Werte und Normen: Grundbausteine der Gesellschaft
In diesem Abschnitt werden die Konzepte von Werten und Normen als fundamentale Elemente des gesellschaftlichen Zusammenlebens erläutert. Werte werden als moralische Vorlieben und allgemeine Vorstellungen über Wichtigkeit definiert, die sich im Laufe der Zeit verändern können. Um diese Werte zu schützen, haben Gesellschaften Normen entwickelt.
Definition: Werte sind moralische Präferenzen und Vorstellungen darüber, was in einer Gesellschaft als wichtig oder unwichtig erachtet wird.
Als Beispiele für wichtige Werte in unserer Gesellschaft werden Sicherheit, Spaß, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und Liebe genannt.
Beispiel: Die Wandelbarkeit von Werten wird durch Veränderungen in Bereichen wie Höflichkeit und Sparsamkeit illustriert. Früher wurde strenger erzogen, was zu höflichem Verhalten führte, während heute ein lockererer Umgang vorherrscht.
Normen werden als Verhaltensvorschriften oder -erwartungen definiert, die aus dem lateinischen Wort für "Richtschnur" oder "Regel" abgeleitet sind. Sie erfüllen verschiedene Funktionen in der Gesellschaft:
- Ordnungsfunktion: Ermöglicht menschliches Zusammenleben
- Entscheidungserleichternde Funktion: Bietet bewährte Verhaltensweisen als Orientierung
- Sozialintegrative Funktion: Hilft Menschen, die Normen ihrer Gemeinschaft zu erlernen
- Schutzfunktion: Stellt Normenverstöße unter Strafe
Highlight: Normen sind die praktische Umsetzung von Werten in konkrete Handlungserwartungen oder Vorschriften.
Ein Beispiel hierfür ist der Wert "Gesundheit", der sich in der Norm des Rauchverbots manifestiert. Weitere Beispiele zeigen, wie Werte durch Normen geschützt werden:
- Wert: Leben - Norm: "Du sollst nicht töten!"
- Wert: Wahrheit - Norm: "Du sollst nicht lügen!"
Die Arten von Normen werden in drei Kategorien unterteilt:
a) Muss-Normen: Diese sind meist gesetzlich verankert und ihre Nichteinhaltung führt zu staatlichen Sanktionen. Beispiele hierfür sind die Straßenverkehrsordnung, Steuergesetze und das Schulgesetz.
b) Soll-Normen (Sitten): Diese sind nicht strafrechtlich abgesichert, aber ihre Missachtung kann zu gesellschaftlichen Sanktionen wie Missachtung oder Ausgrenzung führen. Beispiele umfassen Verhaltensregeln am Arbeitsplatz oder in der Schule.
c) Kann-Normen: Diese repräsentieren Traditionen und Bräuche, deren Nichteinhaltung keine negativen Konsequenzen nach sich zieht. Beispiele hierfür sind Kleidungsstile, Sprachgebrauch und Lebensstile.
Vocabulary: Soziale Normen im Alltag sind allgegenwärtig und reichen von gesetzlichen Vorschriften bis hin zu ungeschriebenen Verhaltensregeln in verschiedenen sozialen Kontexten.
Diese Differenzierung der Normen verdeutlicht die Komplexität sozialer Erwartungen und Regeln in unserer Gesellschaft und zeigt, wie Werte und Normen auf verschiedenen Ebenen unser tägliches Leben und Zusammenleben strukturieren und beeinflussen.