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Mensch Als Ebenbild Gottes - Gottebenbildlichkeit Im Religionsunterricht

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Mensch Als Ebenbild Gottes - Gottebenbildlichkeit Im Religionsunterricht

Die Gottebenbildlichkeit im Alten Testament beschreibt die besondere Stellung des Menschen als Stellvertreter Gottes auf Erden. Diese Vorstellung hat im Judentum und Christentum eine vielfältige Wirkungsgeschichte entfaltet.

  • Die Gottebenbildlichkeit beantwortet die Frage "Wozu ist der Mensch da?" und beschreibt seine Funktion in Bezug auf andere Lebewesen und die Erde.
  • Der hebräische Begriff "zalām" (Bild) bedeutet "Statue" oder "Kultstatue" und impliziert eine Repräsentationsfunktion.
  • Im Alten Testament wird die Vorstellung des Königs als Gottesbild auf alle Menschen übertragen - eine "Demokratisierung" des Konzepts.
  • Der Begriff "Ähnlichkeit" wahrt den Abstand zwischen Mensch und Gott und respektiert das alttestamentliche Bilderverbot.

29.3.2021

568

Michelangelo Erschaffung Adams"
-Vater-sohn-Verhältnis inszeniert, opt. Ähnlichkeit
-enger Bezug trote prinzipieller Trennung (Gestik)
Hiera

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Die Gottebenbildlichkeit des Menschen im Alten Testament

Die Vorstellung der Gottebenbildlichkeit (imago dei) gehört zu den zentralen Aussagen der Bibel über den Menschen und hat in Judentum und Christentum eine vielfältige Wirkungsgeschichte erfahren. Entgegen früherer Interpretationen, die sich auf die Wesensähnlichkeit zwischen Mensch und Gott konzentrierten, betont die moderne alttestamentliche Forschung den funktionalen Aspekt dieser Vorstellung.

Definition: Die Gottebenbildlichkeit beantwortet primär die Frage "Wozu ist der Mensch da?" und beschreibt seine Funktion in Bezug auf andere Lebewesen und die Erde.

Diese Interpretation basiert auf drei wesentlichen Überlegungen:

  1. Die hebräische Formulierung in Genesis 1,26, die Luther mit "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei" übersetzte, lässt sich wörtlich als "als unser Bild, wie eine Ähnlichkeit von uns" wiedergeben.

Vocabulary: Das hebräische Wort "zalām" (Bild) bedeutet "Statue", "Abbild" oder "Kultstatue" und impliziert eine konkrete, anfassbare Repräsentation.

  1. Im altorientalischen Kontext repräsentierten Kultstatuen die Gottheit auf Erden. Sie fungierten als Stellvertreter, in die die Gottheit einwohnen konnte. Auch der König wurde oft als "Bild Gottes auf Erden" bezeichnet.

Highlight: Im Alten Testament wird die Vorstellung des Königs als Gottesbild auf alle Menschen übertragen - eine "Demokratisierung" oder "Royalisierung" des Menschen.

  1. Der Begriff "Ähnlichkeit" oder "Gleichnis" soll die handgreifliche Vorstellung einer direkten Abbildhaftigkeit relativieren und den Abstand zwischen Mensch und Gott wahren.

Example: Das zweite Gebot "Du sollst dir kein Bildnis, noch irgendein Gleichnis machen" (Exodus 20,4) unterstreicht die Unmöglichkeit einer direkten Abbildung Gottes im israelitischen Glauben.

Die Gottebenbildlichkeit des Menschen impliziert also einen Handlungsauftrag: Der Mensch soll als Stellvertreter Gottes auf Erden agieren, ähnlich wie der König im altorientalischen Raum. Die genaue Natur dieses Auftrags wird in Genesis 1,28 weiter ausgeführt.

Quote: "Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib." (1. Mose 1,27)

Abschließend ist zu beachten, dass die Gottebenbildlichkeit in Genesis 1,26f einen Soll-Zustand formuliert, also einen Anspruch und keine Realität. Im Neuen Testament wird Jesus als derjenige dargestellt, der als Mensch diesen Anspruch verwirklicht und somit zum Vorbild wird.

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Die Gottebenbildlichkeit im Alten Testament beschreibt die besondere Stellung des Menschen als Stellvertreter Gottes auf Erden. Diese Vorstellung hat im Judentum und Christentum eine vielfältige Wirkungsgeschichte entfaltet.

  • Die Gottebenbildlichkeit beantwortet die Frage "Wozu ist der Mensch da?" und beschreibt seine Funktion in Bezug auf andere Lebewesen und die Erde.
  • Der hebräische Begriff "zalām" (Bild) bedeutet "Statue" oder "Kultstatue" und impliziert eine Repräsentationsfunktion.
  • Im Alten Testament wird die Vorstellung des Königs als Gottesbild auf alle Menschen übertragen - eine "Demokratisierung" des Konzepts.
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Die Vorstellung der Gottebenbildlichkeit (imago dei) gehört zu den zentralen Aussagen der Bibel über den Menschen und hat in Judentum und Christentum eine vielfältige Wirkungsgeschichte erfahren. Entgegen früherer Interpretationen, die sich auf die Wesensähnlichkeit zwischen Mensch und Gott konzentrierten, betont die moderne alttestamentliche Forschung den funktionalen Aspekt dieser Vorstellung.

Definition: Die Gottebenbildlichkeit beantwortet primär die Frage "Wozu ist der Mensch da?" und beschreibt seine Funktion in Bezug auf andere Lebewesen und die Erde.

Diese Interpretation basiert auf drei wesentlichen Überlegungen:

  1. Die hebräische Formulierung in Genesis 1,26, die Luther mit "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei" übersetzte, lässt sich wörtlich als "als unser Bild, wie eine Ähnlichkeit von uns" wiedergeben.

Vocabulary: Das hebräische Wort "zalām" (Bild) bedeutet "Statue", "Abbild" oder "Kultstatue" und impliziert eine konkrete, anfassbare Repräsentation.

  1. Im altorientalischen Kontext repräsentierten Kultstatuen die Gottheit auf Erden. Sie fungierten als Stellvertreter, in die die Gottheit einwohnen konnte. Auch der König wurde oft als "Bild Gottes auf Erden" bezeichnet.

Highlight: Im Alten Testament wird die Vorstellung des Königs als Gottesbild auf alle Menschen übertragen - eine "Demokratisierung" oder "Royalisierung" des Menschen.

  1. Der Begriff "Ähnlichkeit" oder "Gleichnis" soll die handgreifliche Vorstellung einer direkten Abbildhaftigkeit relativieren und den Abstand zwischen Mensch und Gott wahren.

Example: Das zweite Gebot "Du sollst dir kein Bildnis, noch irgendein Gleichnis machen" (Exodus 20,4) unterstreicht die Unmöglichkeit einer direkten Abbildung Gottes im israelitischen Glauben.

Die Gottebenbildlichkeit des Menschen impliziert also einen Handlungsauftrag: Der Mensch soll als Stellvertreter Gottes auf Erden agieren, ähnlich wie der König im altorientalischen Raum. Die genaue Natur dieses Auftrags wird in Genesis 1,28 weiter ausgeführt.

Quote: "Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib." (1. Mose 1,27)

Abschließend ist zu beachten, dass die Gottebenbildlichkeit in Genesis 1,26f einen Soll-Zustand formuliert, also einen Anspruch und keine Realität. Im Neuen Testament wird Jesus als derjenige dargestellt, der als Mensch diesen Anspruch verwirklicht und somit zum Vorbild wird.

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