Die Neue Ostpolitik und die deutsch-deutsche Annäherung (1961-1973)
Die Zeit nach dem Mauerbau 1961 markierte einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 1949. Die SED-Führung in der DDR begann, ihre Legitimation neu zu definieren - nicht mehr durch Abgrenzung zum Westen, sondern als logische Konsequenz der deutschen Geschichte. Walter Ulbricht erklärte 1968 deutlich, dass eine Wiedervereinigung erst im Sozialismus möglich sei, während die DDR 1969 diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik anstrebte.
Hinweis: Die Große Koalition unter Kiesinger 1966−1969 leitete erstmals einen vorsichtigen Wandel in der Deutschlandpolitik ein, mit dem Ziel größerer Freizügigkeit zwischen den deutschen Staaten.
Der Vergleich DDR und BRD politisches System zeigte sich besonders deutlich in der unterschiedlichen Herangehensweise an die deutsche Frage. Während die DDR die Teilung als endgültig betrachtete, hielt die Bundesregierung zunächst am Alleinvertretungsanspruch fest. Mit der Wahl Willy Brandts zum Bundeskanzler 1969 begann jedoch eine neue Ära der Ostpolitik unter dem Motto "Wandel durch Annäherung".
Die neue sozialliberale Koalition entwickelte ein umfassendes Konzept zur Entspannung des Ost-West-Konflikts. Zentrale Elemente waren der Moskauer Vertrag, der Warschauer Vertrag, das Viermächteabkommen und der Grundlagenvertrag. Diese Verträge führten zu einer historischen Wende in den deutsch-deutschen Beziehungen.