Die Organspende ist ein komplexes medizinisches und ethisches Thema, das in Deutschland intensiv diskutiert wird.
Die aktuelle Entscheidungslösung verpflichtet Menschen, sich aktiv für oder gegen eine Organspende zu entscheiden. Im Gegensatz dazu steht die Widerspruchslösung Organspende, bei der jeder automatisch als potenzieller Spender gilt, sofern nicht ausdrücklich widersprochen wurde. Zu den häufigsten transplantierbaren Organen gehören Nieren, Leber, Herz, Lunge und Bauchspeicheldrüse. Bestimmte Organe wie der Magen oder das Gehirn können aus medizinischen Gründen nicht übertragen werden. Die postmortale Organspende ist nur möglich, wenn der Hirntod zweifelsfrei festgestellt wurde und keine Ausschlusskriterien wie bestimmte Infektionskrankheiten oder Krebserkrankungen vorliegen.
Die Debatte um Pro und Contra Organspende wird von verschiedenen Perspektiven geprägt. Befürworter betonen die lebensrettende Bedeutung von Organspenden und den Mangel an Spenderorganen. Kritische Stimmen, darunter einige Ärzte gegen Organspende, äußern Bedenken hinsichtlich der Hirntod-Diagnostik und ethischer Aspekte. Auch religiöse Gründe gegen Organspende spielen eine Rolle, wobei die meisten Religionsgemeinschaften Organspenden grundsätzlich befürworten. Der Organspendeausweis bleibt das wichtigste Dokument, um den eigenen Willen bezüglich einer Organspende festzuhalten. Neben Organen können auch verschiedene Gewebe wie Hornhaut, Herzklappen oder Knochen gespendet werden. Die Entscheidung für oder gegen eine Organspende bleibt eine höchst persönliche Angelegenheit, die gut durchdacht werden sollte.