Wanderfeldbau im Tropischen Regenwald
Der Wanderfeldbau, auch als "shifting cultivation" bezeichnet, ist eine traditionelle Landnutzungsform, die von indigenen Völkern in tropischen Regenwäldern, wie dem afrikanischen Kongobecken, seit Jahrtausenden praktiziert wird. Diese Methode dient der Selbstversorgung und ist an die besonderen Bedingungen des Regenwaldes angepasst.
Definition: Wanderfeldbau oder shifting cultivation ist eine Form des Ackerbaus, bei der Waldflächen temporär gerodet, bebaut und nach Erschöpfung der Bodenfruchtbarkeit wieder aufgegeben werden.
Der Prozess des Wanderfeldbaus beginnt mit der Rodung eines kleinen Waldstücks in der Nähe des Dorfes. Die Ureinwohner nutzen dafür einfache Werkzeuge wie Beile. Nach dem Fällen der Bäume und dem Abschlagen der Äste lässt man das Holz trocknen, bevor es verbrannt wird.
Highlight: Die Brandrodung spielt eine entscheidende Rolle im Nährstoffkreislauf des Wanderfeldbaus. Die in den Pflanzen gespeicherten Nährsalze werden durch das Verbrennen als natürlicher Dünger dem Boden zugeführt.
Auf den gerodeten und mit Asche angereicherten Flächen werden zu Beginn der Regenzeit verschiedene Nutzpflanzen in Mischkultur angebaut. Das Spektrum reicht von Grundnahrungsmitteln wie Bohnen, Erbsen, Hirse und Mais bis hin zu Bananen, Baumwolle und Heilpflanzen.
Example: Eine typische Mischkultur im Wanderfeldbau könnte Mais, Bohnen und Kürbisse umfassen. Diese Kombination, auch als "Drei Schwestern" bekannt, nutzt die Synergien zwischen den Pflanzen optimal aus.
Die Feldarbeit wird überwiegend von den Frauen der Gemeinschaft übernommen. Nach wenigen Jahren, wenn die Nährstoffe im Boden erschöpft sind, geben die Menschen das Feld auf und roden eine neue Fläche.
Vocabulary: Brache bezeichnet ein vorübergehend nicht bewirtschaftetes Ackerland, das der natürlichen Regeneration überlassen wird.
Auf der Brache des verlassenen Feldes siedelt sich im Laufe der Zeit selbstständig ein neuer Wald an, der als Sekundärwald bezeichnet wird. Dieser ist in der Regel lichter und artenärmer als der ursprüngliche Primärwald.
Quote: "Sind nach wenigen Jahren die Nährstoffe im Boden verbraucht, geben die Menschen das Feld auf und roden eine neue Fläche."
Wenn in der Nähe des Dorfes keine geeigneten Flächen mehr zur Verfügung stehen, zieht die gesamte Gemeinschaft weiter, einschließlich ihrer Hütten. Diese Mobilität ist ein charakteristisches Merkmal des Wanderfeldbaus.
Highlight: Der Wanderfeldbau ist eine nachhaltige Form der Landnutzung, solange die Regenerationszeit des Waldes ausreichend lang ist und der Bevölkerungsdruck nicht zu hoch wird.
Die Erträge dieser Wirtschaftsform sind relativ gering und dienen hauptsächlich der Selbstversorgung der indigenen Gemeinschaften. Trotz seiner Einfachheit ist der Wanderfeldbau eine komplexe und an die lokalen Bedingungen angepasste Methode der Landnutzung im tropischen Regenwald.