Die Vatikanstadt: Geschichte, Bedeutung und Struktur
Der Vatikanstadt ist mit einer Fläche von 440.000 m² der kleinste souveräne Staat der Welt. Als Zentrum der katholischen Kirche und Sitz des Papstes hat dieser Stadtstaat eine einzigartige Bedeutung für Millionen von Gläubigen weltweit.
Definition: Der Heilige Stuhl (lateinisch: Sancta Sedes) ist das oberste Leitungsorgan der katholischen Kirche und vertritt den Vatikanstaat völkerrechtlich.
Die rechtliche Grundlage des Vatikanstaates bilden die Lateranverträge von 1929, die zwischen dem italienischen Staat und dem Heiligen Stuhl geschlossen wurden. Diese Verträge beendeten den seit 1870 bestehenden Konflikt und regelten die Beziehungen zwischen Italien und der katholischen Kirche neu. Der Vatikan erhielt dadurch seine staatliche Souveränität und verschiedene Sonderrechte wie die Exterritorialität wichtiger kirchlicher Gebäude in Rom.
Die Vatikanstadt Einwohner zählt etwa 900 Personen, davon etwa 200 Frauen. Zusätzlich arbeiten circa 1.300 Menschen in den verschiedenen Ämtern und Einrichtungen des Vatikans. Eine Besonderheit ist die Schweizer Garde, die seit 1506 für die Sicherheit des Papstes verantwortlich ist. Die etwa 100 Gardisten müssen strenge Aufnahmekriterien erfüllen: Sie müssen katholische Schweizer Staatsbürger sein, mindestens 1,75 m groß und zwischen 19 und 30 Jahre alt sein.
Der Vatikanstaat verfügt über alle Attribute eines souveränen Staates: Eine eigene Flagge (weiß-gelb mit den Schlüsseln des Heiligen Petrus), eigene Währung (die im italienischen Staat gültig ist), ein eigenes Postsystem, einen Bahnhof und sogar einen Helikopterlandeplatz. Radio Vatikan sendet in zahlreichen Sprachen weltweit, und die Zeitung "Osservatore Romano" berichtet als offizielles Organ des Vatikans.