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Soziale Gerechtigkeit & Wandel der Arbeitswelt Lernzettel
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Geschlechterunterschiede auf dem Arbeitsmarkt , Soziale Herkunft & Bildung; Wandel der Arbeitswelt: Digitalisierung
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Lernzettel
SW Lernzettel Geschlechterunterschiede auf dem Arbeitsmarkt Führungs- und Qualitätsanspruch: Frauen fordern seltener mehr Gehalt und sind seltener in Führungspositionen Sonstige Faktoren/ Unerklärlicher Rest: - „Sparmaßnahme“ der Arbeitgeber für Elternzeiten der Frauen? - ,,Sparmaßnahme" der Arbeitgeber für Kinderkranktage, die öfter Frauen nehmen? - Annahme, dass Frauen vor allem in körperlicher Arbeit dem „starken Geschlecht" unterlegen sind und deshalb langsamer oder weniger arbeiten können und darum auch weniger Gehalt verdienen? Frauen leisten oft weniger Überstunden, haben dadurch kürzere Wochenarbeitszeiten und/ oder aufgrund von Teilzeitanstellungen, machen längere Familienpausen Beschäftigungsumfang: Frauen arbeiten mit 54% oft in Teilzeit Beruf und die Branche: Sog. klassische Frauenberufe sind oft im sozialen Bereich oder in einfachen Dienstleistungen, was beides schlechter bezahlt ist als das Handwerk, IT-Bereiche und andere Branchen, die häufiger von Männern besetzt sind; auch arbeiten Frauen seltener in Berufen mit Zulagen für Wochenend- und Schichtarbeit Gender-Pay-Gap Beschreibt den Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn von Frauen und Männern (die Lohnlücke oder das geschlechtsspezifische Lohngefälle) Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen 2018 Bruttostundenverdienst 21,70 EUR 4,37 EUR 17,33 EUR ⒸStatistisches Bundesamt (Destatis), 2020 Gründe für den Unterschied 0,12 EUR Bildung und Berufserfahrung 1,34 EUR Beruf und Branche 0,27 EUR Sonstige Faktoren 1,28 EUR unerklärter Rest (bereinigter GPG) 0,43 EUR Beschäftigungsumfang 0,92 EUR Führungs- und Qualifikationsanspruch Unbereinigter Gender-Pay-Gap Für den unbereinigten Gender-Pay-Gap werden die absoluten Bruttostundenverdienste ins Verhältnis zueinander gestellt, ohne die ursächlichen Faktoren für den Gender-Pay-Gap zu berücksichtigen. Die Bruttostundenverdienste der Frauen und Männer einer Gruppe (z. B. Altersgruppe, Branche oder Bundesland) werden ermittelt und...
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daraus der Gender-Pay-Gap anhand folgender Formel berechnet: (Durchschnittlicher Bruttostundenverdienst der Männer - durchschnittlicher Bruttostundenverdienst der Frauen) / durchschnittlicher Bruttostundenverdienst der Männer) * 100 Bereinigter Gender-Pay-Gap Hierbei wird jener Teil des Verdienstunterschieds herausgerechnet, der auf strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtergruppen zurückzuführen ist, wie: Unterschiede bei Berufen Beschäftigungsumfang Bildungsstand Berufserfahrung geringerer Anteil von Frauen in Führungspositionen Berechnungen zum bereinigten Gender-Pay-Gap erfolgen aufgrund der Verfügbarkeit der erforderlichen Daten (nationale Verdienststrukturerhebungen) nur im Abstand von vier Jahren Gesetzesentwürfe zur Minimierung des Gender-Pay-Gaps ● Entgelttransparenzgesetz: Gebot der Entgeltgleichheit bei gleicher und gleichwertiger Arbeit Auskunftsanspruch in Betrieben über 200 Beschäftigten Aufforderung zur Überprüfung der Entgeltstrukturen bei Betrieben über 500 Beschäftigten Berichtspflicht für Arbeitgeber mit mehr als 500 Beschäftigten Geschlechtersensible Berufs- und Arbeitsmarktberatung Pro • Mehr Transparenz Ergänzung zu Maßnahmen der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für mehr Frauen in Führungspositionen • Betriebe müssen Auskunft geben und sich damit rechtfertigen für etwaige Lohngefälle Contra • Keine Vorteile für Frauen in Betrieben mit unter 200 Beschäftigten • Kein Verbandsklagerecht, einzelne Klagen werden kaum gehört oder unterstützt • Keine Verpflichtung zur Lohngleichheit, keine Anreize für diese Gesetz zur Brückenteilzeit: Möglichkeit zur befristeten Teilzeit bis zu fünf Jahren und anschließender Rückkehr in die volle Arbeitszeit Keine Kopplung an Gründe wie Pflege oder Erziehung Beweispflicht des Arbeitgebers darüber, dass er keine entsprechenden Stellen hat bzw. der Teilzeitarbeitende zu gering qualifiziert oder geeignet ist Ausnahme für Betriebe unter 45 Beschäftigten (kein Rechtsanspruch auf Brückenarbeitszeit) Ausnahme für Betriebe zwischen 46 und 200 Beschäftigten (Nur ein Rechtsanspruch auf Brückenarbeitszeit pro 15 Beschäftigten) Pro • Teilzeit ist keine Armutsfalle mehr während Erwerbstätigkeit und bezüglich Rente • Sowohl Möglichkeit, in Teilzeit zu gehen, als auch Arbeitgeber muss beweisen, dass sie aus ihr wieder zu entkommen nicht geeignet ist für Vollzeitstelle • Ausnahmen für kleine und mittlere Betriebe (betrifft 2/3 der Mütter) Contra • Kaum Verbesserungen für aktuelle Fälle: Beweislastumkehr - Equal Pay Day Seit 1995 gibt es in der Bundesrepublik den Equal Pay Day als Höhepunkt einer Kampagne, die auf die geschlechtsspezifische Lohnungleichheit aufmerksam machen möchte. Der Equal Pay Day, dessen Termin für jedes Jahr neu berechnet wird, bezeichnet den Tag im Jahr, bis zu dem - die Lohnunterschiede in Beziehung gesetzt zur Arbeitszeit eines Jahres - die Frauen ,,ohne Entlohnung" gearbeitet haben. Im Jahr 2021 entfällt der Equal Pay Day auf den 10. März Bildungsexpansion Entwicklung hin zu höheren Schulformen Während 1952 noch 78% der Deutschen die Volks- und Hauptschule besuchten, waren es 2018 nur noch 9%. Die Hauptschule hat somit die stärksten Verluste an Schülerzahlen zu verbuchen, zugunsten der Gymnasien und der Realschulen, wobei letztere seit 1995 leichte Schwankungen, auch Einbußen, zu verbuchen haben. Die Gymnasien machen seit 2010 einen konstanten Anteil von 38% der SuS im 8.Schuljahr aus, nachdem ihr Anteil in den Jahrzehnten davor massiv angestiegen war von 15% 1952 an Eine weitere Entwicklung ist die Diversifizierung des Schulsystems: Seit 1975 gibt es Gesamt- und Waldorfschulen, seit 1995 Schulen, auf denen mehrere Bildungsgänge erworben werden können Schüler/-innen im 8. Schuljahr nach Schularten 1952 Schüler/-innen im 8. Schuljahr nach Schularten 2018 Gymnasium-Integrierte Gesamtschule Realschule Schularten mit mehreren Bidungsglingen-Volls/Hauptschulen Höherqualifizierung der Gesellschaft Junge Menschen bleiben immer länger im System Ausbau der sekundären (weiterführende Schule) und tertiären (Uni&Co) Bereiche des Bildungswesens Anzahl der Gymnasiasten gestiegen Nutzen von Bildung: höheres Einkommen etc. Statussicherung: sozialer Aufstieg Soziale Herkunft und Bildungserfolg Tendenz: Akademiker bekommen Akademiker, Nicht-Akademiker bekommen (eher) Nicht- Akademiker. Die Bildungschancen von Akademiker-Kindern sind von vorne herein deutlich besser: Fast doppelt so viele von ihnen gehen an ein Gymnasium und ganze zehnmal so viele Akademiker- wie Nicht-Akademiker-Kinder schließen eine Promotion ab Ursachen für Unterschiede im Bildungserfolg: Umgang und Erziehung der Eltern mit dem Kind ab Geburt beeinflusst Welt-wissen, kognitiven Fähigkeiten, Leistungs-/ Anstrengungsbereitschaft, Verhaltens-/Emotionskontrolle Soziale/ finanzielle Familiensituation Herkunft mit Migrationshintergrund Lösungsvorschläge: Zusätzliche Lernangebote nachmittags oder in den Ferien zur Schulung von Basiskompetenzen (Lesen!) Frühkindliche Bildung Vorschulische Sprachprogramme Wandel der Arbeitswelt: Digitalisierung Alle Wirtschaftssektoren werden in naher Zukunft durch immer mehr Technisierung und Digitalisierung geprägt sein. Dabei werden Automaten und Roboter zunehmend menschliche Arbeit ersetzen, auch in Bereichen, in denen sich der Mensch bislang für unersetzbar gehalten hat. Roboter und ihre Programme werden nicht nur den größten Teil des Lieferverkehrs übernehmen, die Maschinen im Haushalt steuern und selbstständig Waren bestellen, sie werden auch hochkomplexe Entscheidungen treffen (z. B. im Straßenverkehr oder bei Operationen) Qualifikation der Arbeitnehmer Wenn man keine Fahrer und Postzusteller mehr benötigt, entfallen einfache und damit gering qualifizierte Tätigkeiten. Für die Fernsteuerung von Haushaltsgeräten oder gar Lufttaxis braucht man hochwertige Geräte und anspruchsvolle Computerprogramme, was zu einer Zunahme höher qualifizierter Tätigkeiten führen wird. Durch den Einsatz von Robotern in der Kranken- und Altenpflege entfallen qualifizierte Tätigkeiten, die langjährige Berufserfahrung und -ausbildung voraussetzen Welche beruflichen Kompetenzen sind in Zukunft gefragt? Digitale Kompetenz als Basisqualifikation für alle Berufe und das Sozialleben Erneuerung von Aus- und Weiterbildungskonzepten für höhere Flexibilität in der Anpassung von Qualifikationen der Arbeitnehmerinnen und -nehmer ● Wegfall von Berufen, die präzises aber routiniertes Arbeiten erfordern, da Maschinen in beiden Bereichen besser sind Schaffung vieler Berufe, in denen man kreativ, sozial intelligent und ökologisch denken können muss Wichtigkeit von Berufen, die soziale Interaktion und Flexibilität erfordern (soziale Dienstleistungen, Pflege, Reinigung, etc.) Höhere Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bezüglich Verfügbarkeit, vernetztes Arbeiten/ Denken/ Handeln (Gleitzeit, flexible Arbeitszeitmodelle, Heimarbeit, etc.) Chancen und Risiken der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt Chancen/Freiheiten • Flexible Arbeitsmodelle bezügliche Zeit- und Arbeitsplatzeinteilung • Kreative und soziale Berufe im Aufschwung und gesucht Steigerung des Wohlstandes • Reduktion der Lebensarbeitszeit Drei-Sektoren-Hypothese von Jean Fourastié Sektoraler Strukturwandel Primärer Sektor: Landwirtschaft Sekundärer Sektor: industrielle Produktion Tertiärer Sektor: Dienstleistungen 100 50 0. Risiken Wegfall von Arbeitsplätzen für Geringqualifizierte 1800 ● Ständige Flexibilität und Verknüpfung gefordert • Verschwimmen von privater und Arbeitszeit durch unregelmäßige Arbeitszeiten und teilweise Homeoffice ● Schwierigkeiten für Ältere oder weniger Technikaffine im Umgang mit alltäglichen, digitalisierten Dingen (Amazon Go ohne Kassierer, Ticketautomaten, etc.) ● Sekundärer Sektor Primärer Sektor 1950 Tertiärer Sektor 2100 Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeiten verlagert sich: Zunächst vom primären Wirtschaftssektor, auf den sekundären und anschließend auf den tertiären Sektor 1. Im primären und sekundären Sektor werden aufgrund der Produktivitätssteigerung durch technischen Fortschritt - anders als im tertiären Sektor - immer weniger Arbeitskräfte benötigt 2. Eine Marktsättigung tritt am schnellsten ein bei Produkten des primären Sektors, dann bei denen des sekundären Sektors, während die Nachfrage nach denen des tertiären Sektors unbegrenzt ist und bleibt 3. Allgemeiner Wohlstand führt zu einer Werteverschiebung: Zeit wird kostbarer, Bildung und Individualisierung steigen und damit die Nachfrage nach Dienstleistungen 4. Technischer Fortschritt führt zur „Vergeistigung der Arbeit“, da auch in der Produktion mehr Vorbereitung, Organisation und Planung und weniger manuelle Tätigkeit erforderlich wird; entsprechend wird der Arbeitskräftebedarf für produktionsnahe Dienstleistungen steigen Drei Phasen: Erste Phase: Traditionelle Zivilisation (Primär: 70%, Sekundär: 20%, Tertiär: 10%) Diese Phase stellt eine Gesellschaft dar, die noch nicht weit entwickelt ist. Landwirtschaft wird zum größeren Teil in Subsistenz betrieben und man kann kaum vom Einsatz von Maschinen sprechen. Der Entwicklungsstand entspricht dem europäischer Staaten im frühen Mittelalter oder dem eines Entwicklungslandes. Zweite Phase: Übergangsperiode (Primär: 20%, Sekundär: 40%, Tertiär: 40%) Im Primären Sektor werden zunehmend mehr Maschinen eingesetzt; dies verringert den Bedarf an Arbeitskräften. Daraus resultierend steigt die Nachfrage für Maschinen, die vom Sekundären Sektor produziert werden. Die Übergangsphase beginnt mit einem Ereignis oder Vorgang, der der Industrialisierung gleichzusetzen ist: fortschreitende Mechanisierung bzw. Automatisierung, Fließbandproduktion, Manufaktur usw. Einrichtungen des tertiären Sektors, dem der Dienstleistungen, werden immer relevanter Dritte Phase: Tertiäre Zivilisation (Primär: 10%, Sekundär: 20%, Tertiär: 70%) Der Primäre und Sekundäre Sektor sind mehr und mehr der Automatisierung unterworfen und der Bedarf an Arbeitskräften sinkt. Dafür steigt der Bedarf im Tertiären Sektor. Wir befinden uns in der Gesellschaft der Zukunft, einer Dienstleistungsgesellschaft. Wirtschaftsstruktur im Wandel Innerhalb der letzten 120 Jahre deutliche Verschiebung vom primären zum tertiären Sektor (Tertiarisierung), sekundärer Sektor bleibt tendenziell ähnlich, allerdings auch eine Abnahme des Gewichtes Handel und Verkehr sind Bereiche, in denen seit den 1950er Jahren ebenfalls ein Wachstum an Beschäftigung zu verzeichnen ist. seit den 1959er Jahren: Wandel der Beschäftigtenstruktur: Mehr Beschäftigte im Beamten- und Angestelltenverhältnis, weniger Arbeiter auf der einen und Selbstständige auf der anderen Seite. Damit einhergehend: Weniger mithelfende Familienangehörige (denkbar bei Selbstständigen in Familienbetrieben: Ehepartner oder andere Angehörige helfen im Betrieb mit)
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Geschlechterunterschiede auf dem Arbeitsmarkt , Soziale Herkunft & Bildung; Wandel der Arbeitswelt: Digitalisierung
38
§ Sektoren, Strukturwandel
66
alles wichtige über die Tertiärisierung inklusiv Auswirkungen, Ursachen Besipiel: Tertiärisierung in Großbritannien
120
Beschreibung der drei verschiedenen Wirtschaftssektoren
98
Die Drei-Sektoren-Hypothese, Industrielle Revolution, Industrie 4.0, Risiken und Chancen, Veränderungen in der Arbeitswelt, Typologie der Erwerbsarbeit
43
Wirtchaftssektoren, Strukturwandel, Stahl- und Kohlekrise und Standortfaktoren.
17
Inhaltsfeld VI - sozialer Wandel Ein umfassender Merkzettel zum Thema Geschlechtergerechtigkeit.
SW Lernzettel Geschlechterunterschiede auf dem Arbeitsmarkt Führungs- und Qualitätsanspruch: Frauen fordern seltener mehr Gehalt und sind seltener in Führungspositionen Sonstige Faktoren/ Unerklärlicher Rest: - „Sparmaßnahme“ der Arbeitgeber für Elternzeiten der Frauen? - ,,Sparmaßnahme" der Arbeitgeber für Kinderkranktage, die öfter Frauen nehmen? - Annahme, dass Frauen vor allem in körperlicher Arbeit dem „starken Geschlecht" unterlegen sind und deshalb langsamer oder weniger arbeiten können und darum auch weniger Gehalt verdienen? Frauen leisten oft weniger Überstunden, haben dadurch kürzere Wochenarbeitszeiten und/ oder aufgrund von Teilzeitanstellungen, machen längere Familienpausen Beschäftigungsumfang: Frauen arbeiten mit 54% oft in Teilzeit Beruf und die Branche: Sog. klassische Frauenberufe sind oft im sozialen Bereich oder in einfachen Dienstleistungen, was beides schlechter bezahlt ist als das Handwerk, IT-Bereiche und andere Branchen, die häufiger von Männern besetzt sind; auch arbeiten Frauen seltener in Berufen mit Zulagen für Wochenend- und Schichtarbeit Gender-Pay-Gap Beschreibt den Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn von Frauen und Männern (die Lohnlücke oder das geschlechtsspezifische Lohngefälle) Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen 2018 Bruttostundenverdienst 21,70 EUR 4,37 EUR 17,33 EUR ⒸStatistisches Bundesamt (Destatis), 2020 Gründe für den Unterschied 0,12 EUR Bildung und Berufserfahrung 1,34 EUR Beruf und Branche 0,27 EUR Sonstige Faktoren 1,28 EUR unerklärter Rest (bereinigter GPG) 0,43 EUR Beschäftigungsumfang 0,92 EUR Führungs- und Qualifikationsanspruch Unbereinigter Gender-Pay-Gap Für den unbereinigten Gender-Pay-Gap werden die absoluten Bruttostundenverdienste ins Verhältnis zueinander gestellt, ohne die ursächlichen Faktoren für den Gender-Pay-Gap zu berücksichtigen. Die Bruttostundenverdienste der Frauen und Männer einer Gruppe (z. B. Altersgruppe, Branche oder Bundesland) werden ermittelt und...
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daraus der Gender-Pay-Gap anhand folgender Formel berechnet: (Durchschnittlicher Bruttostundenverdienst der Männer - durchschnittlicher Bruttostundenverdienst der Frauen) / durchschnittlicher Bruttostundenverdienst der Männer) * 100 Bereinigter Gender-Pay-Gap Hierbei wird jener Teil des Verdienstunterschieds herausgerechnet, der auf strukturelle Unterschiede zwischen den Geschlechtergruppen zurückzuführen ist, wie: Unterschiede bei Berufen Beschäftigungsumfang Bildungsstand Berufserfahrung geringerer Anteil von Frauen in Führungspositionen Berechnungen zum bereinigten Gender-Pay-Gap erfolgen aufgrund der Verfügbarkeit der erforderlichen Daten (nationale Verdienststrukturerhebungen) nur im Abstand von vier Jahren Gesetzesentwürfe zur Minimierung des Gender-Pay-Gaps ● Entgelttransparenzgesetz: Gebot der Entgeltgleichheit bei gleicher und gleichwertiger Arbeit Auskunftsanspruch in Betrieben über 200 Beschäftigten Aufforderung zur Überprüfung der Entgeltstrukturen bei Betrieben über 500 Beschäftigten Berichtspflicht für Arbeitgeber mit mehr als 500 Beschäftigten Geschlechtersensible Berufs- und Arbeitsmarktberatung Pro • Mehr Transparenz Ergänzung zu Maßnahmen der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und für mehr Frauen in Führungspositionen • Betriebe müssen Auskunft geben und sich damit rechtfertigen für etwaige Lohngefälle Contra • Keine Vorteile für Frauen in Betrieben mit unter 200 Beschäftigten • Kein Verbandsklagerecht, einzelne Klagen werden kaum gehört oder unterstützt • Keine Verpflichtung zur Lohngleichheit, keine Anreize für diese Gesetz zur Brückenteilzeit: Möglichkeit zur befristeten Teilzeit bis zu fünf Jahren und anschließender Rückkehr in die volle Arbeitszeit Keine Kopplung an Gründe wie Pflege oder Erziehung Beweispflicht des Arbeitgebers darüber, dass er keine entsprechenden Stellen hat bzw. der Teilzeitarbeitende zu gering qualifiziert oder geeignet ist Ausnahme für Betriebe unter 45 Beschäftigten (kein Rechtsanspruch auf Brückenarbeitszeit) Ausnahme für Betriebe zwischen 46 und 200 Beschäftigten (Nur ein Rechtsanspruch auf Brückenarbeitszeit pro 15 Beschäftigten) Pro • Teilzeit ist keine Armutsfalle mehr während Erwerbstätigkeit und bezüglich Rente • Sowohl Möglichkeit, in Teilzeit zu gehen, als auch Arbeitgeber muss beweisen, dass sie aus ihr wieder zu entkommen nicht geeignet ist für Vollzeitstelle • Ausnahmen für kleine und mittlere Betriebe (betrifft 2/3 der Mütter) Contra • Kaum Verbesserungen für aktuelle Fälle: Beweislastumkehr - Equal Pay Day Seit 1995 gibt es in der Bundesrepublik den Equal Pay Day als Höhepunkt einer Kampagne, die auf die geschlechtsspezifische Lohnungleichheit aufmerksam machen möchte. Der Equal Pay Day, dessen Termin für jedes Jahr neu berechnet wird, bezeichnet den Tag im Jahr, bis zu dem - die Lohnunterschiede in Beziehung gesetzt zur Arbeitszeit eines Jahres - die Frauen ,,ohne Entlohnung" gearbeitet haben. Im Jahr 2021 entfällt der Equal Pay Day auf den 10. März Bildungsexpansion Entwicklung hin zu höheren Schulformen Während 1952 noch 78% der Deutschen die Volks- und Hauptschule besuchten, waren es 2018 nur noch 9%. Die Hauptschule hat somit die stärksten Verluste an Schülerzahlen zu verbuchen, zugunsten der Gymnasien und der Realschulen, wobei letztere seit 1995 leichte Schwankungen, auch Einbußen, zu verbuchen haben. Die Gymnasien machen seit 2010 einen konstanten Anteil von 38% der SuS im 8.Schuljahr aus, nachdem ihr Anteil in den Jahrzehnten davor massiv angestiegen war von 15% 1952 an Eine weitere Entwicklung ist die Diversifizierung des Schulsystems: Seit 1975 gibt es Gesamt- und Waldorfschulen, seit 1995 Schulen, auf denen mehrere Bildungsgänge erworben werden können Schüler/-innen im 8. Schuljahr nach Schularten 1952 Schüler/-innen im 8. Schuljahr nach Schularten 2018 Gymnasium-Integrierte Gesamtschule Realschule Schularten mit mehreren Bidungsglingen-Volls/Hauptschulen Höherqualifizierung der Gesellschaft Junge Menschen bleiben immer länger im System Ausbau der sekundären (weiterführende Schule) und tertiären (Uni&Co) Bereiche des Bildungswesens Anzahl der Gymnasiasten gestiegen Nutzen von Bildung: höheres Einkommen etc. Statussicherung: sozialer Aufstieg Soziale Herkunft und Bildungserfolg Tendenz: Akademiker bekommen Akademiker, Nicht-Akademiker bekommen (eher) Nicht- Akademiker. Die Bildungschancen von Akademiker-Kindern sind von vorne herein deutlich besser: Fast doppelt so viele von ihnen gehen an ein Gymnasium und ganze zehnmal so viele Akademiker- wie Nicht-Akademiker-Kinder schließen eine Promotion ab Ursachen für Unterschiede im Bildungserfolg: Umgang und Erziehung der Eltern mit dem Kind ab Geburt beeinflusst Welt-wissen, kognitiven Fähigkeiten, Leistungs-/ Anstrengungsbereitschaft, Verhaltens-/Emotionskontrolle Soziale/ finanzielle Familiensituation Herkunft mit Migrationshintergrund Lösungsvorschläge: Zusätzliche Lernangebote nachmittags oder in den Ferien zur Schulung von Basiskompetenzen (Lesen!) Frühkindliche Bildung Vorschulische Sprachprogramme Wandel der Arbeitswelt: Digitalisierung Alle Wirtschaftssektoren werden in naher Zukunft durch immer mehr Technisierung und Digitalisierung geprägt sein. Dabei werden Automaten und Roboter zunehmend menschliche Arbeit ersetzen, auch in Bereichen, in denen sich der Mensch bislang für unersetzbar gehalten hat. Roboter und ihre Programme werden nicht nur den größten Teil des Lieferverkehrs übernehmen, die Maschinen im Haushalt steuern und selbstständig Waren bestellen, sie werden auch hochkomplexe Entscheidungen treffen (z. B. im Straßenverkehr oder bei Operationen) Qualifikation der Arbeitnehmer Wenn man keine Fahrer und Postzusteller mehr benötigt, entfallen einfache und damit gering qualifizierte Tätigkeiten. Für die Fernsteuerung von Haushaltsgeräten oder gar Lufttaxis braucht man hochwertige Geräte und anspruchsvolle Computerprogramme, was zu einer Zunahme höher qualifizierter Tätigkeiten führen wird. Durch den Einsatz von Robotern in der Kranken- und Altenpflege entfallen qualifizierte Tätigkeiten, die langjährige Berufserfahrung und -ausbildung voraussetzen Welche beruflichen Kompetenzen sind in Zukunft gefragt? Digitale Kompetenz als Basisqualifikation für alle Berufe und das Sozialleben Erneuerung von Aus- und Weiterbildungskonzepten für höhere Flexibilität in der Anpassung von Qualifikationen der Arbeitnehmerinnen und -nehmer ● Wegfall von Berufen, die präzises aber routiniertes Arbeiten erfordern, da Maschinen in beiden Bereichen besser sind Schaffung vieler Berufe, in denen man kreativ, sozial intelligent und ökologisch denken können muss Wichtigkeit von Berufen, die soziale Interaktion und Flexibilität erfordern (soziale Dienstleistungen, Pflege, Reinigung, etc.) Höhere Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bezüglich Verfügbarkeit, vernetztes Arbeiten/ Denken/ Handeln (Gleitzeit, flexible Arbeitszeitmodelle, Heimarbeit, etc.) Chancen und Risiken der Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt Chancen/Freiheiten • Flexible Arbeitsmodelle bezügliche Zeit- und Arbeitsplatzeinteilung • Kreative und soziale Berufe im Aufschwung und gesucht Steigerung des Wohlstandes • Reduktion der Lebensarbeitszeit Drei-Sektoren-Hypothese von Jean Fourastié Sektoraler Strukturwandel Primärer Sektor: Landwirtschaft Sekundärer Sektor: industrielle Produktion Tertiärer Sektor: Dienstleistungen 100 50 0. Risiken Wegfall von Arbeitsplätzen für Geringqualifizierte 1800 ● Ständige Flexibilität und Verknüpfung gefordert • Verschwimmen von privater und Arbeitszeit durch unregelmäßige Arbeitszeiten und teilweise Homeoffice ● Schwierigkeiten für Ältere oder weniger Technikaffine im Umgang mit alltäglichen, digitalisierten Dingen (Amazon Go ohne Kassierer, Ticketautomaten, etc.) ● Sekundärer Sektor Primärer Sektor 1950 Tertiärer Sektor 2100 Der Schwerpunkt der wirtschaftlichen Tätigkeiten verlagert sich: Zunächst vom primären Wirtschaftssektor, auf den sekundären und anschließend auf den tertiären Sektor 1. Im primären und sekundären Sektor werden aufgrund der Produktivitätssteigerung durch technischen Fortschritt - anders als im tertiären Sektor - immer weniger Arbeitskräfte benötigt 2. Eine Marktsättigung tritt am schnellsten ein bei Produkten des primären Sektors, dann bei denen des sekundären Sektors, während die Nachfrage nach denen des tertiären Sektors unbegrenzt ist und bleibt 3. Allgemeiner Wohlstand führt zu einer Werteverschiebung: Zeit wird kostbarer, Bildung und Individualisierung steigen und damit die Nachfrage nach Dienstleistungen 4. Technischer Fortschritt führt zur „Vergeistigung der Arbeit“, da auch in der Produktion mehr Vorbereitung, Organisation und Planung und weniger manuelle Tätigkeit erforderlich wird; entsprechend wird der Arbeitskräftebedarf für produktionsnahe Dienstleistungen steigen Drei Phasen: Erste Phase: Traditionelle Zivilisation (Primär: 70%, Sekundär: 20%, Tertiär: 10%) Diese Phase stellt eine Gesellschaft dar, die noch nicht weit entwickelt ist. Landwirtschaft wird zum größeren Teil in Subsistenz betrieben und man kann kaum vom Einsatz von Maschinen sprechen. Der Entwicklungsstand entspricht dem europäischer Staaten im frühen Mittelalter oder dem eines Entwicklungslandes. Zweite Phase: Übergangsperiode (Primär: 20%, Sekundär: 40%, Tertiär: 40%) Im Primären Sektor werden zunehmend mehr Maschinen eingesetzt; dies verringert den Bedarf an Arbeitskräften. Daraus resultierend steigt die Nachfrage für Maschinen, die vom Sekundären Sektor produziert werden. Die Übergangsphase beginnt mit einem Ereignis oder Vorgang, der der Industrialisierung gleichzusetzen ist: fortschreitende Mechanisierung bzw. Automatisierung, Fließbandproduktion, Manufaktur usw. Einrichtungen des tertiären Sektors, dem der Dienstleistungen, werden immer relevanter Dritte Phase: Tertiäre Zivilisation (Primär: 10%, Sekundär: 20%, Tertiär: 70%) Der Primäre und Sekundäre Sektor sind mehr und mehr der Automatisierung unterworfen und der Bedarf an Arbeitskräften sinkt. Dafür steigt der Bedarf im Tertiären Sektor. Wir befinden uns in der Gesellschaft der Zukunft, einer Dienstleistungsgesellschaft. Wirtschaftsstruktur im Wandel Innerhalb der letzten 120 Jahre deutliche Verschiebung vom primären zum tertiären Sektor (Tertiarisierung), sekundärer Sektor bleibt tendenziell ähnlich, allerdings auch eine Abnahme des Gewichtes Handel und Verkehr sind Bereiche, in denen seit den 1950er Jahren ebenfalls ein Wachstum an Beschäftigung zu verzeichnen ist. seit den 1959er Jahren: Wandel der Beschäftigtenstruktur: Mehr Beschäftigte im Beamten- und Angestelltenverhältnis, weniger Arbeiter auf der einen und Selbstständige auf der anderen Seite. Damit einhergehend: Weniger mithelfende Familienangehörige (denkbar bei Selbstständigen in Familienbetrieben: Ehepartner oder andere Angehörige helfen im Betrieb mit)