Was ist das BIP und wie wird es berechnet?
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) umfasst den gesamten Marktwert aller fertiggestellten Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Landes in einem bestimmten Zeitraum produziert werden. Es setzt sich aus privatem und öffentlichem Konsum, staatlichen Ausgaben, Investitionen und der Außenhandelsbilanz zusammen.
Bei der BIP-Berechnung gibt es verschiedene Methoden. Die Verwendungsrechnung des BIP summiert private Konsumausgaben, staatliche Ausgaben, Investitionen und Exporte und zieht dann die Importe ab. In Deutschland liegt das BIP mittlerweile bei über 3,4 Billionen Euro und zeigt seit Jahren einen steigenden Trend.
Es existieren unterschiedliche BIP-Arten: Das nominale BIP misst Rohdaten zu aktuellen Marktpreisen. Das reale BIP (oder preisbereinigtes BIP) hingegen wird um Inflationseffekte bereinigt und zeigt die tatsächliche wirtschaftliche Entwicklung an. Das BIP pro Kopf berücksichtigt zusätzlich die Bevölkerungsgröße eines Landes.
Gut zu wissen: Um das reale BIP zu berechnen, werden die aktuellen Wirtschaftsdaten mit den Preisen eines festgelegten Basisjahres verrechnet. So werden Preisveränderungen herausgerechnet, die das Wirtschaftswachstum verzerren könnten.
Trotz seiner Bedeutung weist das BIP als Wohlstandsindikator erhebliche Nachteile auf. Es erfasst nicht die Schattenwirtschaft (z.B. illegale Aktivitäten), ignoriert unbezahlte Arbeit und ehrenamtliche Tätigkeiten. Zudem kann es paradoxerweise Umweltschäden positiv bewerten, wenn diese wirtschaftliche Aktivitäten nach sich ziehen. Deshalb werden heute verschiedene Alternativen zum BIP diskutiert, die ein umfassenderes Bild vom Wohlstand eines Landes zeichnen sollen.