalten.

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Reform der Erbschaftssteuer

Die Erbschaftssteuer in Deutschland hat seit ihrer Einführung im Jahr 1906 mehrere bedeutende Reformen durchlaufen. Der Hauptgrund für diese Änderungen war, dass das Bundesverfassungsgericht die Steuer mehrfach als unvereinbar mit dem Grundgesetz erklärt hat.

Eine wichtige Reform erfolgte am 1. Januar 1996, als das Bundesverfassungsgericht entschied, dass die ungleiche Bewertung von Kapitalvermögen verfassungswidrig sei. Eine weitere bedeutende Änderung trat am 24. Dezember 2008 in Kraft, nachdem die Steuer erneut für verfassungswidrig erklärt wurde. Diese Reform führte zu erhöhten Freibeträgen, insbesondere für die Steuerklasse 1, sowie zu fast vervierfachten Freibeträgen für die Steuerklassen 2 und 3.

Highlight: Die Reform von 2008 brachte signifikante Verbesserungen für Unternehmer, indem sie größere Steuervergünstigungen einführte.

Die jüngste große Reform wurde am 9. November 2016 notwendig, als das Bundesverfassungsgericht erneut Teile der Erbschaftssteuer für nicht vereinbar mit dem Grundgesetz erklärte. Diese Reform führte unter anderem eine "Bedürfnisprüfung" für Betriebsvermögen über 26 Millionen Euro ein.

Definition: Die "Bedürfnisprüfung" bedeutet, dass Erben von großen Betriebsvermögen ihr Privatvermögen offenlegen müssen, um Steuervergünstigungen zu erhalten.

Diese Reformen zeigen, dass die Erbschaftssteuer ein komplexes und sich ständig weiterentwickelndes Thema ist, das immer wieder an verfassungsrechtliche und gesellschaftliche Anforderungen angepasst werden muss.

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