Riasküste und Kliffküste: Eindrucksvolle Küstenformationen Europas
Die Riasküste ist eine der markantesten Küstenformen Europas. Sie zeichnet sich durch ein System unregelmäßiger, weit ins Hinterland reichender Buchten aus, die bei Ebbe teilweise trockenfallen.
Beispiel: Bekannte Riasküsten finden sich in der Bretagne, auf Malta, Korsika, Sardinien sowie an den Rias Altas und Rias Bajas in Spanien.
Die Kliffküste, auch als Falaise bekannt, bildet einen beeindruckenden Kontrast zur Riasküste. Sie besteht aus einheitlichem Gesteinsmaterial und zeichnet sich durch steil ansteigendes Festland aus.
Entstehung: Kliffküsten entstehen durch ununterbrochene, starke Brandung. Schotter, Kies und Sand werden mit enormem Druck gegen die Felswand geschleudert, wodurch das Gestein gelockert wird. Die abgebrochenen Gesteinsbrocken verstärken wiederum die abtragende Wirkung der Brandung.
Beispiel: Prominente Beispiele für Kliffküsten sind die Falaises der Normandie, die Kreideküsten bei Dover, die Westküste Irlands und die Küsten der Shetlandinseln.
Die Deltaküste entsteht, wenn ein großer Fluss, der viel Geröll und Sand transportiert, in ein gezeitenschwaches Meer oder einen See mündet.
Entstehung: Durch die stark reduzierte Fließgeschwindigkeit wird das mitgeführte Material abgelagert, wodurch ein Delta entsteht, das im Laufe der Zeit immer weiter hinauswächst. Dabei bilden sich zahlreiche, sich verlagernde Mündungsarme.
Beispiel: Bekannte Deltaküsten in Europa finden sich an den Mündungen von Po, Rhone und Donau.
Ästuare oder Trichtermündungen bilden sich bei Flachküsten mit großen Unterschieden zwischen Ebbe und Flut, im Mündungsgebiet von großen Flüssen mit geringer Sedimentfracht.
Entstehung: Der kraftvolle Ebbstrom schwemmt Sande aus dem Landesinneren weit ins offene Meer hinaus. Dadurch bleiben die Mündungstrichter tief und frei von Ablagerungen. Der starke Flussstrom trägt zusätzlich Flussbett und Ufer ab.
Beispiel: Typische Ästuare finden sich an den Mündungen von Themse und Seine.