Tacitus vs. Caesar - Zwei römische Sichtweisen auf die Germanen
Stell dir vor, du müsstest ein fremdes Volk beschreiben, das du nur vom Hörensagen kennst! Genau das machte Tacitus, der nie selbst in Germanien war und seine Infos aus zweiter Hand hatte. Caesar hingegen traf die Germanen direkt auf seinen Feldzügen.
Tacitus' Germanenbild war geprägt von extremen Gegensätzen. Er beschrieb die Germanen als großgewachsene Menschen mit blauen Augen und roten Haaren, die aber in primitiven Verhältnissen lebten - schmutzige Kinder, wenig Kleidung, höhlenartige Häuser. Gleichzeitig sah er sie als "reinen Menschenschlag", der ehrlich war und nicht log.
Caesar konzentrierte sich mehr auf ihre Kampfeslust und Lebensweise. Die Germanen zogen ständig umher, lebten nur von Jagd und Krieg, und junge Männer mussten lange enthaltsam bleiben, um Stärke zu zeigen. Für ihn waren sie gefährliche Krieger, aber auch ein Volk ohne feste Strukturen.
Wichtig zu wissen: Beide Römer sahen die Germanen als ernsthafte Gegner Roms - stark, tapfer, aber auch brutal und unzivilisiert.