Methode der Naturraumanalyse: Strukturierte Anleitung
Die Naturraumanalyse ist ein essentielles Werkzeug in der Geographie, um die physischen Eigenschaften eines Raumes systematisch zu untersuchen. Diese Seite bietet eine detaillierte Anleitung für Schüler, wie sie eine Raumanalyse Schritt für Schritt durchführen können.
Die Analyse gliedert sich in fünf Hauptaspekte:
- Lagebeschreibung
- Reliefbeschreibung
- Klimabeschreibung
- Böden
- Vegetation
Für jeden dieser Aspekte werden spezifische Informationen benötigt, die aus geeigneten Atlaskarten entnommen werden können.
Lagebeschreibung
Bei der Lagebeschreibung geht es darum, die Position des zu untersuchenden Gebiets im geographischen Raum präzise zu definieren. Dies geschieht auf zwei Arten:
- Im Gradnetz: Hier wird die genaue Position anhand von Längen- und Breitengraden angegeben.
Example: "XY erstreckt sich von ...º- .°N und von ...-... ° S"
- Relativ: Hierbei wird die Lage in Bezug auf andere bekannte geographische Merkmale oder politische Einheiten beschrieben.
Example: "liegt in Nordeuropa", "westlich der Appalachen", "Nachbarländer sind..."
Zusätzlich sollte die Erstreckung des Gebiets angegeben werden:
Example: "Die N-S-Erstreckung beträgt ca....Km, die W-E-Erstreckung... Km."
Reliefbeschreibung
Die Reliefbeschreibung umfasst die Darstellung der Oberflächenformen und Gewässer des Gebiets. Besonders wichtig sind:
- Die Lage der Gebirge mit ihrer höchsten Erhebung in Metern
- Die Lage und der Verlauf der wichtigsten Flüsse und damit der Täler
Highlight: Bei der Beschreibung von Flüssen ist zu beachten, dass diese immer bergab fließen!
Example: "Der... entspringt im ... Gebirge und fließt nach E, wo er in den Pazifik mündet."
Klimabeschreibung
Die Klimabeschreibung sollte mindestens folgende Aspekte umfassen:
- Klimazone
- Wärmehaushalt (maritim/kontinental)
- Wasserhaushalt (arid/humid)
Example: "XY liegt in den maritimen Tropen. Das Klima ist semihumid."
Wenn ein Klimadiagramm zur Verfügung steht, sollten zusätzlich folgende Informationen angegeben werden:
- Jahresdurchschnittstemperatur
- Niederschlagssumme
- Temperatur-Minimum und -Maximum
- Niederschlags-Minimum und -Maximum
- Länge der Vegetationsperiode
Highlight: Es ist wichtig zu beachten, dass das Klima eines Raumes oft nicht einheitlich ist. Eine Differenzierung kann erforderlich sein!
Böden
Bei der Beschreibung der Böden sollten die vorkommenden Bodentypen und ihr Fruchtbarkeitsgrad genannt werden.
Example: "Der Boden besteht im N aus weniger fruchtbarem Podsol. Im S des Landes kommt auch Braunerde vor, die fruchtbar ist."
Vocabulary: Podsol ist ein typischer Bodentyp in kühl-gemäßigten Klimaten und oft unter Nadelwäldern zu finden. Er ist charakterisiert durch eine geringe Fruchtbarkeit.
Vegetation
Bei der Vegetationsbeschreibung wird zwischen der potenziell-natürlichen und der realen Vegetation unterschieden:
- Potenziell-natürliche Vegetation: Dies ist die Vegetation, die ohne menschlichen Einfluss in dem Gebiet vorkommen würde.
Example: "Die potenziell natürliche Vegetation besteht im Norden, auf den Podsolböden, aus nördlichem Nadelwald. Im S, auf den Braunerden, würde auch Laub- und Mischwald wachsen."
- Reale Vegetation: Dies ist die tatsächlich vorhandene Vegetation, die oft durch menschliche Einflüsse verändert wurde.
Example: "Die reale Vegetation entspricht der natürlichen." oder "...besteht dagegen aus Kulturland"
Für alle diese Aspekte werden geeignete Atlaskarten als Informationsquellen empfohlen, wie physische Karten, Wirtschaftskarten und spezielle thematische Karten.