Die Folgen des Wiener Kongresses für Deutschland
Der Wiener Kongress hatte weitreichende Auswirkungen auf die politische Landschaft Deutschlands. Obwohl er die Wiederherstellung der alten Ordnung anstrebte, führte er zu einer neuen politischen Realität in Mitteleuropa.
Highlight: Der Deutsche Bund wurde als loser Zusammenschluss von 39 souveränen Staaten und freien Städten gegründet.
Der Deutsche Bund, der an die Stelle des aufgelösten Heiligen Römischen Reiches trat, war kein Nationalstaat, sondern ein Staatenbund. Er diente hauptsächlich der Wahrung der äußeren und inneren Sicherheit Deutschlands.
Definition: Ein Staatenbund ist ein völkerrechtlicher Zusammenschluss souveräner Staaten, die bestimmte Aufgaben gemeinsam wahrnehmen, aber ihre Unabhängigkeit behalten.
Die führenden Mächte innerhalb des Deutschen Bundes waren Österreich und Preußen, was zu einer Rivalität zwischen diesen beiden Staaten führte, die als "Deutscher Dualismus" bekannt wurde.
Vocabulary: Der Deutsche Dualismus bezeichnet die Rivalität zwischen Österreich und Preußen um die Vorherrschaft in Deutschland im 19. Jahrhundert.
Trotz der restaurativen Tendenzen des Wiener Kongresses konnten die Ideen der Französischen Revolution und des Nationalismus nicht vollständig unterdrückt werden. Sie lebten in den Bestrebungen liberaler und nationaler Bewegungen fort, die in den folgenden Jahrzehnten an Bedeutung gewinnen sollten.
Example: Die Burschenschaften, studentische Verbindungen, die sich für nationale Einheit und liberale Reformen einsetzten, entstanden in dieser Zeit.
Die territoriale Neuordnung Deutschlands durch den Wiener Kongress legte den Grundstein für die weitere politische Entwicklung im 19. Jahrhundert, die schließlich zur deutschen Einigung unter preußischer Führung im Jahr 1871 führen sollte.