Das Magische Sechseck der Wirtschaftspolitik
Das magische Sechseck stellt ein fundamentales Konzept der Wirtschaftspolitik dar, das aus dem ursprünglichen magischen Viereck weiterentwickelt wurde. Es umfasst sechs zentrale wirtschaftspolitische Ziele, die als Orientierungsrahmen für staatliches Handeln dienen.
Definition: Das magische Sechseck besteht aus vier quantitativen Zielen Vollbescha¨ftigung,Wirtschaftswachstum,Preisniveaustabilita¨t,außenwirtschaftlichesGleichgewicht und zwei qualitativen Zielen Umweltschutz,gerechteEinkommens−undVermo¨gensverteilung.
Die vier ursprünglichen Ziele wurden 1967 im Stabilitätsgesetz verankert. Da dieses Gesetz den modernen Anforderungen nicht mehr vollständig gerecht wurde, erfolgte eine Erweiterung um die beiden qualitativen Komponenten. Die Messung der Zielerreichung erfolgt durch verschiedene Indikatoren:
- Vollbeschäftigung: Arbeitslosenquote
- Wirtschaftswachstum: Wachstumsrate des BIP
- Preisniveaustabilität: Inflationsrate
- Außenwirtschaftliches Gleichgewicht: Außenbeitragsquote
Highlight: Die gleichzeitige Erreichung aller sechs Ziele ist in der Praxis unmöglich, weshalb von einem "magischen" Sechseck gesprochen wird. Dies liegt an den komplexen Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Zielen.
Die Bedeutung des magischen Sechsecks liegt in seiner Funktion als wirtschaftspolitischer Kompass. Es verdeutlicht die Komplexität wirtschaftspolitischer Entscheidungen und die Notwendigkeit, verschiedene Ziele gegeneinander abzuwägen.