Frauen in der Arbeitswelt
Während der Goldenen Zwanziger verdoppelte sich die Zahl der berufstätigen Frauen bis zum Ende der Weimarer Republik – jede dritte Frau war erwerbstätig. Dies lag teilweise an der wirtschaftlichen Not nach der Inflation, aber auch am gesellschaftlichen Wandel.
Die Frauen der Weimarer Republik drangen in neue Berufsfelder vor. Es entstanden typische "Frauenberufe" wie Buchhalterin, Sekretärin oder Verkäuferin. Dennoch verdienten Frauen bei gleicher Arbeit deutlich weniger als Männer. In der Privatwirtschaft wurden sie oft als billigere Arbeitskräfte eingestellt.
Nach dem Krieg versuchten Politik, Arbeitgeber und Gewerkschaften, Frauen wieder aus bestimmten Berufen zu drängen, um Arbeitsplätze für zurückkehrende Soldaten zu schaffen. Bis 1923 galt bei Entlassungen eine Reihenfolge, die verheiratete Frauen mit arbeitenden Männern zuerst traf. Bis 1928 wurden Frauen im Staatsdienst sogar automatisch entlassen, wenn sie heirateten.
Mit der Wirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre wuchs die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, und Männer forderten verstärkt die Entlassung von Frauen.