Die Krise der Zarenherrschaft
Stell dir vor, du lebst in einem riesigen Reich, wo eine einzige Person über das Schicksal von Millionen Menschen entscheidet – genau das war das Russische Kaiserreich unter Zar Nikolaus II. Diese absolutistische Monarchie funktionierte wie ein Gefängnis: keine Verfassung, kein echtes Parlament und die gefürchtete Geheimpolizei Ochrana überwachte jeden kritischen Gedanken.
Der Blutsonntag am 22. Januar 1905 wurde zum Wendepunkt. Als friedliche Demonstranten in St. Petersburg niedergeschossen wurden, zerbrach der Mythos des "väterlichen" Zaren für immer. Die darauf folgende Revolution von 1905 zwang Nikolaus II. zu ersten Zugeständnissen – er führte die Duma ein, ein Parlament, das aber praktisch machtlos blieb.
Der Erste Weltkrieg wurde schließlich zum Todesstoß für das Zarenregime. Massive Verluste an der Front, Hungersnöte in den Städten und die katastrophale Inflation ließen das Vertrauen in die Monarchie völlig schwinden. Als der Zar selbst den Oberbefehl über die Armee übernahm, machte er sich persönlich für jede militärische Niederlage verantwortlich.
Merke dir: Die Zarenherrschaft scheiterte, weil sie sich weigerte, echte Reformen durchzuführen und stattdessen auf Repression setzte – ein Rezept für eine Revolution.