Vergleich der angebots- und nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik
Diese Seite bietet einen umfassenden Überblick über die angebots- und nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik, ihre Ziele, Maßnahmen und Folgen. Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik nach Friedman konzentriert sich auf Preisniveaustabilität und minimale staatliche Eingriffe. Im Gegensatz dazu zielt die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik nach Keynes auf die Sicherung eines hohen Beschäftigungsstandes und aktive staatliche Unterstützung ab.
Zu den Zielen der angebotsorientierten Politik gehören der Erhalt von Arbeitsplätzen und ein stabiles Preisniveau. Die Rolle des Staates ist hier die eines "Nachtwächterstaats", der sich weitgehend aus der Wirtschaft heraushält. Kritisch betrachtet wird bei diesem Ansatz, dass der soziale Ausgleich fehlt und die Umwelt zunehmend belastet wird.
Definition: Der Begriff "Nachtwächterstaat" beschreibt einen Staat, der sich auf minimale Eingriffe in die Wirtschaft beschränkt und hauptsächlich für Sicherheit und Rechtsordnung sorgt.
Die nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik setzt auf Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld, Kinderbonus und Mehrwertsteuersenkung. Beispiele für nachfrageorientierte Maßnahmen sind auch Soforthilfen, die Übernahme von Sozialversicherungsbeiträgen und Überbrückungskredite. Diese zielen darauf ab, bestehende Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen.
Beispiel: Die Senkung der Mehrwertsteuer ist eine klassische nachfrageorientierte Maßnahme, die den Konsum ankurbeln soll.
Die Folgen der nachfrageorientierten Politik sind vielfältig. Einerseits kann sie zu einer erhöhten Staatsverschuldung führen. Andererseits besteht die Gefahr, dass Anreize zum soliden Haushalten verschwinden, da die Europäische Zentralbank (EZB) den Druck wegnimmt. Es kann auch zu einer Unterstützung von Unternehmen ohne Zukunftsaussichten kommen, was zu Erstarrungstendenzen im Markt führt.
Highlight: Ein wichtiger Kritikpunkt an der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik ist der sogenannte "time-lag" - die Tatsache, dass Maßnahmen oft erst mit zeitlicher Verzögerung wirken.
Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die Grenze zwischen Fiskal- und Geldpolitik zunehmend verschwimmt, insbesondere durch die Anleihekäufe der EZB. Dies zeigt die komplexe Interaktion zwischen verschiedenen wirtschaftspolitischen Instrumenten und Institutionen in der modernen Wirtschaftssteuerung.