Ursachen des Favela-Syndroms
In Entwicklungs- und Schwellenländern wie Brasilien ist das Favela-Syndrom besonders ausgeprägt. Die Verstädterung in Entwicklungsländern verläuft anders als in Industrieländern: Der Verstädterungsgrad ist zwar geringer, die Verstädterungsrate jedoch deutlich höher, da viele Menschen vom Land ein besseres Leben in der Stadt erhoffen.
Die fehlende Infrastruktur und begrenzte Industrialisierung führen zu einem Mangel an Arbeitsplätzen. Neu ankommende Landbewohner, oft ohne Bildung und Qualifikationen, finden kaum Arbeit und leben in Armut. Der Staat investiert vorwiegend in wirtschaftliches Wachstum und vernachlässigt die Favelas Brasiliens, die dadurch unkontrolliert und illegal wachsen.
Die soziale Kluft in Städten wie São Paulo ist extrem: Während im Stadtzentrum Reichtum herrscht, kämpfen die Menschen in den Slums in São Paulo mit Wohnungsmangel, fehlender Wasserversorgung und hoher Kriminalität. Die Regierung ignoriert oft diese Probleme und lässt die Siedlungen weiterwachsen, ohne für grundlegende Infrastruktur zu sorgen.
Merke: Die Hauptursachen des Favela-Syndroms sind hohe Verstädterungsraten, Landflucht, korrupte Regierungen, fehlende soziale Absicherung und extreme Einkommensunterschiede – Probleme, die auch in anderen Schwellenländern mit niedrigem BIP pro Kopf auftreten.