Auswirkungen der Kolonialherrschaft und heutige Situation
Die Kolonialherrschaft in Südamerika hatte tiefgreifende und langanhaltende Auswirkungen auf den Kontinent. Viele Küstenstädte dienten als Stützpunkte für den Handel mit dem Mutterland und als Ausgangspunkte für die Besiedlung des Hinterlandes. Die ursprüngliche Bausubstanz wurde fast vollständig durch barocke Gebäude ersetzt. Europäische Einflüsse prägten Musik, Architektur, Bildung und Sprache nachhaltig.
Highlight: Heute ist Südamerika ein multikultureller Kontinent, auf dem verschiedene Kulturen zwar nebeneinander, aber oft nicht miteinander leben.
Die Eroberung hatte verheerende Folgen für die indigenen Völker Südamerikas. Die Spanier zwangen die Indianer zum katholischen Glauben und suchten nach Gold. Innerhalb eines halben Jahrhunderts war die Zahl der Ureinwohner auf nur noch 10% der ursprünglichen Bevölkerung geschrumpft. Viele starben an eingeschleppten Krankheiten, Hunger oder wurden ermordet.
Quote: "Bis zu 1 Million Sklaven wurden im 18. Jahrhundert nach Brasilien verschleppt."
Die europäischen Kolonialherren brachten auch afrikanische Sklaven nach Südamerika, besonders nach Brasilien. Dies führte zur Entstehung neuer ethnischer Gruppen. Heute leben die Nachfahren der Ureinwohner hauptsächlich im mittleren und nördlichen Andenland sowie im Amazonasgebiet.
Im 19. Jahrhundert kamen viele Einwanderer aus verschiedenen europäischen Ländern sowie aus Japan und Indien nach Südamerika. Dies trug zur sprachlichen und kulturellen Vielfalt des Kontinents bei. In Brasilien wird Portugiesisch gesprochen, im übrigen Lateinamerika vorwiegend Spanisch. In den Guyana-Staaten und auf den Inseln der Karibik sind auch Französisch, Englisch und Niederländisch verbreitet.
Vocabulary: Unabhängigkeit - politische Souveränität und Selbstbestimmung eines Staates.
Alle Länder Südamerikas erlangten bis 1826 ihre staatliche Unabhängigkeit. Dennoch verhinderten die aus der Kolonialzeit stammenden Gegensätze bis heute eine gleichmäßige Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Die USA begannen ihren Einfluss auf Lateinamerika auszudehnen, und Großbritannien profitierte von der Einfuhr billiger Produkte und Rohstoffe. Dies führte zu einer erneuten Abhängigkeit der südamerikanischen Staaten.
Example: In Südamerika leben heute etwa 40 Millionen Analphabeten, was die anhaltenden Probleme im Bildungsbereich verdeutlicht.
Armut bleibt ein großes Problem in der Region, oft verbunden mit mangelhafter Bildung. Die Geschichte Lateinamerikas zeigt, wie die Folgen der Kolonialzeit bis in die Gegenwart nachwirken und die Entwicklung des Kontinents beeinflussen.