Entwicklung der Sowjetunion unter Stalin
Lenin führte zunächst die Neue Ökonomische Politik (NEP) ein, um das zerstörte Land wieder aufzubauen. Statt Zwangsablieferungen gab es Naturalsteuern, freien Binnenhandel und sogar Konzessionen für ausländische Unternehmer - quasi Kapitalismus im kommunistischen Staat.
Nach Lenins Tod 1924 begann ein erbitterter Machtkampf in der Partei. Stalin, eigentlich "nur" Generalsekretär, nutzte seine Position geschickt aus: Er platzierte Unterstützer in wichtige Posten und schaltete Gegner wie Trotzki systematisch aus.
Als Alleinherrscher ab 1928 verwandelte Stalin die Sowjetunion in einen totalitären Staat. Er beendete die NEP und führte die Zwangskollektivierung sowie Fünfjahrespläne ein. Die Großen Säuberungen (1936-1938) kosteten Millionen das Leben - selbst hohe Parteifunktionäre wurden hingerichtet.
Stalin inszenierte sich als "Vater der Nation" und ließ einen massiven Personenkult um sich aufbauen. Das NKWD (Geheimpolizei) überwachte jeden Lebensbereich, während Millionen in Gulags landeten.
Paradox: Stalin modernisierte die UdSSR zur Industriemacht, aber der Preis war enormes menschliches Leid und Terror.