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Was ist Verkehrsinfrastruktur? Beispiele in Deutschland und Englisch erklärt

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Was ist Verkehrsinfrastruktur? Beispiele in Deutschland und Englisch erklärt
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johanne

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Strukturwandel im Ruhrgebiet: Von der Industrialisierung zur modernen Dienstleistungsregion. Die Region durchlief einen tiefgreifenden Wandel von der kohlebasierten Montanindustrie über eine Deindustrialisierungsphase bis hin zur Reindustrialisierung und Tertiarisierung. Die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur für Betriebe war stets ein zentraler Faktor, ebenso wie die Anpassung an neue wirtschaftliche Realitäten.

  • Industrialisierung im 19. Jahrhundert basierte auf Kohleförderung und Stahlindustrie
  • Deindustrialisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Konkurrenz billiger Importkohle
  • Reindustrialisierung und Tertiarisierung im 21. Jahrhundert mit Fokus auf neue Industriezweige und Dienstleistungen
  • Wandel der Standortfaktoren von natürlichen Ressourcen zu Wissensinfrastruktur und Lebensqualität

28.11.2021

560

ERDKUNDE
STANDORTEAKTOREA
Harle Standortfaktoren
Rohstoffversorgung V
-Wichtig für Betriebe mit hohem Materialverbrauch
Holzindustrie
Angebo

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Harte Standortfaktoren für Unternehmen

Die Standortwahl ist für Unternehmen von zentraler Bedeutung und wird durch verschiedene harte Faktoren beeinflusst. Zu den wichtigsten harten Standortfaktoren zählen:

Rohstoffversorgung: Besonders wichtig für Betriebe mit hohem Materialverbrauch, wie beispielsweise die Holzindustrie.

Angebot an Flächen/Immobilien: Flächenintensive Betriebe wie Autowerke oder Chemiewerke benötigen große Flächen für Produktionsanlagen, Lager und mögliche Erweiterungen.

Verkehrsinfrastruktur: Die Anbindung an nationale und internationale Verkehrsträger ist von großer Bedeutung, insbesondere bei globalen Aktivitäten. Während früher die Eisenbahnanbindung wichtig war, sind heute Straßen- und Autobahnnetze sowie die Nähe zu Flughäfen entscheidend.

Highlight: Der Schiffsverkehr ist zwar langsam, aber sehr kostengünstig für den Transport von Gütern.

Nähe zu Forschungseinrichtungen: Für Hightech-Betriebe mit hohen Forschungs- und Entwicklungskosten ist die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen ein wichtiger Standortfaktor. Dies führt oft zur Bildung von Clustern.

Definition: Ein Cluster ist eine geografische Konzentration von miteinander verbundenen Unternehmen und Institutionen in einem bestimmten Wirtschaftszweig.

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Rohstoffversorgung V
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Holzindustrie
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Staatliche Einflüsse und weiche Standortfaktoren

Neben den harten Standortfaktoren spielen auch staatliche Einflüsse und weiche Faktoren eine wichtige Rolle bei der Standortwahl von Unternehmen:

Umweltauflagen: Stellen für viele Branchen einen hohen Kostenfaktor dar. Länder der Dritten Welt werben oft mit geringen Umweltauflagen.

Steuern/Abgaben: Unterscheiden sich von Region zu Region. Niedrige Abgaben erhöhen die Standortattraktivität.

Staatliche/kommunale Vergünstigungen: Dazu gehören Investitionsbeihilfen, günstige Kredite, Bereitstellung von Grundstücken, Einrichtung von Gewerbehöfen oder Industrieparks sowie Vorleistungen bei der benötigten Verkehrsinfrastruktur.

Unternehmerentscheidung: Die persönliche Entscheidung des Gründers kann ein günstiger harter Standortfaktor sein, z.B. der eigene Geburtsort.

Weiche Standortfaktoren gewinnen zunehmend an Bedeutung:

  • Wohnqualität: Guter, bezahlbarer Wohnraum in ansprechendem Umfeld mit akzeptabler Verkehrsanbindung.
  • Freizeitwert: Vorhandensein von Freizeiteinrichtungen für alle Altersgruppen.
  • Bildungs- und Fortbildungsangebote: Schulen und andere Bildungseinrichtungen.
  • Kulturelles Angebot: Kinos, Theater, Festlichkeiten.

Example: Ein Unternehmen könnte sich für einen Standort entscheiden, der zwar höhere Betriebskosten aufweist, aber aufgrund der hohen Lebensqualität attraktiv für qualifizierte Arbeitskräfte ist.

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Reindustrialisierung und Tertiarisierung

Der Strukturwandel im Ruhrgebiet setzt sich im 21. Jahrhundert fort:

Reindustrialisierung:

  • Schaffung neuer Arbeitsplätze in neuen Industriezweigen wie Automobilindustrie, Maschinenbau, Elektrotechnik und chemische Industrie
  • Verbesserung des Wohnumfelds durch Renaturierung ehemaliger Abraumhalden zu Parks und Freizeiteinrichtungen

Tertiarisierung:

  • Zunehmende Schaffung von Arbeitsplätzen im tertiären Sektor
  • Neugründung von Hochschulstandorten und Forschungsclustern
  • Umwandlung ehemaliger Industrieanlagen und -flächen, z.B. das Centrum Oberhausen oder der Gasometer Essen

Example: Die Umwandlung der Zeche Zollverein in Essen zu einem Kultur- und Wirtschaftsstandort ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Tertiarisierung im Ruhrgebiet.

Die Wirtschaftssektoren werden üblicherweise in drei Bereiche unterteilt:

  1. Primärer Sektor: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei
  2. Sekundärer Sektor: Industrie und produzierendes Gewerbe
  3. Tertiärer Sektor: Dienstleistungen

Highlight: Der Strukturwandel im Ruhrgebiet zeigt exemplarisch die Vor- und Nachteile der Industrialisierung sowie die Notwendigkeit der Anpassung an sich verändernde wirtschaftliche Bedingungen.

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-Wichtig für Betriebe mit hohem Materialverbrauch
Holzindustrie
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Weitere weiche Standortfaktoren und der Strukturwandel

Die Standortwahl wird auch durch folgende weiche Faktoren beeinflusst:

  • Einkaufsmöglichkeiten: Supermärkte, Einkaufszentren
  • Umweltqualität: Durchgrünung des Wohnortes, Nähe zu Naherholungsgebieten
  • Mentalität der Bevölkerung: Soziale Offenheit, Gastfreundlichkeit
  • Image: Guter Ruf des Standortes, z.B. als Hauptstadt

Der Strukturwandel am Beispiel des Ruhrgebiets zeigt die Veränderung von Standortfaktoren über die Zeit:

Industrialisierung (19. Jh.):

  • Ausgangsfaktoren: Gute Verkehrsinfrastruktur durch Flusssysteme, große Flächenverfügbarkeit
  • Standortfaktor Kohle: Abbau von Steinkohle, Entstehung der Montanindustrie
  • Zuzug von Arbeitskräften und Anwachsen der Städte

Definition: Montanindustrie bezeichnet die Gesamtheit der Bergbau- und Schwerindustrie, insbesondere Kohle- und Erzbergbau sowie Eisen- und Stahlindustrie.

Deindustrialisierung (2. Hälfte des 20. Jh.):

  • Erdöl wird billiger als Steinkohle
  • Aufkommen ausländischer Importkohle führt zum "Zechensterben"
  • Stahlkrise, Arbeitslosigkeit, Abwanderung der Bevölkerung
  • Globalisierung führt zu Standortverlagerungen

Highlight: Die Folgen der Industrialisierung zeigen sich in dieser Phase besonders deutlich durch den wirtschaftlichen Niedergang und die sozialen Probleme.

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Weitere wichtige Standortfaktoren für Unternehmen

Die Standortwahl wird durch weitere wichtige Faktoren beeinflusst:

Energiekosten: Besonders relevant für energieintensive Betriebe. So siedeln sich Aluminiumwerke oft in der Nähe von Wasserkraftwerken an.

Arbeitskräfte: Drei Aspekte sind hier entscheidend: Qualität, Quantität und Lohniveau der Arbeitskräfte. Spezielle Kenntnisse und Fachwissen sind besonders für Computerunternehmen wichtig.

Highlight: Das unterschiedliche Lohniveau (Lohn plus Lohnnebenkosten) führt seit Beginn der Globalisierung zu zahlreichen Standortverlagerungen.

Bodenpreis/Immobilienpreis: Wichtig für flächenintensive Industrien. Oft werden im Wettbewerb um Neuansiedlungen von Gemeinden günstige Grundstücke und Immobilien angeboten.

Marktvolumen: Ein nahegelegener, großer und kaufkräftiger Markt ist günstig für den Absatz von Gütern und Dienstleistungen.

Verfügbare Dienstleistungen: Viele Produktionsdienstleistungen werden heute ausgelagert (Outsourcing), was die Verfügbarkeit von Logistik, Transport, Catering sowie Sicherheits- und Reinigungsdiensten am Standort wichtig macht.

Vocabulary: Outsourcing bezeichnet die Auslagerung von Unternehmensaufgaben und -strukturen an Drittunternehmen.

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Reindustrialisierung und Tertiarisierung

Die Phase der Reindustrialisierung und anschließenden Tertiarisierung im 21. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch:

Neue Arbeitsplätze in neuen Industriezweigen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und der chemischen Industrie. Dies führte zu einer Verbesserung des Wohnumfelds und der Renaturierung ehemaliger Industrieflächen zu Parks und Freizeiteinrichtungen.

Die Tertiarisierung brachte zunehmend Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor. Es kam zur Neugründung von Hochschulstandorten und Forschungsclustern sowie zur Umwandlung ehemaliger Industrieanlagen und -flächen, wie beispielsweise das Centrum Oberhausen oder der Gasometer in Essen.

Highlight: Der Bundesbericht Forschung und Innovation 2024 wird voraussichtlich die Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation der Bundesregierung beleuchten.

Diese Entwicklung zeigt den Wandel von einer traditionellen Industrieregion zu einem modernen Wirtschaftsstandort mit Fokus auf Dienstleistungen, Forschung und Hightech-Industrien.

Beispiel: Ein Beispiel für erfolgreiche High-Tech-Unternehmen in Deutschland ist SAP, ein weltweit führender Anbieter von Unternehmenssoftware mit Sitz in Walldorf, Baden-Württemberg.

Die Wirtschaftssektoren haben sich im Laufe dieses Strukturwandels deutlich verschoben, wobei der primäre Sektor an Bedeutung verloren hat, während der tertiäre Sektor stark gewachsen ist. Diese Entwicklung spiegelt den Übergang von einer Industrie- zu einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft wider.

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Strukturwandel im Ruhrgebiet: Von der Industrialisierung zur modernen Dienstleistungsregion. Die Region durchlief einen tiefgreifenden Wandel von der kohlebasierten Montanindustrie über eine Deindustrialisierungsphase bis hin zur Reindustrialisierung und Tertiarisierung. Die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur für Betriebe war stets ein zentraler Faktor, ebenso wie die Anpassung an neue wirtschaftliche Realitäten.

  • Industrialisierung im 19. Jahrhundert basierte auf Kohleförderung und Stahlindustrie
  • Deindustrialisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Konkurrenz billiger Importkohle
  • Reindustrialisierung und Tertiarisierung im 21. Jahrhundert mit Fokus auf neue Industriezweige und Dienstleistungen
  • Wandel der Standortfaktoren von natürlichen Ressourcen zu Wissensinfrastruktur und Lebensqualität

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Geographie/Erdkunde

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Rohstoffversorgung V
-Wichtig für Betriebe mit hohem Materialverbrauch
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Harte Standortfaktoren für Unternehmen

Die Standortwahl ist für Unternehmen von zentraler Bedeutung und wird durch verschiedene harte Faktoren beeinflusst. Zu den wichtigsten harten Standortfaktoren zählen:

Rohstoffversorgung: Besonders wichtig für Betriebe mit hohem Materialverbrauch, wie beispielsweise die Holzindustrie.

Angebot an Flächen/Immobilien: Flächenintensive Betriebe wie Autowerke oder Chemiewerke benötigen große Flächen für Produktionsanlagen, Lager und mögliche Erweiterungen.

Verkehrsinfrastruktur: Die Anbindung an nationale und internationale Verkehrsträger ist von großer Bedeutung, insbesondere bei globalen Aktivitäten. Während früher die Eisenbahnanbindung wichtig war, sind heute Straßen- und Autobahnnetze sowie die Nähe zu Flughäfen entscheidend.

Highlight: Der Schiffsverkehr ist zwar langsam, aber sehr kostengünstig für den Transport von Gütern.

Nähe zu Forschungseinrichtungen: Für Hightech-Betriebe mit hohen Forschungs- und Entwicklungskosten ist die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen ein wichtiger Standortfaktor. Dies führt oft zur Bildung von Clustern.

Definition: Ein Cluster ist eine geografische Konzentration von miteinander verbundenen Unternehmen und Institutionen in einem bestimmten Wirtschaftszweig.

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Harle Standortfaktoren
Rohstoffversorgung V
-Wichtig für Betriebe mit hohem Materialverbrauch
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Staatliche Einflüsse und weiche Standortfaktoren

Neben den harten Standortfaktoren spielen auch staatliche Einflüsse und weiche Faktoren eine wichtige Rolle bei der Standortwahl von Unternehmen:

Umweltauflagen: Stellen für viele Branchen einen hohen Kostenfaktor dar. Länder der Dritten Welt werben oft mit geringen Umweltauflagen.

Steuern/Abgaben: Unterscheiden sich von Region zu Region. Niedrige Abgaben erhöhen die Standortattraktivität.

Staatliche/kommunale Vergünstigungen: Dazu gehören Investitionsbeihilfen, günstige Kredite, Bereitstellung von Grundstücken, Einrichtung von Gewerbehöfen oder Industrieparks sowie Vorleistungen bei der benötigten Verkehrsinfrastruktur.

Unternehmerentscheidung: Die persönliche Entscheidung des Gründers kann ein günstiger harter Standortfaktor sein, z.B. der eigene Geburtsort.

Weiche Standortfaktoren gewinnen zunehmend an Bedeutung:

  • Wohnqualität: Guter, bezahlbarer Wohnraum in ansprechendem Umfeld mit akzeptabler Verkehrsanbindung.
  • Freizeitwert: Vorhandensein von Freizeiteinrichtungen für alle Altersgruppen.
  • Bildungs- und Fortbildungsangebote: Schulen und andere Bildungseinrichtungen.
  • Kulturelles Angebot: Kinos, Theater, Festlichkeiten.

Example: Ein Unternehmen könnte sich für einen Standort entscheiden, der zwar höhere Betriebskosten aufweist, aber aufgrund der hohen Lebensqualität attraktiv für qualifizierte Arbeitskräfte ist.

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-Wichtig für Betriebe mit hohem Materialverbrauch
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Reindustrialisierung und Tertiarisierung

Der Strukturwandel im Ruhrgebiet setzt sich im 21. Jahrhundert fort:

Reindustrialisierung:

  • Schaffung neuer Arbeitsplätze in neuen Industriezweigen wie Automobilindustrie, Maschinenbau, Elektrotechnik und chemische Industrie
  • Verbesserung des Wohnumfelds durch Renaturierung ehemaliger Abraumhalden zu Parks und Freizeiteinrichtungen

Tertiarisierung:

  • Zunehmende Schaffung von Arbeitsplätzen im tertiären Sektor
  • Neugründung von Hochschulstandorten und Forschungsclustern
  • Umwandlung ehemaliger Industrieanlagen und -flächen, z.B. das Centrum Oberhausen oder der Gasometer Essen

Example: Die Umwandlung der Zeche Zollverein in Essen zu einem Kultur- und Wirtschaftsstandort ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Tertiarisierung im Ruhrgebiet.

Die Wirtschaftssektoren werden üblicherweise in drei Bereiche unterteilt:

  1. Primärer Sektor: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei
  2. Sekundärer Sektor: Industrie und produzierendes Gewerbe
  3. Tertiärer Sektor: Dienstleistungen

Highlight: Der Strukturwandel im Ruhrgebiet zeigt exemplarisch die Vor- und Nachteile der Industrialisierung sowie die Notwendigkeit der Anpassung an sich verändernde wirtschaftliche Bedingungen.

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Weitere weiche Standortfaktoren und der Strukturwandel

Die Standortwahl wird auch durch folgende weiche Faktoren beeinflusst:

  • Einkaufsmöglichkeiten: Supermärkte, Einkaufszentren
  • Umweltqualität: Durchgrünung des Wohnortes, Nähe zu Naherholungsgebieten
  • Mentalität der Bevölkerung: Soziale Offenheit, Gastfreundlichkeit
  • Image: Guter Ruf des Standortes, z.B. als Hauptstadt

Der Strukturwandel am Beispiel des Ruhrgebiets zeigt die Veränderung von Standortfaktoren über die Zeit:

Industrialisierung (19. Jh.):

  • Ausgangsfaktoren: Gute Verkehrsinfrastruktur durch Flusssysteme, große Flächenverfügbarkeit
  • Standortfaktor Kohle: Abbau von Steinkohle, Entstehung der Montanindustrie
  • Zuzug von Arbeitskräften und Anwachsen der Städte

Definition: Montanindustrie bezeichnet die Gesamtheit der Bergbau- und Schwerindustrie, insbesondere Kohle- und Erzbergbau sowie Eisen- und Stahlindustrie.

Deindustrialisierung (2. Hälfte des 20. Jh.):

  • Erdöl wird billiger als Steinkohle
  • Aufkommen ausländischer Importkohle führt zum "Zechensterben"
  • Stahlkrise, Arbeitslosigkeit, Abwanderung der Bevölkerung
  • Globalisierung führt zu Standortverlagerungen

Highlight: Die Folgen der Industrialisierung zeigen sich in dieser Phase besonders deutlich durch den wirtschaftlichen Niedergang und die sozialen Probleme.

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-Wichtig für Betriebe mit hohem Materialverbrauch
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Weitere wichtige Standortfaktoren für Unternehmen

Die Standortwahl wird durch weitere wichtige Faktoren beeinflusst:

Energiekosten: Besonders relevant für energieintensive Betriebe. So siedeln sich Aluminiumwerke oft in der Nähe von Wasserkraftwerken an.

Arbeitskräfte: Drei Aspekte sind hier entscheidend: Qualität, Quantität und Lohniveau der Arbeitskräfte. Spezielle Kenntnisse und Fachwissen sind besonders für Computerunternehmen wichtig.

Highlight: Das unterschiedliche Lohniveau (Lohn plus Lohnnebenkosten) führt seit Beginn der Globalisierung zu zahlreichen Standortverlagerungen.

Bodenpreis/Immobilienpreis: Wichtig für flächenintensive Industrien. Oft werden im Wettbewerb um Neuansiedlungen von Gemeinden günstige Grundstücke und Immobilien angeboten.

Marktvolumen: Ein nahegelegener, großer und kaufkräftiger Markt ist günstig für den Absatz von Gütern und Dienstleistungen.

Verfügbare Dienstleistungen: Viele Produktionsdienstleistungen werden heute ausgelagert (Outsourcing), was die Verfügbarkeit von Logistik, Transport, Catering sowie Sicherheits- und Reinigungsdiensten am Standort wichtig macht.

Vocabulary: Outsourcing bezeichnet die Auslagerung von Unternehmensaufgaben und -strukturen an Drittunternehmen.

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Harle Standortfaktoren
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-Wichtig für Betriebe mit hohem Materialverbrauch
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Reindustrialisierung und Tertiarisierung

Die Phase der Reindustrialisierung und anschließenden Tertiarisierung im 21. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch:

Neue Arbeitsplätze in neuen Industriezweigen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und der chemischen Industrie. Dies führte zu einer Verbesserung des Wohnumfelds und der Renaturierung ehemaliger Industrieflächen zu Parks und Freizeiteinrichtungen.

Die Tertiarisierung brachte zunehmend Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor. Es kam zur Neugründung von Hochschulstandorten und Forschungsclustern sowie zur Umwandlung ehemaliger Industrieanlagen und -flächen, wie beispielsweise das Centrum Oberhausen oder der Gasometer in Essen.

Highlight: Der Bundesbericht Forschung und Innovation 2024 wird voraussichtlich die Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung der Zukunftsstrategie Forschung und Innovation der Bundesregierung beleuchten.

Diese Entwicklung zeigt den Wandel von einer traditionellen Industrieregion zu einem modernen Wirtschaftsstandort mit Fokus auf Dienstleistungen, Forschung und Hightech-Industrien.

Beispiel: Ein Beispiel für erfolgreiche High-Tech-Unternehmen in Deutschland ist SAP, ein weltweit führender Anbieter von Unternehmenssoftware mit Sitz in Walldorf, Baden-Württemberg.

Die Wirtschaftssektoren haben sich im Laufe dieses Strukturwandels deutlich verschoben, wobei der primäre Sektor an Bedeutung verloren hat, während der tertiäre Sektor stark gewachsen ist. Diese Entwicklung spiegelt den Übergang von einer Industrie- zu einer Wissens- und Dienstleistungsgesellschaft wider.

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