Der Utilitarismus nach Jeremy Bentham: Eine ethische Grundlage für moralisches Handeln
Der Lehrplan Ethik Sachsen Gymnasium befasst sich intensiv mit dem Utilitarismus als wichtige ethische Theorie. Jeremy Bentham, der Begründer des klassischen Utilitarismus, entwickelte eine systematische Herangehensweise an moralische Entscheidungen, die bis heute relevant ist. Seine Kernthese besagt, dass diejenige Handlung die beste ist, die das größte Glück für die größte Zahl von Menschen herbeiführt.
Definition: Der Utilitarismus ist eine ethische Theorie, die den Nutzen einer Handlung als Maßstab für ihre moralische Richtigkeit verwendet. Dabei wird der Gesamtnutzen für alle Betroffenen berechnet.
Bentham geht von einer fundamentalen anthropologischen Annahme aus: Der Mensch steht unter der Herrschaft zweier souveräner Gebieter - Leid und Freude. Diese bestimmen unser Handeln, Denken und Sprechen auf naturgesetzliche Weise. Diese Determinierung ist so grundlegend, dass selbst der Versuch, diese Theorie abzulehnen, ihre Gültigkeit bestätigt. Leid und Freude werden damit zu objektiven Maßstäben für moralisches Handeln.
Das Prinzip der Nützlichkeit, auch bekannt als Prinzip des größten Glücks, bildet das Fundament des Utilitarismus. Eine Handlung wird als gut bewertet, wenn sie den Gesamtnutzen für alle Betroffenen steigert. Dabei wird der Nutzen für jedes Individuum der Gruppe summiert. Bentham versteht unter Nützlichkeit die Eigenschaft eines Objekts oder einer Handlung, Vorteile, Freude und Glück hervorzubringen oder Unheil und Leid zu vermeiden.