Krieg und Frieden: Definitionen und Konzepte
Die Seite bietet einen umfassenden Überblick über die Konzepte von Krieg und Frieden im Kontext der internationalen Beziehungen. Sie definiert zunächst den Begriff des Krieges und erläutert dann die Grundlagen des Friedens gemäß der UN-Charta.
Definition: Krieg wird definiert als "der Versuch von Staaten, staatenähnlichen Machtgebilden oder gesellschaftlichen Großgruppen, ihre machtpolitischen, wirtschaftlichen oder weltanschaulichen Ziele mittels organisierter bewaffneter Gewalt durchzusetzen".
Die UN-Charta vom 24.10.1945 verbietet grundsätzlich jegliche Gewalt oder deren Androhung in internationalen Beziehungen, mit zwei Ausnahmen:
- Als eine vom UN-Sicherheitsrat beschlossene Sanktionsmaßnahme
- Als Akt der individuellen oder kollektiven Selbstverteidigung
Highlight: Die UN-Charta spielt eine zentrale Rolle bei der Friedenssicherung und definiert die Rahmenbedingungen für internationale Konflikte.
Das Konzept des Friedens wird in zwei Hauptkategorien unterteilt:
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Negativer Frieden:
Definition: Negativer Frieden bezeichnet die Abwesenheit von direkter Gewalt, also keine direkt auf Personen oder Sachen einwirkende und an den davon ausgehenden Zerstörungen erfassbare Gewalt.
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Positiver Frieden:
Definition: Positiver Frieden bedeutet die Abwesenheit von struktureller Gewalt.
Vocabulary: Strukturelle Gewalt umfasst Strukturen, die zur Aufrechterhaltung von ungerechter Herrschaft dienen und nur indirekt erfassbar sind, sowie verfestigte gesellschaftliche Muster, die keine direkte Gewalt zur Aufrechterhaltung benötigen.
Beispiele für strukturelle Gewalt sind:
- Ökonomische Gewalt: Handelskriege, Exportbeschränkungen, Handelsblockaden, Preisdiktate
- Ökologische Gewalt: Umweltzerstörung
- Ideologische Gewalt: Umgestaltung der Gesellschaft im Totalitarismus, radikale Ideologien, Ausschaltung von Oppositionen, Zensur von Medien
- Soziale Gewalt: Soziale Ungerechtigkeit, Diskriminierung aufgrund von Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung
Example: Ein historisches Beispiel für strukturelle Gewalt ist die DDR oder der Nationalsozialismus, die als Primärphänomene des Totalitarismus gelten.
Die Seite schließt mit einem Diagramm, das den Prozess von negativem Frieden (Ist-Zustand) zum positiven Frieden (Idealzustand) durch die Minimierung verschiedener Friedensgefährdungen darstellt.
Highlight: Der Weg zum positiven Frieden ist ein kontinuierlicher Prozess, der die Überwindung verschiedener Formen struktureller Gewalt erfordert.