US-Politik und der Beginn des Kalten Krieges

Die US-Politik unter Außenminister Byrnes forderte 1946 möglichst durchlässige Zonengrenzen und ein einheitliches Wirtschaftsgebiet über alle Zonen hinweg. Großbritannien stimmte diesem Ansatz zu. Ziel war es, eine gemeinsame Finanzpolitik zu etablieren und eine Demokratie nach westlichem Verständnis aufzubauen.

Quote: "Für wirtschaftliche Interessen werden die sogenannten 5Ds sehr unterschiedlich gewichtet."

Churchill warnte in seiner berühmten Fulton-Rede 1946 vor dem wachsenden Einfluss der Sowjetunion in Osteuropa und prägte den Begriff des "Eisernen Vorhangs". Er betonte die Notwendigkeit, die Demokratisierung zu fördern und den Kommunismus einzudämmen.

Der Marshall-Plan von 1947 war ein entscheidender Schritt in der US-Außenpolitik. Er versprach wirtschaftliche Wiederaufbauhilfe für Europa unter der Voraussetzung, dass die Empfängerländer demokratische Systeme nach westlichem Vorbild einführten und die Entnazifizierung fortsetzten.

Highlight: Der Marshall-Plan war nicht nur ein Wirtschaftsprogramm, sondern auch ein Instrument zur Förderung der Demokratie und zur Eindämmung des kommunistischen Einflusses in Europa.

Die Truman-Doktrin vom 12. März 1947 etablierte einen neuen außenpolitischen Grundsatz der USA. Sie teilte die Welt in zwei Lager: die freien Länder und die totalitären Regime. Die USA verpflichteten sich, freie Länder wirtschaftlich und finanziell zu unterstützen und unterdrückten Ländern zur Demokratie zu verhelfen.

Vocabulary: "Wettstreit der Systeme" bezeichnet die Rivalität zwischen dem kapitalistischen Westen und dem kommunistischen Osten während des Kalten Krieges.

Diese Entwicklungen vertieften die Spaltung zwischen Ost und West und legten den Grundstein für den Kalten Krieg, der die deutsche und europäische Geschichte in den folgenden Jahrzehnten prägen sollte.

Die Stunde Null und die Besatzungszonen

Nach der Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 begann die sogenannte "Stunde Null". Die deutschen Städte lagen in Trümmern, und die Bevölkerung litt unter extremer Armut, Hunger und Kälte. In dieser Nachkriegszeit 2. Weltkrieg mussten über 12 Millionen Flüchtlinge aus dem Osten untergebracht werden. Der Schwarzmarkt wurde für viele zur einzigen Möglichkeit, benötigte Güter zu tauschen.

Die vier Siegermächte teilten Deutschland in Besatzungszonen auf, wie es auf der Konferenz von Jalta festgelegt worden war. Jede Besatzungsmacht führte in ihrer Zone eigene Regeln ein, was zu einer uneinheitlichen politischen und wirtschaftlichen Ordnung führte. Der Alliierte Kontrollrat, bestehend aus den vier Oberbefehlshabern, sollte gemeinsame Entscheidungen für ganz Deutschland treffen.

Highlight: Die "Trümmerfrauen" spielten eine wichtige Rolle beim Wegräumen des Schutts und beim Wiederaufbau Deutschland nach 2. Weltkrieg.

Auf der Potsdamer Konferenz am 2. August 1945 trafen sich Churchill (Großbritannien), Truman (USA) und Stalin (Sowjetunion), um die Zukunft Deutschlands zu besprechen. Sie einigten sich auf die Politik der "5 Ds":

1. Demilitarisierung
2. Denazifizierung
3. Demokratisierung
4. Demontage
5. Dezentralisierung

Definition: Die "5 Ds" waren die Grundprinzipien der alliierten Politik zur Neuordnung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.

Diese Maßnahmen sollten Deutschland entmilitarisieren, von nationalsozialistischen Einflüssen befreien und zu einem demokratischen Staat umformen. Gleichzeitig begann jedoch schon die Spaltung zwischen den westlichen Alliierten und der Sowjetunion, die unterschiedliche Vorstellungen für die Zukunft Deutschlands hatten.